Man singt deutsch (III)
Wenn der Bandname schon dem Kürzel des Massachusetts Institude of Technology entspricht, dann kann man sein Album auch gleich "Nanonotes" nennen.
MIT sind ein Kölner Trio (Tamer Özgönenc, Edi Winari und Felix Römer), das sich analogen Synthies und Moogs verschrieben hat, nach "Coda" (2008) bereits sein zweites Album veröffentlicht, und mit diesem bei einem Major Label gelandet ist. Die Erwartungen scheinen also hoch gesteckt, erst recht, wenn man liest, dass der ehemalige Kraftwerker Emil Schult in die Arbeit an Platte und Konzept involviert war und Texte beisteuerte, das Album von Jas Shaw von Simian Mobile Disco produziert wurde und der vielfach ausgezeichnete Immendorf-Schüler Alexander Ernst Voigt das Cover gestaltete.
Heraus gekommen ist ein Album, das sich stark an den Elektro-Pionieren Kraftwerk orientiert, ("Hydra", "Figur") dabei auch vielfältige Einflüsse aus dem Bereich elektronischer Tanzmusik aus den letzten Jahrzehnten - von Underworld ("Odenwald") bis hin zu Miike Snow oder Delphic ("Pudong", "Mairie") - einfließen lässt. Wäre der Gesang noch sparsamer und reduzierter, müsste man erneut Kraftwerk als Vorbild nennen, würde noch ausdrucksstärker und hektischer sprechgesungen, könnte man den Namen Anne Clark nennen. Gelegentlich, z.B. bei "Puls" (Lauf lauf, schneller schneller, lauf lauf, weiter weiter, lauf lauf, keine Pause, lauf lauf, Atempause.), fühlt man sich jedoch an Spaß-Combos der NDW-Zeiten erinnert.
Der ein oder andere Hit/Tanzflächenfüller könnte durchaus anfallen, persönlich ist mir das Ganze teilweise zu hektisch und damit leicht nervig, so dass ich bei einem ruhigeren Instrumental wie "Manomeer" erleichtert durchatme und mir mehr davon gewünscht hätte.
MIT sind ein Kölner Trio (Tamer Özgönenc, Edi Winari und Felix Römer), das sich analogen Synthies und Moogs verschrieben hat, nach "Coda" (2008) bereits sein zweites Album veröffentlicht, und mit diesem bei einem Major Label gelandet ist. Die Erwartungen scheinen also hoch gesteckt, erst recht, wenn man liest, dass der ehemalige Kraftwerker Emil Schult in die Arbeit an Platte und Konzept involviert war und Texte beisteuerte, das Album von Jas Shaw von Simian Mobile Disco produziert wurde und der vielfach ausgezeichnete Immendorf-Schüler Alexander Ernst Voigt das Cover gestaltete.
Heraus gekommen ist ein Album, das sich stark an den Elektro-Pionieren Kraftwerk orientiert, ("Hydra", "Figur") dabei auch vielfältige Einflüsse aus dem Bereich elektronischer Tanzmusik aus den letzten Jahrzehnten - von Underworld ("Odenwald") bis hin zu Miike Snow oder Delphic ("Pudong", "Mairie") - einfließen lässt. Wäre der Gesang noch sparsamer und reduzierter, müsste man erneut Kraftwerk als Vorbild nennen, würde noch ausdrucksstärker und hektischer sprechgesungen, könnte man den Namen Anne Clark nennen. Gelegentlich, z.B. bei "Puls" (Lauf lauf, schneller schneller, lauf lauf, weiter weiter, lauf lauf, keine Pause, lauf lauf, Atempause.), fühlt man sich jedoch an Spaß-Combos der NDW-Zeiten erinnert.
Der ein oder andere Hit/Tanzflächenfüller könnte durchaus anfallen, persönlich ist mir das Ganze teilweise zu hektisch und damit leicht nervig, so dass ich bei einem ruhigeren Instrumental wie "Manomeer" erleichtert durchatme und mir mehr davon gewünscht hätte.
"Pudong" Video
Was sagt intro zu "Nanonotes"? Nichts, aber Crazewire:
In „Hydra“ geben die Synthesizer ein Echo aus seichten Melodien und werden von der Stimme von Edi Winarni gefasst: „Folg ich diesen Spuren, ist es nicht mehr weit. / Lauf ich diese Straße lang, bin ich gleich da. / Hör ich die Signale, bin ich sicher nah. / Laufen wir die Straße lang, sind wir gleich da.“ Der Beat krakselt durch die synthetische Dunkelheit, Widerhall lauert an allen Ecken. „Fieber“ zeigt verhalten auf die Tanzfläche und man erlebt ein Kafka-High, wenn man sich denn darauf einlässt. MIT erinnern durch ihre Retroperspektive an Bands und Kollektive wie Neu!, Can und vor allem Kraftwerk, bleiben dabei aber mit ihrem jugendlichen Charme dennoch innovativ. Es mangelte in der Vergangenheit zwar nicht an Adepten der Elektro- und Krautrockpioniere, selten jedoch schafften deutsche Musiker es, die Güte der Vorbilder zu erreichen.
Strahlende Wärme und eiserne Kälte, Tiefgang und Befremden finden sich hier gleichzeitig für eine knappe dreiviertel Stunde zusammen und hinterlassen bleibenden Eindruck und ein, zwei Hits. Ein Soundtrack zum Gebilde des Covers, gemalt vom vielfach ausgezeichneten Immendorf-Schüler Alexander Ernst Voigt. Dunkel, verstörend, packend.
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AntwortenLöschenDas ist nichts für mich....
AntwortenLöschen4 Punkte