Irgendwann in den letzten fünf Jahren, in denen Sufjan Stevens nicht recht wusste wohin mit seiner Kreativität, muss er im Studio Samples, Synthesizer und Keyboards wieder für sich entdeckt haben. Nun probierte er auf "The Age Of Adz" alles an Spielereien und Sounds aus, was die Dinger hergeben. Selbst vor dem Einsatz von Auto-Tune scheut er nicht zurück.
In guten Momenten klingt Stevens daher nach Patrick Wolf, in den übrigen, die deutlich überwiegen, wie jemand, der zu viel will und seine Songs dadurch maßlos überfrachtet. Denn neben dem elektronischen Piepsen und Pluckern sind die Streicher, Bläser und Chöre ja immer noch vorhanden. Jedoch auch die großartigen Melodien ("Vesuvius").
Wie toll "The Age Of Adz" hätte werden können, wenn sich Stevens nicht zu sehr auf die Synthies gestürzt hätte, zeigen das schlichte "Futile Devices" und "Now That I'm Older", in dem die Chöre himmlisch jubilieren. Den Abschluss der Platte bildet das 25minütige "Impossible Soul", eine Art Mega-Mix oder Song-Suchspiel, in das Stevens mehr Ideen und Melodien steckt als andere in ein komplettes Album. Hier wird der Hörer gefordert und vielleicht dauert es einfach nur länger, bis alle Sound-Fäden entworren sind, bis "The Age Of Adz" seine volle Brillanz entfaltet.
Da es kein aktuelles Video gibt und der Song auch auf der neuen Platte vermisst wird, hier "Majesty Snowbird" in der aktuellen Version:
In guten Momenten klingt Stevens daher nach Patrick Wolf, in den übrigen, die deutlich überwiegen, wie jemand, der zu viel will und seine Songs dadurch maßlos überfrachtet. Denn neben dem elektronischen Piepsen und Pluckern sind die Streicher, Bläser und Chöre ja immer noch vorhanden. Jedoch auch die großartigen Melodien ("Vesuvius").
Wie toll "The Age Of Adz" hätte werden können, wenn sich Stevens nicht zu sehr auf die Synthies gestürzt hätte, zeigen das schlichte "Futile Devices" und "Now That I'm Older", in dem die Chöre himmlisch jubilieren. Den Abschluss der Platte bildet das 25minütige "Impossible Soul", eine Art Mega-Mix oder Song-Suchspiel, in das Stevens mehr Ideen und Melodien steckt als andere in ein komplettes Album. Hier wird der Hörer gefordert und vielleicht dauert es einfach nur länger, bis alle Sound-Fäden entworren sind, bis "The Age Of Adz" seine volle Brillanz entfaltet.
Da es kein aktuelles Video gibt und der Song auch auf der neuen Platte vermisst wird, hier "Majesty Snowbird" in der aktuellen Version:
Wer die letzten Sufjan-Stevens-Alben mit ihrer folkigen Banjo-Seligkeit kannte, dürfte einigermaßen überrascht sein vom Sound des neuen Werkes: "The Age Of Adz" ist ein weitgehend elektronisches Album. Es blubbert und fiept an allen Ecken und Enden, die gewohnten Flöten, Chöre, Streicher und Trompeten treten gegen Drum-Maschinen, Samples und analoge Synthesizer an.
Als Meisterarrangeur hat sich Sufjan Stevens auf "The Age Of Adz" selbst übertroffen: Die komplexen Soundsphären türmen sich Schicht für Schicht zu einer verschlungenen Klangcollage, die im ersten Moment vielleicht enervierend wirkt. Je genauer man aber hinhört, desto erhabener strahlt das akustische Monstrum aus allen musikalischen Poren. All die Möglichkeiten, die Elektro-Avantgardisten wie Animal Collective in den letzten Jahren ausgelotet haben, schöpft der gewiefte Komponist Sufjan Stevens in vollen Zügen aus. Aus tausendundeinem Experiment wird auf "The Age Of Adz" ein Meisterwerk von gewaltiger Schönheit.
(on3.de)
ich kann mit diesem "ich scheiß jetzt mal auf folk und lass mir stattdessen von Four Tet einen blasen" nichts anfangen. muss mir noch überlegen, ob ich hierzu wirklich ne wertung abgeben soll.
AntwortenLöschenStevens ist vom Folk gelangweilt und / oder mutig. Dafür bzw. für das Resultat gibt es von mir 6,5 Punkte.
AntwortenLöschenDas Album mag nicht so schnell zünden wie "Illinois", ob seiner Elektronik und seines noch größeren Detailreichtums oder wie man auch einwerfen könnte,seinem Hang zur Überproduktion. Und obwohl ich anfangs zugestimmt hätte in einem Wunsch, dass einige Effekte und Instrumentalspuren wieder gelöscht hätten werden sollen, sehe ich das mittlerweile anders.
AntwortenLöschenDer magische Moment ist nämlich genau der, wenn z.B. im Titelsong sich aus all diesen Effekten plötzlich die typischen Sufjan Stevens Melodien herausschälen, wenn auf einmal der Chor und die Bläser im Ohr hängenbleiben und mit der ganzen Elektronik eine Einheit bilden. Und wenn am Ende des Songs dann plötzlich alles doch wieder reduziert wird auf Stevens Stimme und ein Instrument bin ich überrascht wie schlüssig das alles ist. Im Endeffekt ist genau das das Faszinierende an diesem Album, diese Homogenität die erzeugt wird, das der "typische Stevens" dabei dennoch nicht verloren geht.
In irgendeiner Kritik meine ich einen Vergleich zu Radioheads "Wandlung" zu Zeiten von "Kid A" gelesen zu haben. Das empfinde ich gar nicht als so falsch nur das Sufjan Stevens diese Entwicklung meines Erachtens noch besser gelingt, dass er es noch besser schafft mehr seines bewährten Stils in den neuen Kontext rüber zu retten.
Insofern sehe ich keine große Qualitätsschwankung zu "Illinois" sofern man nicht per se mit Elektronik wenig anfangen kann.
Und als nächstes bitte ein 5-fach-Album mit Joanna Newsom. Dann sind die beiden für mich größten und sicher teilweise auch größenwahnsinnigsten Singer/Songwriter der Jetztzeit vereint.
9 Punkte
Ich erhöhe auf 7,5 Punkte
AntwortenLöschenIch kann mich bestenfalls zu 7,5 Punkte durchringen.
AntwortenLöschen8.5
AntwortenLöschenHmm. Kürzlich gekauft, dreimal laufen gelassen und für scheußlich befunden. Wieviele Durchgänge braucht man, um sich das Werk schönzuhören?
AntwortenLöschenDas ging bei mir schneller als bei dem letzten "Iron & wine"-Album. ;-)
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