Ich gerate wohl kaum in Verdacht, der Country-Musik-Fan im Kreise der PvG-Richter zu sein. Doch ich gebe immer mal wieder gerne von mir vernachlässigten Musikrichtungen eine Chance. Der letzte “abenteuerliche” Ausflug führte mich zu The Bad Plus, so wurde ich danach richtig mutig und wagte mich an KORT heran.
Lambchops Kurt Wagner und Cortney Tidwell entdeckten nicht nur das Potential des Vornamenhybriden KORT sondern schon vorher ihre gemeinsame Leidenschaft für etwas, was in Nashville, Tennessee nun einmal allgegenwärtig ist: Country-Musik. Cortney hatte die Voraussetzung dazu von den Eltern in die Wiege gelegt bekommen, während Kurt Wagner erst über Umwege bei seiner Band Lambchop landete und dort eine Version des Alternative Country zelebriert. Deren jüngstes Album “OH (Ohio)” beeindruckte mich vor allem wegen Kurt Wagner Stimme. So war auch die Hemmschwelle gegenüber “Invariable heartache” gering.
Auf diesem Album tummeln sich ausschließlich Coverversion. Aber da die Orignalvorlagen der Songs aus den 60er und 70er Jahren stammen, konnten die Künstler bei mir wohl kaum auf einen Wiederkennungswert hoffen. Bei der Kortifizierung der Songs wurde auf überflüssigen Ballast verzichtet. So steht sieht sich der Hörer zwölf liebevoll gewürdigten Titeln gegenüber. Da wird nicht zu dick aufgetragen und daher ist der County-Nervfaktor gering. Trotzdem sollte man schon Kurt Wagner-/Lampchop-Fan sein oder besser gar wirklich Country-Musik-affin… oder neugierig. Authentischer als Texas Lightning ist das Album allemal.
Monsters and critics äußern sich ebenfalls zur Zielgruppe des Albums:
Wagners und Tidwells Schwelgereien mögen deshalb vielleicht auch dem ein oder anderen Lambchop-Anhänger etwas zu bequem, zu nostalgisch sein. Für Fans gut gemachter, im besten Sinne ehrlicher und herzlicher Countrymusik ist 'Invariable Heartache' aber definitiv ein Fest.
Wer neugierig geworden ist und nebenbei noch amerikanischen Flutopfern helfen möchte, kann hier neben dem Button zum Download des Album-Openers “Incredibly lonely” auch den Donate-Button anwählen.
Besonders die flotteren Songs “Wild mountain berries” und “Penetration” fanden auf Anhieb mein Gefallen.
Hier das Video zu “Wild mountain berries”:
Schöne Platte. Nicht so laut, nicht so hektisch...da kann man gut alt werden mit.
AntwortenLöschenStellenweise etwas zu entspannt. 6 Punkte
AntwortenLöschen6,5
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