Dann tue ich Dirk mal den Gefallen und komme mit dem zweiten Album dieser Augsburger Band, um die Ecke und gleich mit dem Hinweis, dass ich schon beim Debut nicht verstand, was an dieser Band so toll sein soll. Das war Billig-Gefiepe mit Pennäler-Lyrik. Dann kam die neue Single "Wenn Du Nur Wüsstest" und ich weiß nicht ob es der Auftritt bei Stefan Raab war oder die mittlerweile wohl omnipräsente Suzie Kerstgens, das Lied schlug bei mir ein. Also Zweite Chance mit dem zweiten Album. Und der postive Eindruck der Single setzt sich erstmal fort: "Hallo, wer kennt...", "Hotelboy" und "Gleis 7, 16 Uhr 10" alles kleine feine Hits, die die Hoffnung vermitteln, dass Anajo dazugelernt haben. so geht's weiter bis zu "Mein lieber Herr Gesangsverein", dass trotz des fürchterlichen Titels zu überzeugen weiß, auch wenn es am ehesten an die Sportfreunde erinnert. Danach: Absturz. Das Album wird dermaßen seicht und was sie am Anfang noch mit Catchyness wett machen, geht vor allem im mittleren Teil ja gar nicht. "Wir kommen vorbei, ich Franzi und zwei", "Den schönsten Mann traf ich in Amsterdam", sorry das ist selbst für einen Deutschpopbefürworter wie mich zu viel. Gegen Ende ein einzelner Lichtblick "Am Anfang" mit schönem Bläsereinsatz, der beweist sobald die Arrangements nicht zu billig klingen, kann man auch mal über die Texte hinwegsehen. Ausnahmsweise mal ein Fall von: Mehr wäre mehr gewesen.
Duncan Lloyd - Unwound
Duncan Lloyd ist Maler, Fotograf und Musiker, der bereits drei Alben veröffentlicht hat - und, das sollte nicht unterschlagen werden, der Hauptsongwriter der Band Maxïmo Park. Jetzt wollen wir keinen Druck ausüben, aber das letzte Album von Maximo Park („ Stream Of Life “) scheiterte letztes Jahr nur ganz scharf an den Top 20 bei Platten vor Gericht (#22 mit 7,800 Punkten). „Unwound“ ist nach „Seeing Double“ (2008), „IOUOME“ (2017) und „Outside Notion“ (2019) bereits das vierte Soloalbum Duncan Lloyd, der selbstverständlich nicht so ein charismatischer und begabter Sänger wie Paul Smith ist. Die Idee, eine weibliche Gaststimme einzubauen, wie Jemma Freese auf „I’m On It“, hätte er ruhig häufiger haben dürfen. Unterstützung gab es aber übrigens noch von einem weiteren Maxïmo Park-Mitglied, denn Tom English saß für die meisten Songs am Schlagzeug. Duncan Lloyd versuchte, die 12 Songs möglichst vielfältig zu gestalten, so öffnet er hier eine Tür zum Post-Punk, da eine zu...
3 Comments
Auf Grund der wirklich guten ersten Hälfte 6Punkte
AntwortenLöschenPlätschert so vor sich hin wie ein Rinnsaal zwischen Schotter... ein Gebirgsbach oder gar Wasserfall wäre mir lieber. 4,5 Punkte
AntwortenLöschenHier stimmt etwas nicht, wenn ich die bisher höchste Punktzahl für Anajo verteile! Ob es daran liegt, dass eine weitere "Honigmelone" fehlt?
AntwortenLöschen6,5 Punkte