Dann tue ich Dirk mal den Gefallen und komme mit dem zweiten Album dieser Augsburger Band, um die Ecke und gleich mit dem Hinweis, dass ich schon beim Debut nicht verstand, was an dieser Band so toll sein soll. Das war Billig-Gefiepe mit Pennäler-Lyrik. Dann kam die neue Single "Wenn Du Nur Wüsstest" und ich weiß nicht ob es der Auftritt bei Stefan Raab war oder die mittlerweile wohl omnipräsente Suzie Kerstgens, das Lied schlug bei mir ein. Also Zweite Chance mit dem zweiten Album. Und der postive Eindruck der Single setzt sich erstmal fort: "Hallo, wer kennt...", "Hotelboy" und "Gleis 7, 16 Uhr 10" alles kleine feine Hits, die die Hoffnung vermitteln, dass Anajo dazugelernt haben. so geht's weiter bis zu "Mein lieber Herr Gesangsverein", dass trotz des fürchterlichen Titels zu überzeugen weiß, auch wenn es am ehesten an die Sportfreunde erinnert. Danach: Absturz. Das Album wird dermaßen seicht und was sie am Anfang noch mit Catchyness wett machen, geht vor allem im mittleren Teil ja gar nicht. "Wir kommen vorbei, ich Franzi und zwei", "Den schönsten Mann traf ich in Amsterdam", sorry das ist selbst für einen Deutschpopbefürworter wie mich zu viel. Gegen Ende ein einzelner Lichtblick "Am Anfang" mit schönem Bläsereinsatz, der beweist sobald die Arrangements nicht zu billig klingen, kann man auch mal über die Texte hinwegsehen. Ausnahmsweise mal ein Fall von: Mehr wäre mehr gewesen.
Pop Will Eat Itself - Delete Everything
In der heutigen Folge der niemals enden wollenden Reihe „Comebacks, auf die die Welt gewartet hat, oder?“ geht es zurück in die Mitte der 90er Jahre. Denn 1993 erreichten Pop Will Eat Itself , der Grebo Szene längst entwachsen, mit ihrer Single „Get The Girl! Kill The Baddies!“ (#9) erstmals die Top Ten im Vereinigten Königreich. Im folgenden Jahr konnten sie dieses Kunststück mit ihrem Album „Dos Dedos Mis Amigos“ beinahe wiederholen (#11). Man soll ja bekanntlich aufhören, wenn es am schönsten (und erfolgreichsten) ist, dachten sich wohl auch Pop Will Eat Itself und lösten die Band vor weiteren relevanten Veröffentlichungen 1996 auf. Vor allem Clint Mansell machte sich in den folgenden Jahren als Komponist von Filmmusiken einen Namen. 2005 gab es eine kurzzeitige Reunion (mit Mansell) und mit erst 2011 und 2015 neue Musik (ohne Mansell). Das Interesse an Pop Will Eat Itself hatte in den Jahren wohl ziemlich nachgelassen: „New Noise Designed by a Sadist“ erreichte Platz 187 der U...
3 Comments
Auf Grund der wirklich guten ersten Hälfte 6Punkte
AntwortenLöschenPlätschert so vor sich hin wie ein Rinnsaal zwischen Schotter... ein Gebirgsbach oder gar Wasserfall wäre mir lieber. 4,5 Punkte
AntwortenLöschenHier stimmt etwas nicht, wenn ich die bisher höchste Punktzahl für Anajo verteile! Ob es daran liegt, dass eine weitere "Honigmelone" fehlt?
AntwortenLöschen6,5 Punkte