Er ist nicht nur der talentierte Hollywood-Schönling aus Filmen wie "Fight club", "A requiem for a dream" oder "American psycho". Er will neuerdings vor allem Rockstar sein. Und zwar ohne sein Promi-Kapital ausspielen zu müssen. Doch das ist nicht so einfach. Jared Leto ist mit dem Debüt seiner 30 Seconds To Mars trotz des Einschlags von "Capricorn (A brand new name)" eher unsanft auf dem Boden der hochgesteckten Erwartungshaltungen gelandet. Vollgestopft mit Anspruch und frickeligem Rockzeug zwischen Postgrunge, Industrial, Emo und Prog. "Modern Rock" nennt man das wohl.
Aber wie das Selbstverwirrspiel von Coheed And Cambria schon zeigte, sorgen Ambitionen und Leidenschaft alleine nicht für Qualität. Für den Zweitling hat sich der Ex von Cameron Diaz den Kopf nun etwas gerader gerückt. Das Mehr an Stromlinie tut "A beautiful lie" durchaus gut. Die Ecken und Tücken wirken längst nicht mehr so gewollt entrückt wie auf "30 Seconds To Mars". Die Single "Was it a dream?" nimmt sich angenehm zurück, und das Titelstück schrammelt beschwörend über elektronisches Ungemach.
Bei aller Eingängigkeit denken die Arrangements weiterhin gerne mal um die Ecke. Der Vielschichtigkeit der Songs steht nicht mehr der reine Willen zur Kunstfertigkeit im Weg. Die Marsianer erkunden neue Territorien: mehr Emphase und vor allem mehr Aggression. Leto läßt gerne einen Brüll, schaukelt sich kräftig hoch und kommt dabei der überbordenden Gefühligkeit der Jungs mit den Wochentagen im Bandnamen bedrohlich nahe.
Nach famosem Start gerät das durchexerzierte Laut-Leise-Schema so mitunter an die Grenzen seiner Belastbarkeit. Doch meist bekommen 30 Seconds To Mars die Kurve. Was bei den Hakenschlägen von Bruder Shannon Leto hinter der Schießbude gar nicht mal so einfach ist. Doch gerade die Kombination aus Einfallsreichtum, Punch und zerklüfteter Energie ist das große Plus der Band. Der Countdown läuft. Ready for takeoff.
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7 Punkte
AntwortenLöschenEin paar zusätzliche Ideen hätten auch hier nicht geschadet. Eine solide Leistung, die mir 6,5 Punkte wert ist.
AntwortenLöschenden bengels um jared leto gehören einfach mal die ohren lang gezogen, öd,
AntwortenLöschen3 punkte
... na ja, lange Ohren würden das Erscheinungsbild der Jungs ja ziemlich verunstalten. Anderseits hat nicht jeder Schlappohren - was die Sache dann schon wieder interessant macht, also interessanter als öd.
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