Gestern sprachen wir bereits über Björk und heute geht es genau so weiter, denn auf dem vierten Album von Stornoway befindet sich eine bezau...

Stornoway - Dig The Mountain!


Gestern sprachen wir bereits über Björk und heute geht es genau so weiter, denn auf dem vierten Album von Stornoway befindet sich eine bezaubernde Coverversion von „It’s Not Up To You“ (aus „Vespertine“, 2001).


 


Aber Stornoway? Wurde aus denen nicht 2017 „Stor-no-more“? 
Tatsächlich haben sich drei Viertel der Band (Brian Briggs, Jonathan Ouin und Oli Steadman - nur dessen Bruder Rob hatte offensichtlich keine Lust oder Zeit) nach einer mehrjährigen Auszeit wieder zusammengefunden. Wobei „Zusammengefunden“ erst einmal nicht wörtlich genommen werden darf, denn das Trio arbeitete zunächst von den jeweiligen Wohnorten in London, Oxford und Wales an den Songs. Als Schlagzeuger sprang Mike Monaghan (Gaz Coombes, Saint Etienne) ein und die Produktion übernahm Mike Lindsay von Tunng.

Aus den 11 Folk-Songs mit mehrstimmigem Gesang würde ich neben dem Björk-Cover, das als Duett mit der chinesischen Musikerin Yijia Tu präsentiert wird, „Trouble With The Green“ und „The Fisherman“ als Anspieltipps herausstellen. Die Kehrseite der Medaille stellen für mich der Titelsong und der 70er-Jahre-Rock von „The Navigator“ dar. 
Mit Fyfe Dangerfield (Guillemots) und Sam Lee gibt es auf „Anwen“ und „The Navigator“ noch zwei weitere Gastbeiträge.

Dig The Mountain!“ ist als CD und LP (clear Vinyl, Ecomix Vinyl) über Cooking Vinyl erschienen.


 


Die Begeisterung bei Plattentests hält sich für „Dig The Mountain!“ (wirklich besser als hier beschrieben und viel besser als das Plattencover) in Grenzen: 
 
Der Opener "Trouble with the green" singt sich ideenlos die Tonleiter hoch, "The fisherman" bringt ohne Charme das Trademark-Acapella der Briten zurück, und der Titelsong stapft mit Bläsern oder zumindest als Bläser getarnten Synthies ziellos in die Berge.
Dabei machen manche Stücke auch kurz neugierig. "Bag in the wind" eröffnet mit verzerrten Stimmen, nur um dann wie jeder mittelmäßige Song aus den 60ern zu klingen. "The manatee" wirft einen 90s-Drumloop an, zieht die Rockgeste dann aber kein bisschen durch. Und selbst das motivierte "The navigator" mit Unterstützung von Sam Lee versucht sich an The-Doors-Größe, aber ist zu schwach auf der Brust. Gut wird es eigentlich nur mit Unterstützung von Fyfe Dangerfield von Guillemots, der "Anwen" vor dem Verrecken rettet und den leeren Raum füllt. Und im absoluten Highlight der Platte, dem Björk-Cover "It's not up to you", das einen gemütlichen Bass laufen lässt, vor allem aber Yijia Tu am Guzheng featured, einer chinesischen Wölbbrettzither. Allerdings ist es auch symptomatisch, dass der beste Song auf "Dig the mountain!" ein Cover ist.







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