Wochenende, Brückentag, Feiertag - und ich liege mit einer Erkältung flach! Da passt doch das zweite Album von Husten ganz gut… Ganz gut gef...

Husten - Aus einem nachtlangen Jahr


Wochenende, Brückentag, Feiertag - und ich liege mit einer Erkältung flach! Da passt doch das zweite Album von Husten ganz gut…

Ganz gut gefallen hat offensichtlich Gisbert zu Knyphausen, Tobias Friedrich und Moses Schneider dann doch das gemeinsame live Aufreten (welches zu Beginn dieses Projektes noch gänzlich ausgeschlossen worden war). Im letzten Jahr spielte das Trio zahlreiche Konzerte, um das Debütalbum „Aus allen Nähten“ zu präsentieren. Dies hat offensichtlich Lust auf die Fortführung des 2017 begonnenen Projektes Husten geweckt und zu einem rohen, energetischeren und rockigen Sound („Bis morgen dann“, „Elli“, „Lass mich bitte nicht in Ruhe“, „Achim, du Träumer“) geführt. Zusammen wurde mit der restlichen Live-Besetzung (Marcus Schneider (Gitarre), Ben Lauber (Schlagzeug) und Arne Augustin (Keyboard)) innerhalb von 12 Tagen „Aus einem nachtlangen Jahr“ aufgenommen. Erst gegen Ende des 10 Song starken Albums schleust sich ein ruhiges, melancholisches Lied ein („Weiße Tiger“).

Das Plattencover ziert ein Bild der Berliner Künstlerin Tina Berning und Freunde der Schallplatte können bei „Aus einem nachtlangen Jahr“ zwischen schwarzem Vinyl, transparentem Vinyl und lachsfarbenem Vinyl wählen. Letzteres gibt es auch in einer Holzbox mit Husten-Puzzle. 

Husten unterwegs:
11.10.23 Forum, Bielefelder Songnächte      

12.10.23 Knust, Hamburg 

13.10.23 FZW, Dortmund

14.10.23 Gebäude 9, Köln 

15.10.23 Das Bett, Frankfurt 

17.10.23 Cassiopeia, Berlin (ausverkauft)
18.10.23 UT Connewitz, Leipzig

19.10.23 Strom, München

20.10.23 Reutlingen, franz.K

21.10.23 Karlsruhe, Tollhaus

22.10.23 Hannover, Faust


 


Das Ergebnis klingt jedoch so beseelt, experimentierfreudig, melancholisch und mitreißend, dass man den Glauben an unpeinliche Rockmusik für erwachsene Menschen zurückgewinnt. „Bis morgen dann“ steuert gleich mal auf ein apokalyptisches Szenario zu. Das Verschieben wichtiger Entscheidungen auf den Sankt-Nimmerleins-Tag wird teuer. „Ich glaub, wir müssen zahlen, und wahrscheinlich nicht mit Geld, eher mit allem, was wir haben“, singt Knyphausen und packt eine Stimmlage aus, wie man sie von diesem Sänger noch nicht gehört hat. Das todtraurige „Ja & Ja“ zieht sich selbst aus dem Sumpf verblassenden Glücks. Bessere Zeiten hat auch „Elli“ gesehen, jetzt steht sie auf dem unteren Ende der sozialen Leiter.
Husten schenken ihr eine Hymne irgendwo zwischen Blur und Spoon. Im somnambulen „Auf der anderen Seite der Angst“ leuchten E-Gitarren-Töne wie Glühwürmchen durch die stockfinstere Nacht, und „Achim, du Träumer“ erinnert in seiner zerschossenen Glorie an den Träumer Jason Molina. Aber Husten-Musik ist keine spaßbefreite Zone. „Nüchtern im Club“ und „Für immer und ewig“ wehren die glitschige Hand der Larmoyanz am Ende mit Selbstironie und Spielfreude ab.




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