Cherry Glazerr veröffentlichen auch ihr viertes Studioalbum via Secretly Canadian, sind aber nicht kanadisch und sollten nach „I Don’t Want You Anymore“ auch kein Geheimnis mehr sein.
Ähnlich wie es Wolf Alice vorexerziert haben, bewegen sich auch Clementine Creevy und ihre Mitstreiter deutlich in Richtung Pop („Wild Times“ oder „Bad Habit“, das beispielsweise ohne Gitarre auskommt und ein Synthie-Dance-Song ist) ohne ihre in Alternative Rock („Soft Like A Flower“, „Touched You With My Chaos“) und Grunge („Sugar“) liegenden Wurzeln zu vergessen. Mit „Ready For You“ gelingt ihnen sogar der Spagat, so dass ihre Füße in beiden Welten stehen.
Bei Wolf Alice hat sich dieser Wandel ausgezahlt - warum also nicht auch bei Cherry Glazerr?
„I Don’t Want You Anymore“ wurde am 29. September als CD, Kassette und LP (black Vinyl, red nebula swirl Vinyl, crystal clear Vinyl) veröffentlicht.
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„Bad Habit“, mit seinem stark bearbeiteten Gesang, hat sogar einen dezenten Drall in Richtung Billie Eilish – was hervorragend funktioniert. Das folgende „Ready For You“ tänzelt eher zwischen funky Strophe und kraftvoll zupackendem Refrain. Eines der besten Stücke ist das großartige „Touched You With My Chaos“, wo die Gitarre schwerst nach Black Sabbath klingt und am Ende synthetische Streicher in Richtung Himmel entschweben.
In „Ready For You“ setzt sie auf Gitarrenbreitwände, mit „Bad Habit“ und seinen rhythmisch abgefeuerten Stimmsamples düst sie nach Synth-Pop-City. Diese Mischung aus Elektronik und Rock kennt man, Garbage haben sie in den Neunzigern perfektioniert. Für Cherry Glazerr hat womöglich Yves Tumors Produzent Yves Rothman diese Mixtur gefördert. Doch was bei Tumor interessant wirkt, hat hier bisweilen einen Beigeschmack von Bierdosen und Nasenpiercings.
6,5 Punkte.
AntwortenLöschenKein Song ist so gut wie zuletzt "Wasted Nun", das Album an sich aber ein bischen besser als der Vorgänger. 7 Punkte
AntwortenLöschen7,5 Punkte
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