HammerFall veröffentlichten 1997 ihr erstes Album und konnte bereits mit sechs ihrer zwölft Alben in Deutschland in den Top Ten landen. Beth...

Casper - Alles war schön und nichts tat weh


HammerFall veröffentlichten 1997 ihr erstes Album und konnte bereits mit sechs ihrer zwölft Alben in Deutschland in den Top Ten landen.
Beth Hart brachte 1993 Ihr Debüt heraus und platzierte ihre letzten drei Alben (von insgesamt 14) in den hiesigen Top 10.
Tears For Fears konnten 1983 mit ihrer ersten Platte direkt in Deutschland charten, drei ihrer mittlerweile sieben Alben kamen unter die ersten Zehn. 
Scorpions veröffentlichten ihr Debütalbum 1972 und brachten 12 ihrer 19 Platten in den deutschen Top 10 unter.  

Was aber haben die schwedische Power-Metal-Band, die US-amerikanische Blues- und Rockmusikerin, das britische Synthpop-Duo und die deutsche Hard-Rock-Band gemeinsam? 

Sie konnten diese Woche alle mit ihren neuen Alben nicht verhindern, dass Benjamin Griffey alias Casper mit „Alles war schön und nichts tat weh“ zum vierten Mal in Folge auf Platz 1 der deutschen Hitlisten ging (nur seinem Debüt „Hin zur Sonne“ (2008) blieben die Charts verwehrt) und landeten auf den Rängen 2 bis 5.  

Der Albumtitel entstammt Kurt Vonneguts „Slaughterhouse-Five“, als Produzent fungierte Max Rieger von Die Nerven, die Liste der Feature-Gäste ist ellenlang und reicht von Felix Kummer bis zu Lena Meyer-Landrut, „Fabian“ ist der beste Song des Albums…


 


… und auch die Plattenkritiker sind durch die Bank zufrieden…

Casper zelebriert auf seinem mittlerweile fünften Longplayer wieder einen für Deutschrap-Verhältnisse gewohnt bunten musikalischen Kompass – wirkt dabei aber stellenweise deutlich gelassener, weniger verkrampft, der Spaß an der Sache scheint spürbarer durch die Zeilen hindurch.  (…)
Es ist gut, dass Casper wieder da ist –alleine schon wegen dieser entwaffnenden Aufrichtigkeit. Ja, es zündet erneut nicht jede Idee, aber das omnipräsente Herzblut trägt auch diese Songsammlung wieder auf ihren weiten Wegen durchs Land.

Erstmals hat Max Rieger (Die Nerven, All diese Gewalt) produziert, und er setzt weniger auf die schweren Gitarren und Gothic-Harmonien wie seine Vorgänger, sondern macht selbst aus dem apokalyptischen White-Trash-Kurzfilm „Zwiebel & Mett“ einen nahezu sommerlichen Beinahe-Hit, bei dem man auch die Refrain-Zeile „Und wir fahr’n zur Hölle, ja!“ gerne freudig mitsingt.
Die neue Eingängigkeit befindet sich allerdings in einem ständigen Infight mit Caspers sperrigem Vortrag – und Casper wird eben nicht Mark Forster, sondern er selbst, der nachdenklichste, tiefgründelnste Casper, den es je gab, der Maestro des Gemütskranken-Rap.

Das neue Album klingt lebensfroher als Caspers frühere. Es ist ein Ausbruch aus dem Safe-Space. Auch das Soundbild ist ein neues: Postrock, Gospel, Indie und irgendwo dazwischen etwas Rap. (…)
Wären seine Vorgänger nicht so gut gewesen, wäre es vielleicht sein bestes Album: "Alles war schön und nichts tat weh" klingt anders und doch vertraut. Rein textlich gesehen scheint es das ehrlichste Album in der Discographie des Musikers zu sein. Denn die größte Stärke der zwölf Songs ist das offene Eingestehen und Besprechen von Ängsten und Schwächen. Eine Qualität, die Casper im Deutschrap nur wenige nachmachen. "Alles war schön und nichts tat weh" ist Safe-Space und Mut-Macher auf eine Zukunft ohne Lockdowns und Krieg zugleich.

… auch die Plattenrichter? 








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