Wer sich das neue Album von Tori Amos gekauft hat, sollte ergänzend dazu auch zum fünften Album von Emma Ruth Rundle greifen. Gleich der Op...

Emma Ruth Rundle - Engine Of Hell


Wer sich das neue Album von Tori Amos gekauft hat, sollte ergänzend dazu auch zum fünften Album von Emma Ruth Rundle greifen. Gleich der Opener „Return“, den sie nur vom Piano begleitet vorträgt, offenbart die stilistische Nähe der beiden Künstlerinnen. Dabei zeigt „Engine Of Hell“ die Intimität und Reduzierung, die der ein oder andere auf „Ocean To Ocean“ vielleicht etwas vermisst. Beim folgenden „Blooms Of Oblivion“ greift die Sängerin zur akustischen Gitarre, lässt sich von einem einsamen Streichinstrument begleiten und zeigt, dass „Engine Of Hell“ eine düstere, eindringliche Angelegenheit wird, eine höchst persönliche Aufarbeitung erlittener schmerzhafter Geschehnisse. 

Beim Hören der 8 Songs, die Rundles Stimme in den Mittelpunkt und entweder Piano oder Gitarre zur Seite stellen, kommen mir neben Tori Amos auch PJ Harveys „White Chalk“ sowie die beiden Alben von Kathryn Joseph in den Sinn („Boney You Have Thrown Me And Blood I’ve Spilled“ (2015) und „From When I Wake The Want Is“ (2018)), die bei Platten vor Gericht auf 21 bzw. 2 landen konnten. Vielleicht schwingt sich ja auch Emma Ruth Rundle in solche Höhen auf…

Engine Of Hell“ wird am 5. November als CD und LP erscheinen. Die Schallplatte gibt es als black Vinyl, opaque silver Vinyl und cloudy splatter Vinyl.

Emma Ruth Rundle in Deutschland: 
19.02.22 Bochum, Christuskirche 
20.02.22 Hamburg, Nachtasyl 
22.02.22 Berlin, Heimathafen 
23.02.22 Leipzig, UT Connewitz


 


Wie aus einem Guss kommt ihr fünftes Soloalbum daher. Es präsentiert Rundle in einem intensiven, ausgesprochen persönlichen Rahmen: nur sie, ein Klavier, eine Akustikgitarre und ihre feinen, emotionalen Songs. Vorgetragen mit einer mal zerbrechlichen, mal mitreißenden Stimme, die schlicht einnehmend ist und hier in ganzer Pracht zur Geltung kommt. Der Ton wird gleich zu Beginn gesetzt, wenn das Piano in "Return" einsetzt und die Sängerin loslegt mit der ersten der acht Geschichten, die sich unter dem Strich auf rund 40 Minuten summieren. (…)
Emma Ruth Rundle hat für "Engine of hell" den Kern ihres Könnens freigelegt. Sie konzentriert sich ganz und gar auf ihre Stimme, auf ihre Geschichten, auf das, was aus ihrer Sicht erzählenswert ist. Sie weiß natürlich um die Klasse der Vorgängeralben, sie weiß auch um die große Kunst, die ihr im Zusammenspiel mit Thou gelungen ist. Sie wird auch weiterhin mit Stolz ihren Backkatalog mit sich tragen, doch auf "Engine of hell" ist sie ganz und gar bei sich selbst. Ein intimes Werk, auf dem man der Musikerin so nahe kommt wie noch nie zuvor. Und das einen über einen langen Zeitraum begleiten wird, denn es verliert mit keinem Hördurchgang an Reiz, ganz im Gegenteil.






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