Bei meiner Urteilsverkündung 2020 konnte man in den Top 10 gleich zwei Platten aus Brighton finden: Auf Rang 10 landete „ Burning! Burning!...

Oddfellow’s Casino - The Cult Of Water


Bei meiner Urteilsverkündung 2020 konnte man in den Top 10 gleich zwei Platten aus Brighton finden: Auf Rang 10 landete „Burning! Burning!“ von Oddfellow’s Casino.

David Bramwell, der hinter diesem musikalischen Projekt steckt, hatte zum 20-jährige Jubiläum von Oddfellow’s Casino gleich drei Alben angekündigt, die innerhalb von 12 Monaten veröffentlichten werden sollten. Mit „The Cult Of Water“ liegt nun das ungewöhnlichste der drei Geburtstagspräsente vor.

Nach dem Feuer widmet sich Bramwell also nun dem Wasser, in einem Konzeptalbum, das auf eine sechsjährige Entstehungsgeschichte zurück blickt. Er nimmt uns mit auf eine beschauliche, 54-minütige Bootsfahrt über den Fluss Don, der u.a. durch die Städte Doncaster und Sheffield fließt. Dabei lässt er persönliche Geschichte(n) in Erzählungen über die Historie und die Mysterien des Gewässers münden, welches seinen Namen von der keltischen Gottheit Danu hat. Und „Erzählungen“ ist hier durchaus wörtlich zu nehmen, denn „The Cult Of Water“ ist David Bramwells Spoken Word Album. Unterstützt wird er auf dieser okkulten Zeitreise von Alan Moore, dem englischen Autor („Watchman“, „V for Vendetta, „From hell“), Agnostiker und Zauberer. Untermalt wird das ganze Gerede von Field Recordings und der für Oddfellow’s Casino typischen Mixtur aus Folk und Electronica. 

„The Cult Of Water“ erzeugt dadurch einen schon fast hypnotischen Sog oder eine meditative Wirkung. Allzu oft wird man diese lohnenswerte musikalische Reise vermutlich dennoch nicht antreten, sondern eher zu „The Raven’s Empire“ (2012) oder „Burning! Burning!“ (2020), den anderen Großtaten von Bramwell greifen.   

Neben der CD kann man über die Bandcamp-Seite von Oddfellow’s Casino ein ausgiebiges Booklet käuflich erwerben, welches in Zusammenarbeit mit dem Illustrator und Künstler Pete Fowler entstand, der u.a. viele Plattencover der Super Furry Animals gestaltete.


 


The Cult Of Water shows how Bramwell is a one man resource for compelling stories that touch on the occult, the underground, the folkloric and the mysterious. In years to come there’s a good chance his albums will move into cult territory themselves; deep, ambitious affairs that offer entry points into fascinating subjects. “All art is an act of magic,” he remarks at one point on the album and, with The Cult Of Water, he’s just provided his own small, personal proof.




5 Kommentare:

  1. Top 5 Spoken Word Songs

    1. Ballboy – A Europewide Search For Love
    2. Whipping Boy – When We Were Young (Philo Version)
    3. Belle & Sebastian – A Century Of Elvis
    4. The Styrenes – All The Wrong People Are Dying
    5. Propaganda – Dream Within A Dream
    5a. Arab Strap – The First Big Weekend

    Bonus:
    The Divine Comedy – The Booklovers
    A House – Endless Art / More Endless Art

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  2. Schon sehr skizzenhaft. Aber Zusatzpunkt für Alan Moore. 6,5 Punkte

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  3. Warum ich beim Anhören dieser Platte immer das Bedürfnis verspüre, "Misplaced Childhood" von Marillion zu hören, weiß ich auch nicht.

    6,5 Punkte

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  4. Ach Mist, Common People in der Version von William Shatner in den Top 5 vergessen. Ergänze ich hiermit noch.

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  5. Passend zur Untermalung der Lektüre "Rivers Of London" von Ben Aaronovitch. 7 Punkte

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