Bei einem Blind Date mit dem Song „I Opened A Bar“ wäre mir der Name Sophie Hunger vermutlich nie in den Sinn gekommen...

Sophie Hunger - Molecules




















Bei einem Blind Date mit dem Song „I Opened A Bar“ wäre mir der Name Sophie Hunger vermutlich nie in den Sinn gekommen. Lali Puna, ja. Vielleicht noch Ms. John Soda oder Hundreds, die „Unfinished Sympathy“ in den Ohren haben. Aber Sophie Hunger? Nein, wirklich nicht.

Auf ihrem neuen Album „Molecules“ verabschiedet sie sich von Chanson und Jazz sowie der deutschen und französischen Sprache* und saugt die elektronischen Klänge ihrer neuen Wahl-Heimat Berlin in sich auf. Synthies und groovende oder pluckernde Beats sind omnipräsent auf dem, was Sophie Hunger „minimal electronic folk“ nennt und prägen nicht nur die düsteren Klänge meiner persönlichen Favoriten „There Is Still Pain Left“, „Oh Lord“ oder eben des eingangs erwähnten „I Opened A Bar“.

„Molecules“ ist das überraschendste, tanzbarste und elektronischste Album von Sphie Hunger, die hier gelegentlich auf eine Art Sprechgesang zurückgreift, und wird ab dem 31. August in den Plattenläden stehen, in der limitierten Version als gelbes Vinyl. 




"Molecules" ist nicht Hungers bestes Album, aber ihr persönlichstes. Sie reduziert die musikalische Untermalung aufs Nötigste, um sich so direkt wie nie ihrer nach einer Trennung kollabierten Gefühlswelt zu widmen. In diesem dichten, homogenen Gebilde fallen ein paar stilistische Ausreißer sofort auf. Etwa "I opened a bar" mit seinem Sprechgesang und der funkigen Percussion oder "Sliver lane", das mit Akustikgitarre und Bläsern gleich an zweiter Stelle das Tempo rausnimmt und erst am Ende die anklopfenden Achtziger hereinlässt. Es ist, als hätte Hunger bewusst ein paar Momente einbauen wollen, die Gleichförmigkeit und fehlende Ambition bemängelnde Kritiker verstummen lassen – dabei erübrigen sich solche Vorwürfe bei der simplen Pop-Grandezza des ersten Albumdrittels sowieso schon von selbst. Nur weil die Schweizerin nicht mehr so exzessiv zwischen diversen Genres herumspringt, hat sie kein bisschen an ihrem Können beim Songwriting eingebüßt.
(Plattentests)




Ihr neues Album heißt „Molecules“ und beginnt mit einem Beat, der klingt, als pralle ein elastischer Ball auf einer dumpf tönenden Fläche auf, immer wieder, bis der Bass in einen endlosen Synthie-Beat überläuft. Dann schaltet sich Sophie Hungers gläserne Stimme ein, pathetisch und verwirrend, und auf einmal breitet sich der Elektropop im Raum aus, mit ganz anderen, neuen Bildern: Sommerabend-Raves im Grünen, Sternenhimmel, Tanzen bis zum Morgengrauen, filmreife Szenen. Ihre neue Musik klingt merkwürdig groß.
(FAZ)




Sophie Hunger unterwegs:

06.09.18 München – Freiheiz
07.09.18 München – Technikum
08.09.18 München – Strom
15.09.18 Berlin – Kesselhaus
16.09.18 Berlin – Festsaal Kreuzberg
17.09.18 Berlin – Heimathafen
18.09.18 Berlin – Columbia Theater
19.09.18 Berlin – Kantine am Berghain
24.09.18 Köln – Gebäude 9
25.09.18 Köln – Live Music Hall
26.09.18 Köln – Kantine
29.09.18 Hamburg – Mojo Club
30.09.18 Hamburg – Uebel & Gefährlich
02.10.18 Hamburg – Gruenspan
08.11.18 Bremen – Schlachthof


* Bis auf einen deutschen Satz in "Electropolis" und un den französischen Refrain von "Cou Cou".



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