„The Spitfires UK“ lässt mich mein iTunes wissen, dabei ist bereits bei „Remains The Same“, dem ersten Song von „Year Zero“ klar, aus welchem Land das Quartett stammen muss. Diese Mischung aus The Jam, The Clash, Madness, The Rifles und Kaiser Chiefs kann nur aus dem Vereinigten Königreich kommen.
Tatsächlich ist die Mixtur aus Indierock, Ska, Reggae und Punk eben so wenig originell wie der Bandname, der erstmals Ende der 50er Jahre verwendet wurde, danach in nahezu jedem Jahrzehnt von anderen Musikern ausgewählt wurde und aktuell auf mindestens drei Kontinenten (Europa, Australien und USA) benutzt wird. Aber da man diese in den letzten Jahren so selten zu hören bekam und hier frisch aufgebrüht wurde und mit Gesellschaftskritik im Geiste von Billy Bragg verfeinert wurde, kann das dritte Album von Billy Sullivan (Gesang, Gitarre), Sam Long (Bass), Matt Johnson (Schlagzeug) und George Moorhouse (Keyboard) aus Watford ziemlich viel Spaß bereiten.
Ihren vielleicht besten Track feuern sie gleich zu Beginn ab: „Remains The Same“ wildert genüsslich in Ska-Gefilden, zieht sich die Tanzschüchen an und erinnert im besten Sinne an die frühen The Jam. Billy Sullivans tiefe, leicht rauchige Stimme fordert viel Aufmerksamkeit und nimmt den ganzen Raum ein – eine dominante Erscheinung mit ordentlich Nachdruck. Rund um den kurzen Refrain geben sich die Blechbläser die Klinke in die Hand. Wer es ein wenig flotter und rockiger mag, lässt sich „The New Age“ um die Nase wehen. Hier packen The Spitfires ihre ganze Kraft in die Gitarren, drehen die Verstärker gen 11 und liefern zwischendurch ein paar charmante Harmonien.
(beatblogger)
Die beiden starken (highly collectable) Vinyl-Vorabsingles „Over & over again“, bei dem ein Mike Barson Piano auf „London Calling“ trifft und „Move On“, das mit Sandinista-Dub noch mehr in The Clash Gefilde wildert, werden hier zwar nochmal zweitverwertet aber was solls: Es sind richtig gute Songs, bei dem die Band Ihren Sound stark verfeinert hat und um treibende Bläser kongenial erweitert.
„Sick of hanging around“ klingt wieder urbritisch nach einer The Jam Single der mittleren Phase, komplett samt Break und Chorus. „The new age“, bereits die dritte Auskopplung aus „Year Zero“ steht dahinter in keiner Weise zurück. Wieder werden Erinnerungen daran wach, wie es war als Ende der 70s und zu Beginn der 80s Gitarrenbands wöchentlich in Großbritannien großartige 7“ mit starken B-Seiten veröffentlichten und NME sowie Melody Maker sich bei den Besprechungen überboten.
(Triggerfish)
The Spitfires sind Bewahrer, ihren Sound zwischen The Jam, Madness und Billy Bragg laden sie mit Sozialkritik und Arbeiterethos auf, es geht um die Langeweile in den Vorstädten, um Werte, für die es sich zu kämpfen lohnt, um die „Frontline“ und das „Dreamland“. Nicht eine Songidee ist neu, der rotzige Neo-Mod-Pop mit Reggae- und Ska-Elementen folgt Formeln, doch weil man ihn heute selten hört, macht YEAR ZERO größtenteils Spaß. Nur die Balladen mit Klavier und Chören schießen übers Ziel hinaus: Für Elbow-Fans immer noch zu dreckig, für die Kerngemeinde zu dick aufgetragen.
(musikexpress)
The Spitfires über Deutschland:
18.10.18 Hamburg - Monkey Music Club
19.10.18 Bochum - Bahnhof Langendreer
20.10.18 Münster - Gleis 22
Macht wahrscheinlich einen Sommer lang Spaß und wird danach wieder vergessen. Aber für diesen einen Sommer gibt's 7,5 Punkte.
AntwortenLöschenIch denke bei mir reicht es nicht mal für den Sommer. 6 Punkte
AntwortenLöschen7
AntwortenLöschenSo lang es kein neues Album von The Rifles gibt, höre ich eben dieses hier.
AntwortenLöschen6,5 Punkte