Wenn ich nicht wüsste, dass PeterLicht mittlerweile auf Pressefotos sein Gesicht nicht mehr versteckt und sein neues Al...

Das Paradies - Goldene Zukunft



















Wenn ich nicht wüsste, dass PeterLicht mittlerweile auf Pressefotos sein Gesicht nicht mehr versteckt und sein neues Album „Wenn wir alle anders sind“ erst am 19. Oktober erscheinen wird, dann würden die Nebel umhüllte Gestalt auf dem Plattencover von „Goldene Zukunft“ und Songs wie dem Titellied oder „Es gab so viel, was zu tun war“ eindeutig in diese Richtung weisen. 

Jedoch steckt hinter dem Dunstschleier und somit hinter Das Paradies Florian Sievers, der ansonsten eine Hälfte des Folkpop-Duos Talking To Turtles ist. Auf „Goldene Zukunft“, das in Zusammenarbeit mit seinem Freund, dem Produzenten und Musiker Simon Frontzek im Berliner Einhornstudio entstanden ist, wendet er sich deutschsprachigem Indiepop zu, der auch Fans von Die Höchste Eisenbahn oder Die Sterne begeistern dürfte.  
Bitte hier selbst überprüfen:




Wie Moritz Krämer und Francesco Wilking spielt Sievers eine Variante deutschen Indie-Pop, der nicht in Fallen tappt, sondern neue Wege findet. Beeindruckend ist die Leichtigkeit, Das Paradies klingt nie angestrengt, es federt, wo andere bolzen oder klagen.
In den Texten kommen – auch analog zur Eisenbahn – viele Namen vor, Christian und Almut etwa, vor allem aber steht Sievers auf Zwiespältigkeit: „Das große Versprechen“ ist wenig wert, die titelgebende „Goldene Zukunft“ ist ein Blender, die Giraffe muss sich strecken, das Unentschieden ist schön, die Stirn auch – aber wichtiger ist, was sich dahinter verbirgt. Und wenn der Protagonist raucht und raucht, dann ist das dennoch keine Sucht, sondern nur eine „Weise, auf die meine Zeit zerbricht“.
(musikexpress)




Die Songs auf Goldene Zukunft bringen den Hörer auf angenehm unangestrengte Weise zum Nachdenken, denn Sievers trifft genau die richtige Stelle zwischen intellektuell-verkopft und leicht-eingängig. Die Texte haben kurvige Ecken und seidene Kanten, klingen gleichzeitig wolkig und greifbar. Vorgetragen werden sie mit einer Attitüde aus Melancholie und Gleichgültigkeit. Es geht zum Beispiel um das Tabakrauchen, lange Autofahrten und eine clevere Kioskbesitzerin. Dazu gibt es locker-flockige Bassläufe und angezerrte Gitarren. „Zen-Pop“ nennt Sievers sein neues Genre, ein Plädoyer für Entspannung und Geduld.
(Detektor)




Das Paradies live:
22.09.2018 Hamburg, Reeperbahn Festival
28.09.2018 Mannheim, Kulturbrücken Jungbusch
29.09.2018 Bremen, Kulturzentrum Lagerhaus
30.09.2018 Dortmund, Way Back When Festival
27.10.2018 Magdeburg, Moritzhof
28.10.2018 Regensburg, Alte Mälzerei
30.10.2018 Leipzig, Ilses Erika
01.12.2018 Rostock, Peter-Weiss-Haus
03.12.2018 Berlin, Lido
05.12.2018 Wiesbaden, Schlachthof
06.12.2018 Stuttgart, Merlin
07.12.2018 München, Milla
08.12.2018 Erfurt, Franz Mehlhose

5 Kommentare:

  1. Gefällt mir sehr.

    8 Punkte

    Danach habe ich aber immer das Bedürfnis, Moritz Krämer oder Fortuna Ehrenfeld zu hören.

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  2. Wenn es noch einen Tacken abwechslungsreicher wäre...

    7,5

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  3. Das Paradies würde ich nicht mit auf die einsame Insel nehmen, bin aber postiv überrascht.

    7 Punkte

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