10 Fakten zum neuen Album von Phillip Boa & The Voodooclub:
1. „Earthly Powers“ steht seit dem 10. August in den Plattenläden und Fans mussten nie zuvor so lang auf ein neues Album von Phillip Boa warten: Fast vier Jahre - genau 1450 Tage - sind seit „Bleach House“ vergangen.
2. Bei der Anzahl der Studioalben darf man gern diskutieren: Zählt man das erste Mini-Album „Most Boriung World“ (1984) dazu? Wie sieht es mit dem Soloalbum „Lord Garbage“(1998) aus? Und was ist mit „Fresco - A Collection of 12 New Songs“, das 2016 nur zusammen mit der Deluxe Edition von „Blank Expression: A History Of Singles 1986-2016“ verkauft wurde? Lässt man diese alle bei der Addition der Studioalben von Phillip Boa & The Voodooclub außen vor, kommt man auf 18.
3. Man darf gespannt sein, ob der seit vier Jahre anhaltende Aufwärtstrend in den deutschen Charts anhält und Phillip Boa damit seine bisher höchste Platzierung einfahren wird: „Faking To Blend In“ (#59, 2007), „Diamonds Fall“ (#45, 2009), „Loyalty“ (#13, 2012) und „Bleach House“ (#7, 2014).
4. „Earthly Powers“ enthält 12 Songs, die 56:33 Minuten laufen. Als erste Single wurde „A Crown For The Wonderboy“ ausgewählt:
5. Das Album wurde von Phillip Boa, David Vella, der seit „Boaphenia“ (1993) in die Entstehung von Boas Musik involviert ist, und Ian Grimble (Daughter, Mumford & Sons, Manic Street Preachers) produziert. Ian Grimble sorgte in London (The Church Studios) auch für den Mix und Fred Kevorkian (The National, Sonic Youth) übernahm in New York (Power Station) das Mastern.
6. Der Albumtitel ist eine Hommage an eines der Lieblingsbücher von Phillip Boa: „Earthly Powers“, das 1980 von Anthony Burgess veröffentlicht wurde.
7. „Earthly Powers“ ist als CD, CD (Deluxe-Edition inkl. Live-DVD), 2 CDs (Deluxe-Edition inkl. Bonus-CD) und 2 LPs (180g, Gatefold Cover) erschienen. Die auf 2000 Stück limitierte Deluxe-Edition enthält auf der zweiten CD 9 zusätzliche Lieder. Die Doppel-LP enthält die Bonus-Tracks „Deep Blue Vs My Spine (John Wilson Mix)“ und „Cyber Fame“.
8. Und dann gibt es noch die „Limited-Numbered-Vinyl-Collector’s-Edition“: nummeriert und auf 1500 Stück limitiert, Gatefold Cover, 180g schweres rotes Vinyl und exklusives Cover Artwork von Jochen Nuyken:
9. Kommen wir zu den Plattenkritiken:
Wie fast alle Phillip-Boa-And-The-(wechselnder)-Voodooclub-Platten nach seinen noch bilderstürmerischen 80ern pendelt auch EARTHLY POWER zwischen postpunkigem Powerpop und elegischen, Soundtrack-gewaltigen Popliedern. Die weiteren wichtigen Pole bleiben seine leicht gebrochene, um Spannung bemühte Kurzgeschichten-Erzählstimme (die Lyrics genau das: lyrisch-ambitioniert, aber inhaltlich leider meist einerlei) – und diese klassisch strahlenden Refrains, zu denen es ihn stets zieht wie die mutigsten Motten bis raus zur Leuchtfeuertonne.
Das ist hoffnungslos altmodisch, hier allerdings so gut gemacht wie lange nicht mehr. Gute Riffs („Chas And Billie Ray“), gute Arrangements („Silicon Men“), richtig guter Groove in dem Discopunk-Nachzügler „60´s Black C“. Burn on, Boa!
(musikexpress)
Mit "A Crown For A Wonderboy" eröffnet eine astreine Indie-Nummer inklusive Tom-Läufen und Mitsing-Refrain. Auf "The Wrong Generation" kommen die Punk-Einflüsse zum Vorschein, und wenn Gitarre und Bass Halboktaven spielen, denkt man sogar kurz an den im Ruhrgebiet nie ganz ausgestorbenen Thrash Metal, dem Boa in den 90-ern sein Nebenprojekt Voodoocult widmete.
Schon eine Anspielstation weiter wird Boa aber nur noch von einem geloopten Rauschen und ein paar Klavierakkorden begleitet, während er aus Zeiten erzählt, in denen er zu oft allein und betrunken durch die Straßen zog. Die getragene Performance erinnert erneut an den Zeitgenossen Blixa Bargeld von den Einstürzenden Neubauten. Auch "Strange Days After The Rain" und "Crusing" sind Balladen - durchaus eine Spezialität Boas, wenn man an "Ernest Statue" oder "Pretty Bay" zurückdenkt, nur dass er damals noch von Klanghölzern und orientalisch klingenden Harmonien begleitet wurde, an deren Stelle heute symphonische Streicher und ein programmiertes Schlagzeug getreten sind.
Boas Voodooclub liefert auf "Earthly Powers" Arrangements, die reduzierter und weniger geschichtet klingen als auf dem Vorgänger "Bleach House" (2014), auf dem man einen Drumcomputer noch vergebens gesucht hätte. Trotzdem ist der Zuhörer nie unterfordert. Konzentriert man sich, wird das neue Werk bald zu einem episodischen und romanartigen Album.
(Mittelbayerische)
10. Bisher stehen fünf Konzerttermine für 2018 fest, die große Tournee soll im Januar 2019 starten:
02.11.2018 Celle, CD Kaserne03.11.2018 Magdeburg, Factory
09.11.2018 Reutlingen, Kulturzentrum franz.K
10.11.2018 Konstanz, Kulturladen
16.11.2018 Ludwigsburg, Scala
Zu 3.: Wo soll das noch hinführen?! „Earthly Powers“ erreichte Platz 3 der Album-Charts.
AntwortenLöschenLeider werde ich mit dem Album nicht so recht warm...
AntwortenLöschenDennoch 7,5 Punkte als Fan-Wertung.
Ich zücke die 8.
AntwortenLöschen7 Punkte
AntwortenLöschenHab mir nach den teils doch extrem positiven Rezensionen mehr erwartet.
AntwortenLöschen6,5
wieder besser als zuletzt: 7.5
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