Die erste Vorladung (XIV)
Personalien:
Ben, Lucas, Kevin, Micha und Tanja kommen aus Köln und sind zusammen Still Talk.
Tathergang:
Tanja Kührer stammt ursprünglich aus Österreich und findet nach einem Umzug in Köln die Mitstreiter für ihre als Soloprojekt gestartete Band Still Talk. 2021 werden die ersten Singles veröffentlicht, denen 2022 die „A Short Collection Of Songs About How Easily I’m Distracted“ EP folgt. Erste Radioeinsätzen sowie Berichte in Print- und Online-Magazinen sind die Folge, so dass auch zügig das Debütalbum in Angriff genommen wird. „St. Banger“ bietet bei 11 Songs (und einem kurzen Intro) keine Überschneidungen mit der EP und erscheint über das Kölner Indie Label hithome als LP (white Vinyl).
Plädoyer:
Der Bandname entstammt dem Song „Let It Happen“ von Jimmy Eat World, der Albumtitel ist an Metallicas Album „St. Anger“ angeleht. Musikalisch gibt es zwar den ein oder anderen Hardcore- und Screamo-Ausbruch, bewegen sich Still Talk aber größtenteils zwischen Alternative Rock, Emo und Punk-Pop. Fans von Avril Lavigne, Paramore, Jimmy Eat World, Thrice und Pale Waves zu empfehlen.
Zeugen:
Dabei ist Still Talks Pop-Punk so radiotauglich, dass er auch schon im Radio lief. Um Schein und Sein geht es in “Move To L.A.”, in dem Sängerin Kührer in den Strophen mit Spoken-Words spielt. Die Antwort auf die Heuchelei ist recht einfach: “But the only thing that really helps is watching Gilmore Girls”.Die Radiotauglichkeit von “Jokes About Heroin“ könnte am Titel scheitern, aber auch am Geschrei in der Bridge. Zudem sorgen Still Talk mit Zeilen wie “From knowing no way out of this machinery that got me trapped inside/ My head, my ways, last exit, suicide” für einen Kloß im Hals. “Talk To Myself” ist eine waschechte Emo-Hymne, das simple Drumming und ebenso simple Riffs sind daran schuld. “Bad Dream” kommt da schon mit mehr Punk-Wumms.Einen Kontrast zum Rest des Albums bietet “Up To Eleven” mit Kührers Stimmverzerrung und äußerst effektlastigen Gitarren. Für “Along The Lines“ packt die Band die Akustikgitarre aus und in “Sad For Fun“ holen sie sich Blackout Problems–Gitarrist Moritz Hammrich alias Emmerich ans Mikro. Still Talk bewegen sich mit “St. Banger” eingängig und lebhaft innerhalb eines nostalgischen Rahmens, der auch ältere Emos anspricht.(Visions)
Der Titeltrack ist, wenig überraschend, ein verdammter Banger. Kurios, verspielt, poppig und mit dem vermaledeiten Lars-Ulrich-Snare-Sample veredelt, macht der Song tierisch Spass. Mit «Headcheck» und dem überraschenden «Jokes About Heroin» folgen zwei weitere astreine Pop-Punk-Hits, die sofort ins Ohr gehen. Letzterer wartet sogar mit heftigen Screams auf, die kurz in Richtung Hardcore schielen. Still Talk vermögen es wundervoll, verschiedene Einflüsse zu ihrem eigenen Sound zusammenfliessen zu lassen. Hier etwas Press Club, da etwas Avril Lavigne, dazu eine Prise The Menzingers und zu guter Letzt vielleicht etwas Thrice obendrauf. (…)Still Talk überzeugen mit ihrer aufrichtigen und eingängigen Musik. Weit entfernt davon, nur eine weitere Pop-Punk-Gruppe zu sein, gelingt es ihnen, dem Genre mit kreativen, abwechslungsreichen Songs, schonungslos ehrlichen Texten und jeglichem Schmerz trotzender Lebensfreude einen angenehm frischen Wind einzuhauchen. «St. Banger» ist ein grossartiges Debüt, auf das Still Talk zurecht stolz sein dürfen. Und wir können uns von dieser Band hoffentlich noch so auf einiges gefasst machen.(Artnoir)
Indizien und Beweismittel:
Ortstermine:
24.09.23 Offenbach, Hafen 2
28.09.23 Köln, Artheater (+ Shitney Beers, City Light Thief)
01.10.23 Berlin, Frannz Club (+ Captain Planet)
02.10.23 Dresden, Chemiefabrik (+ Captain Planet)
21.10.23 Wiesbaden, Kreativfabrik
27.10.23 Neunkirchen, Stummsche Reithalle
Urteile:
Nun sind die werten Richter gefragt...
6,5 Punkte
AntwortenLöschen6 Punkte.
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