„She‘s a fighter, fighting for good“ sind die einzigen Worte, die man im ungewöhnlich schrammeligen Opener von Robert Forsters achte Soloalb...

Robert Forster - The Candle And The Flame


„She‘s a fighter, fighting for good“ sind die einzigen Worte, die man im ungewöhnlich schrammeligen Opener von Robert Forsters achte Soloalbum vernimmt und sie umschreiben seine Frau Karin Bäumler und ihren Kampf gegen Krebs.


 


„The Candle And The Flame“ ist entscheidend von der Phase der Diagnose, der Zeit im Krankenhaus, der Chemotherapie und dem zwischenzeitlichen gemeinsamen Musizieren des Paares geprägt, auch wenn dies zwischenzeitlich oft für Wochen ruhen musste. Dennoch wurde die Musik zum Hoffnungsschimmer und Zufluchtsort, ließ Familie und Freunde - wie ihre Kinder Loretta und Louis oder Adele Pickvance, die schon auf den letzten drei The Go-Betweens-Alben Bass gespielt hatte - zusammen kommen, um im Wohnzimmer und im Studio an den neun Songs zu arbeiten und diese direkt gemeinsam aufzunehmen.

An seine Frau gerichtete Liebeslieder wie „Tender Years“ und Rückblicke auf ihre gemeinsame Zeit in Deutschland („The Roads“) lassen sich in dem Wissen, dass sich Karin Bäumler auf dem Weg des Besserung befindet, mit deutlich erleichtertem Herzen hören.


 


„The Candle And The Flame“ ist über Tapete Records als CD und LP (black Vinyl, clear Vinyl, purple Vinyl) erschienen.

Robert Forster in Deutschland:
27.03.23 Hamburg, Nachtasyl
28.03.23 Berlin, Festsaal Kreuzberg
30.03.23 Köln, Stadtgarten
31.03.23 Landsberg am Lech, Stadttheater


Vorahnung oder nicht –neben Erbauungsmaterial („There’s A Reason To Live“) ist „The Candle And The Flame“ vor allem eine Liebeserklärung an ihre lange Beziehung geworden, mit Rückschau auf all diese „Tender Years“ (Obacht, Heidelberg-Tourismus-Büro!) und „The Roads“ in Bayern, die für sie Freunde wurden, „they show us things we could never ever know“. Der tollste Songtitel ist natürlich „I Don’t Do Drugs I Do Time“. Aber es ist auch ein toller Song, der die Unbegreiflichkeit von Zeit in Tom-Petty-würdigen Zeilen wie „I’m walking to school in ’69, the next day I’m 35“ einfriert, aber nicht nur zurückschaut. „Make it stop and look ahead“, singt Forster, „see what’s coming around the bend.“ So unvermeidlich es sein mag.


3 Kommentare: