Zum Folk-Frühstück serviert uns Frau McEntire heute ein musikalisches Müsli, garniert mit einigen Americana-Aprikosen („Soft Crook“), Countr...

H.C. McEntire - Every Acre


Zum Folk-Frühstück serviert uns Frau McEntire heute ein musikalisches Müsli, garniert mit einigen Americana-Aprikosen („Soft Crook“), Country-Cranberries („New View“), Gospel-Granatapfel („Dovetail“, „Gospel of a Certain Kind“) und Rock-Rosinen („Turpentine“). Bezüglich der Zutaten sind die Geschmäcker bekanntlich verschieden und so könnte es sein, dass  der geneigte Zuhörer, der sonst weniger Geschmack an Neil Young, Angel Olsen oder Adrianne Lenker findet, vielleicht die ein oder andere Frucht aussortieren möchte.

H.C. McEntire war Sängerin der Folkband Mount Moriah, Mitglied der Tourband von Angel Olsen und hat mit „Lionheart“ (2019), „Eno Axis“ (2020) und nun „Every Acre“ bereits drei Soloalben veröffentlicht. Beim Komponieren und Produzieren der 9 Songs arbeitete Heather McEntire (Gesang, Gitarre) eng mit Missy Thangs  (Keyboard, Orgel), Sacey Toll (Bass), Daniel Faust (Schlagzeug) und Luke Norton (Gitarre, Piano, Orgel) zusammen. 

Über Merge Records ist „Every Acre“ als CD und LP (black Vinyl und translucent orange Vinyl) erschienen.


Gilt der lonesome Herumtreiber als eines der Hauptmotive der Country-Musik, setzt sich McEntire damit in der inneren Isolation ihres häuslichen Alltags auseinander. „Every Acre“ ist demnach nicht nur die Vermessung der äußeren Welt, sondern ein Versuch, die innere Landkarte zu erschließen. Lyrisch wechselt McEntire zwischen Zuversicht („New View“) und Behaglichkeit („Turpentine“), Verzweiflung („Soft Crook“) und Kontemplation („Gospel of a certain Kind“). Und stets findet sie einen unaufdringlichen wie virtuosen Sound, der vom 70ies-Folkrock der Westküste über den Bluestwang der Südstaaten bis hin zum Appalachenfolk reicht. Grandios!









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