Dischi in Vinile in Tribunale chiede - Volker rispose (seconda Parte)
PVG: Ich habe’s schon irgendwie geahnt! Da du gestern sagtest, dass du „momentan ja vorrangig in anderen Genres zu Hause“ bist, vermute ich stark, dass du wieder dem Italopop verfallen bist! Denn in den früher 80er Jahren lief bei dir nicht nur ständig Nik Kershaw, sondern auch „Tarzan Boy“ (Baltimora), „Fotonovela“ (Ivan), „Comanchero“ (Raggio di Luna), „The Night“ (Valerie Dore) und das Lied mit dem Kuckuck, „Cenerentola (Cinderella)“ von Martinelli, richtig?
Volker: "Fotonovela", "The Night" und "Cenerentola" sind natürlich ganz große Hits (vielleicht noch die großen Scotch-Hits mit reinnehmen), leider ist ein Italo-Pop-Revival bei mir bisher nicht angekommen. Ist da was in der Pipeline?
PVG: Aber dem Schaffen von Francesco Wilking, der hinter der Crucchi Gang steckt, bist du tatsächlich und dauerhaft verfallen. Dann empfehle doch bitte einmal, bevor wir zum Italopop zurück kommen, die drei besten Wilking-Alben.
Volker: Wilking war und bleibt am besten mit Tele, dieser so wunderbaren wie unterschätzen Band, die es einzigaertig geschafft hat sommerlich luftigen Flair mit tollen deutschen Texten in Verbindung zu bringen. Wären in Frankreich oder Italien Helden gewesen mit dieser Art Musik. Insofern (falls ich auch eine tolle EP mit reinnehmen darf). "Wovon Sollen Wir Leben", "Tele" und "Wir Brauchen Nichts". In der Reihenfolge.
PVG: Jetzt ist Francesco Wilking der Giovanni Zarrella des Indiepop und hat sich dessen erfolgreicher Idee, bekannte Schlager mit italienischen Texten auszustatten und neu zu veröffentlichen, angeeignet und auf die Musik von Isolation Berlin, Thees Uhlmann oder Von Wegen Lisbeth übertragen. Was hältst du von dieser Idee, die Wilking zusammen mit Patrick Reising und Charlotte Goltermann initiierte?
Volker: Charmante Idee, und was ich bisher gehört habe klang auch charmant. Allerdings bin ich seit jeher kein Fan von Compilations (und Best ofs und Live -Alben), und irgendwie wirkt das dann doch ein bisschen wie eine. Ich brauche da eher den Roten (Album) Faden.
PVG: Thees Uhlmann hört man bei „La ragazza della cassa no 2“ schon (leicht amüsiert) an, dass er kein native speaker ist und „Carta bianca“ bleibt doch erfreulich nah an Element Of Crime. Was waren deine positiven und negativen Überraschungen auf „Crucchi Gang“?
Volker: Wirklich in Erinnerung geblieben ist mir tatsächlich nur genau dieses "Carta Bianca", "Weißes Papier" ist so groß, das funktioniert auf jede erdenkliche Art und Weise.
PVG: Wen hättest du dir, als Fachmann für deutschsprachige Musik, noch als Teil der „Crucchi Gang“ gewünscht? Vielleicht als Alternative zur Coverversion von „Da Da Da“?
Volker: Oh definitiv was von Herrenmagazin "Qlinch" z.B. als große italienische Ballade.
Die musikalische Leitung von Reising und seine Musiker verleihen dem Album dabei Leichtigkeit, vor allem aber die notwendige Geschlossenheit: Sie installieren einen Sound, der funky ist, aber smooth, mit einem Bein in den 70ern und mit dem anderen in den frühen 80ern steht, sich aber nie in Nostalgien ergeht. Molto bene!
PVG: Hat dich „Crucchi Gang“ denn schon dazu verleitet „Fotonovela“ und „Cenerentola (Cinderella)“ aus den staubigen Plattenkisten heraus zu kramen?
Volker: Nein, aber du mittlerweile ;-)
Das beste italienischsprachige Album, welches ich 2020 gehört habe. Und das liegt nicht nur daran, dass ich 2020 kein italienisches Restaurant besucht habe. 6,5 Punkte
AntwortenLöschenIch wollte das eigentlich unbedingt gut finden, aber: 6 Punkte
AntwortenLöschenDas beste italienischsprachige Album, welches ich je gehört habe. Und auch das einzige.
AntwortenLöschen6 Punkte
5
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