Bandname = Albumtitel (III) Wer auf tanzbare, elektronisch fabrizierte Popmusik steht, die die 80er Jahre im Hinterkopf hat, sollte das Jahr...

The Hundred In The Hands - The Hundred In The Hands

















Bandname = Albumtitel (III)

Wer auf tanzbare, elektronisch fabrizierte Popmusik steht, die die 80er Jahre im Hinterkopf hat, sollte das Jahr 2010 nicht verstreichen lassen, ohne "The Hundred In The Hands" gehört zu haben. Hinter der gleichnamigen Band stecken die New Yorker Eleanore Everdell und Jason Friedman, die über Warp Records ihr Debütalbum veröffentlicht haben.
Während "Young Aren't Young" oder "Dead Ending" Elektro-Pop im Sinne von Saint Etienne, Dubstar oder Client präsentiert, darf bei "Gold Blood", "Last City" und "Dressed In Dresden", dem Song der ihnen den Plattenvertrag bescherte, auch die Gitarre einmal etwas deutlich hörbares beitragen. Von Post-Punk braucht man da, wie vielerorts zu lesen, aber noch nicht zu sprechen, es sei denn The Ting Tings fallen ebenfalls schon in diese Rubrik. Eleanores Stimme wird dann interessant(er), wenn sie versucht nicht allzu lieblich zu klingen und man ein wenig Siouxsie durchschimmern hört ("Commotion").



"Pigeons" Video

"Dressed in Dresden" heißt der Song, der Eleanore Everdell und Jason Friedman seinerzeit den Plattenvertrag einbrachte. Eine stürmische Post-Punk-Hymne im Stile The Raptures, mit spitzen Gitarren, brummendem Elektrobass, Handclaps und Everdells glockenheller Darling-Stimme, die auch auf dem Album zu den Höhepunkten zählt. Bis dahin haben The Hundred In The Hands allerdings schon einige weitere Schätzchen aufgefahren. Sei es träumerischer Discopop wie auf "Young aren't young", rockigere Töne wie beim mädchenhaft wütenden "Lovesick (once again)" oder leise, die zerbrochene Liebesbeziehung kühl resümierende Minimal-Wave-Prosa wie bei "Killing it". Immer finden Everdell und Friedman eine neue Nuance, mit der sie einen Song lang spielen, um dann wie beim Stadtbummel das nächste Schaufenster anzusteuern.

Nichts wirkt dabei gezwungen oder fehl am Platz. Selbst Led-Zeppelin-Rockriffs in Ultraleichtversion, wie sie "Gold blood" auffährt, fügen sich nahtlos ein. Natürlich ist das alles nicht neu. Stets scheinen die Vorbilder durch, die häufig aus den 80ern stammen, einer in den letzten Jahren allzu oft zitierten Epoche. Aber wer sagt, dass jede Platte die Popmusik neu erfinden muss? The Hundred In The Hands haben starke Melodien en masse, die sich sofort im Ohr festsetzen wie beim glasklaren Synthpop von "Pigeons" oder dem noch stärker Richtung Tanzfläche zielenden "Commotion". Zwar sind gerade diese beiden Stücke schon wieder fast zu glatt. Aber wenn nicht mal die Balearic-Anleihen von "Dead ending" schmierig werden, hat jemand ziemlich viel richtig gemacht. Ist das jetzt Liebe? Zumindest ein heißer Flirt.
(plattentests.de)



"Commotions" Video


The Hundred In The Hands on Tour:
17.11.10 Berlin, berghain
18.11.10 Frankfurt, Sinkkasten
19.11.10 Köln, Papierfabrik
20.11.10 Hamburg, Mondial Hall

2 Kommentare:

  1. Wenn nicht jetzt - wann dann?

    Volker könnte nun so schön mit seiner Vorstellung von "Hundreds" und ihrem selbst betitelten Album kontern...

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  2. Über "Hundreds" war hier nichts zu lesen. Schade.

    Wäre dies das neue Saint Etienne Album - ich wäre enttäuscht.

    6 Punkte

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