Die erste Vorladung (XV) Personalien: Die New Yorker Band besteht aus den Zwillingen Eva (Gesang, Gitarre) und Sam Hendricks (Schlagzeug) so...

Charly Bliss - Forever


Die erste Vorladung (XV)

Personalien:
Die New Yorker Band besteht aus den Zwillingen Eva (Gesang, Gitarre) und Sam Hendricks (Schlagzeug) sowie Spencer Fox (Gitarre) und Dan Shure (Bass).

Tathergang:
Die 2011 gegründeten Charly Bliss kamen nach einer ersten EP bei Barsuk Records unter und veröffentlichten dort die Alben „Guppy“ (2017) und „Young Enough“ (2019). Trotz dezenter erster kommerzielle Erfolge nahm sich das Quartett im Anschluss eine Auszeit, verabschiedete sich vom stressigen Album-Tour-Trott, ließ sich gegenseitig mehr Freiraum, gründeten Familien oder zogen nach Australien, änderte den Prozess des Songschreibens, das früher gemeinsam im Studio oder Proberaum stattfand, und wechselte das Label. 
Mehr als 5 Jahre nach dem letzten Album ist nun „Forever“ erschienen, das gemeinsam mit den Produzenten Jake Luppen (Hippo Campus) und Caleb Wright (Samia) aufgenommen wurde. Lucky Numer Music spendiert dem Album folgende Auflagen: blue & yellow Vinyl, transparent clear Vinyl und blue in yellow two color Vinyl.  

Plädoyer:
Charly Bliss wollen mit Songs über romantische Liebe, Freundesliebe, Verknalltheit und Gefühlsstürme gute Laune verbreiten. Das funktioniert, wenn man das in dieser Penetranz wirklich möchte.
Das Kofferwort Bubblegumgrunge, zusammengesetzt aus Bubblegum Pop und Grunge Music, das früher für die Musik des Quartetts genutzt wurde, ist so nicht mehr zutreffend, da Pop hier schon groß geschrieben wird. Powerpop, ja das passt besser und in einer Playliste gehört das irgendwo zwischen Miley Cyrus, Carly Rae Jepsen, Olivia Rodrigo und Grouplove. 

Zeugen:

Der Sound der 2000er trieft vor Synthesizern und Autotune (“Calling You Out”, “Back There Now”) und versucht irgendwie, zwischen Balladen und poppigen Ohrwürmern (“Nineteen”) die Balance zu halten.
Bei einigen Songs fühlt es sich so an, als ob die Band wieder zu alten Wurzeln zurückkehrt (“I’m Not Dead”), ohne dabei wirklich Neues zu wagen. (…) 
Auf den ersten Blick wirkt “Forever” wie eine verlockende Tüte voller Süßigkeiten, bei der einem das Wasser im Mund zusammenläuft. Doch je mehr man nascht, desto mehr merkt man, dass es vielleicht doch etwas zu viel des Guten war.
Am Ende tut der Bauch weh und man wünscht sich ein wenig mehr Abwechslung.

Trotz des eher dürftigen Einstiegs mit dem Synth-lastigen und doch kontrastarmen Opener „Tragic“, berappeln sich die Musiker schnell mit den nächsten beiden Titeln. „Calling You Out“ und „Back There Now“ bringen sommerliche Pop-Beats an den Start, die dann doch überraschend gut ins Ohr gehen und auch bleiben. (…)
Instrumentell noch gemäßigter geht es in „Easy To Love“ zu, dem „reinsten“ Track der Platte. Der akustische Gitarrentraum am Lagerfeuer beweist gemeinsam mit „Nineteen“, dass auch in diesem Fall weniger bekanntlich mehr ist – und zudem geben sich Charly Bliss als wahre Puristen zu erkennen, denen das Simple sehr gut liegt.

Indizien und Beweismittel:


 


 


 


 


Ortstermine:
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Urteile:
Nun sind die werten Richter gefragt...


2 Kommentare:

  1. Stellenweise schlimm. Aber auch catchy. Aber auch schlimmer, aber auch... Bin gespannt, was unser Pop-Beauftragter dazu sagt. 5,5 Punkte

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