Die Begeisterung über die ersten beiden Alben von Beatrice Laus alias Beabadoobee hielten sich bei Platten vor Gericht in Grenzen: Sowohl „ ...

Beabadoobee - This Is How Tomorrow Moves


Die Begeisterung über die ersten beiden Alben von Beatrice Laus alias Beabadoobee hielten sich bei Platten vor Gericht in Grenzen: Sowohl „Fake It Flowers“ (2020) als auch „Beatopia“ (2022) kamen über einen Durchschnittswert von 6,5 Punkten nicht hinaus. 

Vielleicht ändert sich dies bei „This Is How Tomorrow Moves“, denn einerseits sprechen viele Kritiker vom „erwachsensten“ Album der 24-jährigen Singer/Songwriterin und andererseits konnte mit Rick Rubin ein in nahezu allen Genres erfahrender Produzent gewonnen werden. Und so wurde der LoFi-Bedroompop von Beabadoobee in dessen Shangri-La Studio in Malibu aufgepäppelt und mit Streichern hier und Bläsern da aufgehübscht.

Auch wenn jetzt plötzlich kein Hip Hop oder NuMetal erklingt, zeigt sich Beabadoobee auch auf den 14 vorliegenden Songs gewohnt vielschichtig: Die Londonerin haucht und säuselt zu balladeskem Piano-Pop mit 70ies Touch („Girl Song“), spannendem Synthpop („Ever Seen“), schunkelndem Boss Nova („A Cruel Affair“), jazzigem Folk („Everything I Want“) und 90er Jahre MTV-Rock („Take A Bite“, „California“). Gerade von zuletzt Genannten hätte es gern mehr sein dürfen. 

This Is How Tomorrow Moves“ ist als CD, Kassette und in mehreren LP-Varianten erhältlich: Sea Glass Vinyl, Light Blue Vinyl, Electric Blue Vinyl, Light Blue Vinyl, Split Blue and Milky-Clear Vinyl, Milky Clear Vinyl, Red Apple Vinyl und Picture Disc.

Beabadoobee in Deutschland:
29.11.24 Köln, Carlswerk Victoria
03.12.24 Berlin, Columbiahalle


Das inhaltliche Oberthema von THIS IS HOW TOMORROW MOVES ist allerdings eher dunkel und introspektiv, es geht vor allem um Beas persönliche Entwicklung mit allen Höhen, Tiefen und selbstkritischen Bezichtigungen. Aber auch mit Spaß: Der Opener „Take A ­ Bite“ erzählt eine sexuell aufgeladene Coming-of-Age-Story, während es im euphorisch instrumentierten „California“ darum geht, zum richtigen Zeitpunkt den Ort zu wechseln.
„Girl Song“ dagegen thematisiert alle Issues, die ein junges Mädchen in der TikTok-Ära aufgebürdet bekommt (zu dick, zu dünn, zu schön, zu wenig schön), Beabadoobees einzige Begleitung ist ein Klavier, der Effekt kammermusikalisch-ergreifend. Auf Albumlänge zu versäuselt, in kleinen Dosen empowernd.


 


 





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