Im letzten Jahr stand Hamish Hawk hier erstmals vor Gericht. Mit seinem zweiten Album „ Angel Numbers “ erreichte eine eine Durchschnittsbew...

Hamish Hawk - A Firmer Hand


Im letzten Jahr stand Hamish Hawk hier erstmals vor Gericht. Mit seinem zweiten Album „Angel Numbers“ erreichte eine eine Durchschnittsbewertung von 7,500 Punkten und knackte unsere Top 50.

Vor etwas mehr als zwei Monaten sah ich Hamish Hawk im Vorprogramm der Villagers. Er trat allein mit akustischer Gitarre auf, überraschte mit sehr guten Deutsch-Kenntnissen und spielte ein zu kurzes Set, das noch keine neuen Songs enthielt. „Das wäre ein toller Künstler für ein Wohnzimmerkonzert!“, dachte ich mir.

Vor einigen Tagen wollte ich mir bei Rough Trade sein drittes Album „A Firmer Hand“ in der limitierten Auflage auf Clear Vinyl with Black and White Splatter bestellen - ging leider nicht mehr. Jetzt habe ich noch die Wahl zwischen white Vinyl, black Vinyl oder half black & half white Vinyl. Die schwarz-weiß Optik soll es wohl diesmal unbedingt sein.

Vielleicht, da „A Firmer Hand“ sowohl klanglich als auch thematisch von Hawks bisherigem Schaffen abweicht und sich mit düsteren, autobiografischen Themen rund um seine Beziehungen zu Männern dreht und sich auf Sex, Lust, Ablehnung, Männlichkeit, Scham und sexuelle Unterdrückung konzentriert. Aufgenommen wurde das Album mit seiner Band, die aus Andrew Pearson (Gitarre), Stefan Maurice (Schlagzeug), Alex Duthie (Bass) und John Cashman (Keyboards) besteht, im Post Electric Studio in Leith im nördlichen Edinburgh. Auf 12 Songs werden Art Rock, Sophist-Pop, Glam Rock, New Wave und Post-Punk gestriffen. Und wenn in Plattenkritiken Vergleiche zu Neil Hannon, Pet Shop Boys, Stephin Merritt, Pulp, Morrissey oder Franz Ferdinand gezogen werden, dann ist klar, dass wir mit „A Firmer Hand“ - auch ohne die orchestralen Arrangements des Vorgängers - definitiv einen Top 50-Anwärter vorliegen haben.

Hamish Hawk wird im Vorprogramm von Travis in Deutschland zu sehen sein:
03.09.24 Köln, Live Music Hall
04.09.24 Berlin, Huxleys neue Welt
05.09.24 Hamburg, Docks


 


Mit dunkler Stimme singt er seine Story, setzt dabei auf einen Sound zwischen 60ies-Nostalgie und 80ies-Neonbeleuchtung. „Big Cat Tattoos“ klingt, als hätte Duran Duran von irgendwoher Elvis als Sänger rekrutiert. „The Hard Won“ erinnert an die Eleganz der jüngsten Arctic-Monkeys-Platten, „Men Like Wire“ legt den Verdacht nahe, Bruce Springsteen und Morrissey hätten sich für eine geheime Session in den alten Gemäuern von Edinburgh versteckt. Aber Hamish Hawk wird sie finden.


 


Der Dunkelheit gegenüber steht eine berührende Wehmut, etwa bei „Juliet As Epi­thet“. „I am the open secret no one’s ever gonna blow“, singt Hawk und erinnert sich vielleicht an eine nicht öffentlich gemachte Liebe. Auch toll ist das elegische „The Hard Won“: Verletzlichkeit und Kontrolle. Hawk sagt, die Offenheit seiner neuen Texte habe ihn erschreckt und dass das hier eventuell die erste Platte sei, die seine Eltern nicht mögen werden. (…)
Passend zu den Inhalten klingen diese Lieder nun strenger und knapper als früher nach Wave und britischem Eighties-Indie-Rock, obwohl die Eleganz weiterhin die Playbacks prägt, wie in der anrührenden Piano-Miniatur ­Christoper St.“.




3 Kommentare:

  1. "Angel Numbers" war mindestens 8 Punkte - "A Firmer Hand" ist knapp 8 Punkte.

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  2. Mir hingegen gefällt dieses Album besser als das zuvor. Mindestens 8 Punkte

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  3. Bei mir auch 8 Punkte.

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