Wenn gar nichts mehr geht, geht immer noch ein Cover-Album. Das mögen sich auch Sune Rose Wagner (Gitarre, Gesang) und Sharin Foo (Bass, Gesang) irgendwann in den letzten sieben ziemlich stillen Jahren gedacht haben.
Denn zuletzt war 2017 ein Album von The Raveonettes veröffentlicht wurden, das eigentlich als ein Anti-Album konzipiert worden war, da die 12 Songs von „2016 Atomized“ waren bereits im Jahr zuvor digital veröffentlicht worden, ein Lied pro Monat. Von „2016 Atomized“ wurde dann auch so wenig Notiz genommen, dass es erstmals, nach sechs Top 10 und einer Top 20 Platzierung (Was war denn an „Lust Lust Lust“ so schlecht, liebe Dänen?), ein Album des Duos nicht in die Charts in ihrer dänischen Heimat schaffte.
Auf zehn Songs werfen Sune Rose Wagner und Sharin Foo nun einen Blick zurück auf die Musik, die sie und den Raveonettes-Sound prägte und es wundert sicherlich niemanden, dass es sich hierbei um Werke aus den 50er und 60er Jahren handelt. Mit „Leader Of The Pack“ (The Shangri-Las), „I Love How You Love Me“ (The Paris Sisters) und „Will You Still Love Me Tomorrow“ (The Shirells) huldigen The Raveonettes den US-Girl Groups, The Velvet Underground („Venus In Furs“) dürfen selbstverständlich auch nicht unberücksichtigt bleiben und zudem werden Buddy Holly oder The Everly Brothers geehrt. Bei „Goo Goo Muck“ werden sicherlich nicht wenige überlegen, wo sie diesen Song zuletzt gehört haben (die Lösung findet sich weiter unten)…
Nach 28 Minuten ist dieser kurzweilige Retro-Trip bereits wieder beendet, und die beiden Bonus-Tracks lassen den Hörer etwas im Ungewissen, ob sich The Raveonnetes nach diesem Cover-Album nun wieder zu eigenen Großtaten aufrappeln können oder ob es sich um den Schlusspunkt der gemeinsamen Karriere handelt. Welche Songs dies sind? „The Kids Are Alright“ (The Who) und „The End“ (The Doors).
„The Raveonettes Sing…“ ist als CD (12 Songs) und LP (Glow in the Dark Vinyl, aber nur 10 Lieder) erschienen.
Seit ihrem Anfang als Coverband erfinden sie sich musikalisch in Nuancen immer wieder neu. Vom Garagenrock zu Shoegaze hin zu Psychedelic steckt ihr eigener Sound zudem voller musikalischer Zitate und Querverweise – der Schritt zu Coverversionen ist da nicht weit, und The Raveonettes haben ziemlichen Spaß an diesen. (…)Auf ihrem nun erschienenen 19. Album sticht vor allem ihre Version von dem Cramps-Underground-Hit "Goo Goo Muck" heraus. Der war eigentlich schon bei den Cramps eine Coverversion, nämlich von Ronnie Cook And The Gaylads aus dem Jahr 1962, in jüngster Zeit wiederentdeckt durch die coole Tanzszene in der Netfilx-Serie „Wednesday".(laut)
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AntwortenLöschenIst halt so ein okayes Cover-Album... 7 Punkte
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