Wenig überraschend war es, dass ich, aufgrund meiner Escape Room-Erfahrungen und in einigen Exit-Spielen gewonnenen Kenntnisse, innerhalb we...

Yann Tiersen - 11 5 18 2 5 18


Wenig überraschend war es, dass ich, aufgrund meiner Escape Room-Erfahrungen und in einigen Exit-Spielen gewonnenen Kenntnisse, innerhalb weniger Sekunden erkannte, dass die ominösen Zahlen im neuen Albumtitel von Yann Tiersen nichts anderes als „Kerber“ bedeuten, was gleichzeitig auch der Titel des letzten Studioalbums des Franzosen war.  

Komplett überraschend war jedoch, was mich auf „11 5 18 2 5 18“ erwartete, denn Tiersen nutzte Samples des Vorgängeralbums, um komplett neue Musik fernab seiner gewohnten Klangwelten zu erschaffen. Pulsierende Beats, Electronica, Synthie-Sounds und Ambient-Klänge gehören nun ebenfalls zur fabelhaften Welt des Yann Tiersen und stehen Kraftwerk, The Orb oder Philip Glass deutlich näher als seinem bisherigen Œuvre, auch wenn „16 1 12 5 19 20 9 14 5“ beispielsweise eine Neu-Interpretation seines Stücks „Palestine“ (von „Dust Lane“, 2010) und das mit seiner Frau Émilie Tiersen alias Quinquis aufgenommene „13 1 18 25“ auf seinem Lied „Mary“ (aus „Les Retrouvailles“, 2005) beruht.

„11 5 18 2 5 18“ ist als CD und Doppel-LP erhältlich, die Schallplatte (clear Vinyl) wird es jedoch erst im September geben.

Yann Tiersen spielt 39 Konzerte in Europa, aber nur eins in Deutschland:
10.09.22 Berlin, Tempodrom


 


Es verwundert nicht, wenn man liest, dass „11 5 18 2 5 18“ aus einem Experiment heraus entstanden ist. Seine überschüssige Vorbereitungszeit auf ein Live-Set nutzte Yann Tiersen, um auf der Grundlage verschiedener Samples neue Stücke zu programmieren und komponieren, die mit ihrem Ausgangsmaterial nicht mehr viel gemein haben.
Statt einzelne Songs hervorzuheben, wirkt „11 5 18 2 5 18“ vielmehr wie eine ausufernde Klangreise, bei der man hier und da anhält, um die sich stetig verändernden Landschaften zu bewundern.
„3 8 1 16 20 5 18. 14 9 14 5 20 5 5 14“ zum Beispiel katapultiert einen mit seinem mystischen Intro, dessen hängende Schallplatte nach und nach um düsteren Sprechgesang und wummernde Beats, die zwischendurch die Hauptrolle spielen, ergänzt wird, vielleicht in eine staubige Vulkanlandschaft. Der Abgrund lädt zum Tanzen ein.





2 Kommentare:

  1. Das ein oder andere Stück habe ich sogar wiedererkannt. 7 Punkte

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  2. "Kerber" hat 7 Punkte erhalten - warum sollten es hier weniger sein? 7 Punkte

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