Penelope Lowenstein (Gitarre, Gesang), Nora Cheng (Gitarre, Gesang) und Gigi Reece (Schlagzeug) nehmen uns mit auf eine Zeitreise in die 90e...

Horsegirl - Versions Of Modern Performance


Penelope Lowenstein (Gitarre, Gesang), Nora Cheng (Gitarre, Gesang) und Gigi Reece (Schlagzeug) nehmen uns mit auf eine Zeitreise in die 90er Jahre, als der Alternative Rock in den USA die von Studenten betreuten College Campus Radios erobert hatte. Zwischen Sonic Youth, Dinosaur Jr und The Breeders schrammeln und lärmen sich Horsegirl ihren Weg. 

Das Debütalbum des Trios aus Chicago trägt den Titel „Versions Of Modern Performance“ und wurde gemeinsam mit dem Produzenten John Agnello (The Breeders, Dinosaur Jr, Madrugada, Buffalo Tom, Nada Surf) stilgerecht in den von Steve Albini gegründeten Electrical Audio Studios aufgenommen. Passenderweise fand sich dort auch Lee Ranaldo von Sonic Youth ein, der die Gitarren zu „Beautiful Song“ beisteuerte. Freunde der Schallplatte können die 9 Songs und 3 instrumentalen Zwischenspiele auf black Vinyl, pink clear Vinyl und purple Vinyl käuflich erwerben. Freunde der Live Musik haben dieses Jahr ebenfalls noch die Gelegenheit Horsegirl in Deutschland zu sehen:
28.06.22 Köln, Bumann & Sohn
29.06.22 Berlin, Monarch
02.07.22 Hamburg, Molotow


 


Es poltert, brummt und pfeift – wenn man es nicht besser wüsste, könnte man glauben, Sonic Youth sind zurück. Penelope Lowenstein, Nora Cheng und Gigi Reece füllen ihr Debüt, „Versions Of Modern Performance“, so cool mit Feedbackgitarren und störrischen Song-Ungetümen, mit No Wave, Post-Punk und Noise-Rock, als würden sie das schon seit Ewigkeiten machen – dabei kommen sie frisch von der Highschool.


  


Ein Opener soll ja gerade bei dem ersten großen Release auf das restliche Schaffen vorbereiten. Dass “Anti-glory” der Einstieg für “Versions Of Modern Performance” geworden ist, mag da etwas verwirren. Denn so eingängig, mehrschichtig und beinahe dream-poppig klingen Horsegirl sonst nur noch im Closer “Billy”. Die anderen Stücke malen mit dunkleren Farbtönen.
Exemplarisch lässt sich die besondere Stimmung dieser Platte beim Instrumental-Stück “Bog Bog 1” festhalten: Das instrumentale Rauschen torkelt wie in Trance zwischen Lieblichkeit und Lärm, kann sich für keine Seite entscheiden und bleibt lieber im gefährlichen Zwischenraum sitzen.
Ähnlich macht das auch “Dirtbag Transformation (Still Dirty)”, das in einem Parallel-Universum vielleicht sogar ein Indie-Hit werden könnte, wären da nicht diese unheilvollen und vor allem prägnanten Noise-Wände, die alles überschatten. Wie die Becken hier die Hörgänge zertrümmern wollen, während zarte Uh-Uh-Chöre daneben schwimmen, ist mindestens bizarr.





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