Mein lieber Herr Pfeifverein! Verbleibt Andrew Bird weiterhin in der Gemeinschaft mit Klaus Meine, Roger Whittaker & Co.? Oder konnte e...

Andrew Bird - Inside Problems


Mein lieber Herr Pfeifverein! Verbleibt Andrew Bird weiterhin in der Gemeinschaft mit Klaus Meine, Roger Whittaker & Co.? Oder konnte er vielleicht die jährlichen Mitgliedsgebühren nicht mehr bezahlen, da die Zeiten seines kommerziellen Hochs schließlich einige Jahre zurück liegen („Break It Yourself“ erreichte 2012 Platz 10 der US Charts, während „My Finest Work Yet“ zuletzt (2019) nur auf Rang 141 kam)?

Gleich beim Opener „Underlands“ und auf „Fixed Positions“, dem dritten Song seines vierzehnten Studioalbums, wird diese Frage wenig überraschend beantwortet. Etwas später folgt „The Night Before Your Birthday“ und man stellt erstaunt fest, dass Andrew Bird auch wie The Velvet Underground zu klingen vermag. Zwischendurch überzeugt der Singer/Songwriter wie gewohnt durch sein wundervolles Geigenspiel, flaniert zwischen nostalgischem Kammerpop, kunstvollem Folk und teilweise schrulligem Jazz („Lone Didion“) oder Gypsy-Flair („Atomized“), und bewirbt sich für einen Platz auf einer Playlist zwischen Sufjan Stevens, Kishi Bashi und The Decemberist. 

 „Inside Problems“ ist thematisch - man mag es beim Albumtitel bereits erahnen - ein Blick ins Innere von Bird und eine Auseinandersetzung mit den dort hausenden Dämonen, und als CD sowie LP (black Vinyl, clear Vinyl, sky blue Vinyl) erhältlich und Andrew Bird  kommt für drei Konzerte nach Deutschland:
14.07.22 München, Neue Theaterfabrik
15.07.22 Berlin, Metropol
17.07.22 Köln, Gloria 


Schwerer Stoff, von Bird musikalisch einmal mehr kongenial umgesetzt. Es ist alles wieder da: die Pizzicato-Geige, das Pfeifen, das Lässige, das Schräge, das Artifizielle, das Jazzige, das Sehnsüchtige, der große Songwriter-Pop. Im grandiosen wie wehmütigen Siebenminüter „Eight“ präsentiert uns Bird alles zusammen. Weitere Anspieltipps sind das soundtrackhafte, perkussive, von uns als Song des Tages vorgestellte „Automized“, das spooky mäandernde „Lone Didion“, das Lou-Reed-Velvet-Underground-hafte „The Night Before Your Birthday“ sowie der schwelgerische Closer „Never Fall Apart“. Und weil
alle anderen Songs keinen Deut schlechter sind, sollte man sich das Album sowieso in seiner Ganzheit anhören. Eindeutig ein Kandidat für die Endjahresliste.









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