Austin, wir haben ein Problem! Die aus dem texanischen Örtchen Glen Rose stammende und nach Austin gezogene Jana Horn hat nämlich ihr Debüt...

Jana Horn - Optimism


Austin, wir haben ein Problem! Die aus dem texanischen Örtchen Glen Rose stammende und nach Austin gezogene Jana Horn hat nämlich ihr Debütalbum bereits im Herbst 2020 in einer Kleinstauflage als Schallplatte selbst veröffentlicht. Jetzt, 16 Monate später, erfolgt ein weltweiter Release als CD und LP über das Label No Quarter. Hält das den strengen Volkerschen Regularien stand oder hat der Plattenrichter die LP in der Erstauflage bei sich im Plattenschrank stehen und legt ein Veto gegen diese viel zu späte Vorstellung ein?

Bleiben wir optimistisch und hoffen, dass er „Optimism“ durchwinken wird! Das Album der Singer/Songwriterin bietet zehn sparsam instrumentierte, entschleunigte Folk-Songs, die gelegentlich an den Türen zu Slowcore und Jazz kratzen. Aber sanft.

Jana Horn konzentriert sich nicht nur aus ihre Solo-Karriere sondern ist und war in mehreren Bands aktiv bzw. Projekte involviert (American Friend, Knife In The Water, Reservations) und hat aus diesem Umfeld auch Musiker rekrutiert, die sie bei den Aufnahmen unterstützten. 

Fans von Laura Marling, Julia Holter, Joni Mitchell, Cowboy Junkies oder Jessica Pratt sollten sich „Optimism“ anhören.


 


Wenn die Singer/Songwriterin aus Austin, Texas, (…) eher sprechend als singend erzählt von schmerzenden Körpern, von vergeblichem Bemühen oder verlorener Liebe wie im biblisch inspirierten, epischen „Jordan“, dann puckert darunter ein kaum zu ahnender Rhythmus und die Instrumente, Gitarren oder eine Trompete wehen vorbei wie verlorene Geister.
Um den Reiz einer solchen nahezu vollständigen Entsättigung eines Sounds weiß man spätestens seit den frühen Cowboy Junkies, aber bei Horn geht es weniger um die Reduktion der Lautstärke (das allerdings auch), als viel mehr um die Reduktion des Gefühls, ganz ähnlich wie bei ihrem großen Vorbild Leonard Cohen. Die Instrumentierung wirkt seltsam unbeteiligt, nahezu leblos, als wollte sie die Stimme nicht beschämen, die einen lakonischen Kontrapunkt setzt zu den existenziellen Gefühlen und ewigen Zweifeln, die in den Texten ergründet werden.





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