Leichtfüßig umstreichen Cats On Trees unsere Beine und schmiegen sich schnurrend an. Wird ihr eingängiger Indiepop die eingeforderte Aufmerksamkeit erzielen können?
In ihrer französischen Heimat nicht. Das Duo aus Toulouse landete dort 2013 mit der Debütsingle „Sirens Call“ direkt auf Platz 3 der Charts und auch das dazugehörige Album „Cats On Trees“ war sehr erfolgreich (Platz 9) und konnte sich 96 Wochen in den Charts halten. Die zweite Platte „Neon“ (2018) kam jedoch, wie die erste daraus ausgekoppelte Single „Keep On Dancing“, nicht über Platz 17 hinaus.
Für „Alie“ haben sich Nina Goern und Yohan Hennequin nun erfahrene Unterstützung in Form von Produzent Liam Howe (Lana Del Rey, FKA Twigs, Ellie Goulding) und Mixer Mark "Spike" Stent (Lady Gaga, Elton John, Muse) geholt und singen erstmals gleich auf drei Songs in ihrer Muttersprache („Une nuit ou deux“, „Nino“ und „Tendresse“).
Auf ihre Charterfolge konnte sich dies nicht positiv auswirken: „Alie“ landete auf Platz 40 in Frankreich. Wie wird es für Cats On Trees bei Plattten vor Gericht ausgehen?
Auch dieses Mal umgibt die Stücke deswegen eine unbekümmerte Schwerelosigkeit, bei der man auch im kalten Januar schon kleine Frühlingsgefühle aufkommen spürt. Moll-Akkorde und bedrückende Momente umschifft die Platte gekonnt, eine kleine Prise Melancholie weht dennoch durch die Gassen.So etwa im behutsamen “Old Friends”, dessen Folk-Arrangements im Verlauf des Stücks zu einem großen Berg aus Zuneigung aufgeschichtet werden. Hier, wie auch bei den meisten anderen Stücken, dreht es sich um Liebe, Verbundenheit, Verlangen.In Stücken wie “Lost Found Love” oder dem Titelsong schlittert das Duo dabei haarscharf am Kitsch vorbei, das Rettungsseil ist wie so oft das warme Timbre von Nina Goern.Im elektronischeren “She Was A Girl” zeigen Cats On Trees hingegen, dass in ihrer pastellfarbenen Welt kein Platz mehr für Geschlechternormen ist. Dieser kleiner Exkurs passt zu dem von Gesangsharmonien zersetzten Sound perfekt, das Mitwippen ist garantiert.Ganz anders orchestriert ist das herrlich nonchalante “Took Took”, bei dem die Klavierbegleitung für ein beinahe schon naives Grinsen sorgt.
7 Punkte
AntwortenLöschenMir fällt gerade keine Band / kein Künstler mit "Cat" im Namen ein, deren Musik mir wirklich gefällt. Übersehe ich da etwas? 6 Punkte
AntwortenLöschenCatherine Wheel!
AntwortenLöschenNa, gut, dann gilt auch Cate Le Bon. ;-)
AntwortenLöschenEin passenden Kommentar wollte ich heute bei Cate Le Bon auch noch abgeben. Mist.
AntwortenLöschenJa, das ist schon die Wertung als Katzenfreund: 5,5 Punkte
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