Philip Selway ist Schlagzeuger bei einer nach einem Talking Heads-Song benannten Band aus Oxford. Bereits 2010 und 2014 ("Weatherhouse") veröffentlichte er Solo-Alben, nun liefert er den Soundtrack zum Film "Let me go". Dieser schildert die Geschichte der Österreicherin Helga Schneider, die im Alter von vier Jahren von ihre Mutter verlassen wurde, weil sie einen Job in einem NS-Konzentrationslager annahm.
Den Film habe ich nicht gesehen, aber ich stelle ihn mir nur mäßig heiter vor. Dazu liefert Philip Selway die passende Musik. Die Instrumentals werden meist von Piano, Streichern und Akustik-Gitarren getragen. Wie es sich für einen Soundtrack gehört, stören diese nicht weiter und Stimmungen vermögen sie zweifellos zu transportieren. Zur Jahreszeit passt das Album somit zweifellos.
Darüber hinaus liefert Philip Selway aber auch einige vollwertige Songs: "Walk" glänzt vor allem dank Louise Rhodes' (Lamb) Gesang, "Wide open", und der Titelsong (jeweils mit Selways Gesang) sind ebenfalls eine willkommene Abwechslung zwischen den Instrumentals.
Der Titelsong:
Musikblog.de:
Die meisten Stücke, ausgenommen die Vocals, funktionieren schwer ohne den Film. Andererseits muss man den Film gar nicht gesehen haben, um die Beklemmung zu spüren. Selway hat es auf beeindruckende Art und Weise geschafft, Bilder, ja fast den kompletten Film nur durch Musik im Kopf entstehen zu lassen. Ansehen sollte man sich den Film aber dennoch, weil man gerade heute wieder nicht genug gewarnt werden kann, wohin Indoktrination von Fremdenhass führt.
6,5 Punkte
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