Platten vor Gericht
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Glasgow ist vielleicht auf den ersten Blick nicht Schottlands "schönster" Ort, aber gute Musik hat die Stadt zweifellos zu bieten. So fanden sich James Graham von The Twilight Sad und die Singer/Songwriterin Kathryn Joseph zusammen. Diese hat mit ihrem Debüt "Bones You Have Thrown Me and Blood I've Spilled" im Jahr 2015 gleich den Scottish Album of the Year Award eingeheimst. Aufmerksame Leser kennen das Album bereits, hatte es Woodpigeon / Mark Hamilton doch Dirk im Rahmen dessen Wohnzimmerkonzerts empfohlen.

Verstärkt durch den Produzenten Marcus Mackay haben die beiden nun mit "Conflats" das Debüt der Band Out Lines veröffentlicht. Die Geschichten dazu lieferten Gespräche mit Künstlern des Glasgower Kunstprojekts "Platform". Daraus wurden Songs für eine Aufführung im Rahmen des "Outskirts Festivals" und nun gibt es diese Titel eben als gefühlvolles Album. Grahams Stimme sorgt für The Twilight Sad-Momente und den schottischen Flair. Josephs leicht gebrochene Stimme erinnert nicht selten und Joanna Newsom und ergänzt Grahams ideal, oder halt umgekehrt. Dezente aber treibende Percussions und Folk-Klänge bilden den angemessenen Rahmen. Mit 30 Minuten ist das Album recht kurz ausgefallen. Vor allem der Song "There is a saved place" aber auch "Buried guns" und "The left behind" machen mir Lust auf weitere Alben der Band.

The Skinny:
[...] What emerged was a one-off performance for Platform’s Outskirts Festival, which has now been recorded as Conflats, an album that perfectly blends each musician’s strengths; traditional folk elements and harmonium combine with intense piano melodies and bass-laden synth pulses. This forms a foundation for the album’s greatest forte: its sensitive portrayal of humanity.
Unbedingt anhören! "There is a saved place":


"Buried guns":




















Nachdem Album Nummer vier nicht nur dem Titel nach ein Vergnügen war, müssen wir bei der fünften Platte von Baxter Dury nicht zu den Taschentüchern greifen, denn der selbsternannte „Prince Of Tears“ bleibt seinem Konzept treu und bläst nicht Trübsal: Funk, Synth-Pop, Dub, Easy Listening und 60s Pop sind nur einige der Stilrichtungen, die Dury in 30 Minuten sprechsingend durchstreift. Als wären Baxter Dury nicht der Sohn von Ian Dury ist, sondern von Serge Gainsbourg und Madelaine Hart, die größtenteils die Refrains singt, seine Brigitte Bardot oder Jane Birkin. 

Anders als noch bei „It’s A Pleasure“ arbeitete der 45-jährige Dury mit einer Band und einem Orchester zusammen, wodurch der Bass deutlich funkiger („Miami“, „Porcelain“) und die Streicher präsenter („Mungo“, „Wanna“, „Prince Of Tears“) erklingen. Mit Jason Williamson (Sleaford Mods), der auf „Almond Milk“ einen nicht ganz so typischen Kurzauftritt hat, und Rose Elinor Dougall, die Dury auf „Porcelain“ bis auf anfängliches, leises Murmeln komplett ersetzt, sind zudem zwei prominente Gastmusiker vertreten.  




Die neue Platte ist der royale Soundtrack zu einem Film, in dem Dury höchst unterschiedliche Charaktere einnimmt. Exemplarisch ist das zu hören in der ersten Single-Auskopplung „Miami“: Hier groovt zunächst ein pulsierender, melodischer Basslauf als Fundament, auf dem im Verlauf des Stück weiter aufgebaut wird. Eine verhallte Retro-Synth-Melodie mit funky Gitarrenausschmückung kommt hinzu und wird von den smoothen Backingvocals von Madelaine Hart aufgriffen und durch dramatische Streicher ergänzt. Dazu schnoddert Baxter Dury alias Mr. Maserati – ganz großartig ausgesprochen – einen angriffslustig-größenwahnsinnigen Monolog Richtung HörerInnenschaft.Die Cockney-Poetik kommt ganz nach seinem alten Herrn, mit seiner tendenziell relaxteren Griesgrämigkeit setzt sich Baxter Dury aber auch elegant vom übergroßen Vorbild ab. Auf „Porcelain“ wird nahtlos weiter gegroovt und der Fokus auf die neue Errungenschaft im Dury-Sound gelegt: dem Orchester. Zu anmutigen Geigen-Melodiebögen und Bläsern wirft die britische Sängerin Rose Elinor Dougall mit ihrer samtenen Stimme Durys Charakter Porcelain Boy stilvoll diverse Gemeinheiten an den Kopf.(byte.fm)




Um das auch musikalisch zu unterstreichen, fanden diesmal sowohl eine Band als auch ein Orchester Einzug in die lässig-entspannt wirkende Klangkulisse, die allerdings darüber hinwegtäuscht, dass Dury im Leben oft von Schatten begleitet wurde. Auf Albumlänge schaut der Prinz der Tränen wie durch einen Filter auf sich und die Welt. »Das ist massiv wahnhaft, aber auch genau deshalb ehrlich emotional«, sagt er selbst. 
Nach all den sanft ratternden Synthies, orchestralen Fragmenten, den eindringlichen Background-Vocals von Madeleine Hart und zu guter Letzt Durys hypnotischem Sprechgesang kann man ihm nur beipflichten: Gefühle wurden schon lange nicht mehr so stilvoll in Songs gegossen.(intro)



















10 Fakten zum neuen Album von Weezer:

1. Weezer halten ihren strammen Veröffentlichungs-Rhythmus bei und brachten diese Woche ihr elftes Album in 23 Jahren heraus, gerade einmal 18 Monate nach „Weezer (White Album)“.

2. Und eigentlich hätte nach dem weißen Album - die Farben Blau, Grün und Rot sind bereits abgehakt - das schwarze Album folgen und laut Rivers Cuomo wie „Beach Boys gone bad“ klingen sollen. Jedoch stellte sich beim Komponieren und Aufnehmen heraus, dass die Songs mehr wie „reveries from a beach at the end of the world [... as if] the Beach Boys and The Clash fell in love by the ocean and had one hell of an amazing baby“ klangen. Also wurden die „Black Album“-Pläne (angeblich bis März 2018) zurück gestellt. Eigentlich logisch, denn bisher folgten die Farben-Platten von Weezer nie direkt aufeinander.

3. „Somebody's Daydream“ sollte das Album dann zunächst heißen. Jedoch wurde Cuomos Vorschlag dann zu Gunsten von „Pacific Daydream“, das von Schlagzeuger Pat Wilson ins Rennen geschickt worden war, gestrichen.

4. 34 Minuten und 32 Sekunden. Was für andere Bands das kürzeste Album der Historie wäre, ist bei Weezer guter Durchschnitt oder gezielte Maßnahme, denn bereits „Pinkerton“ (1996, „Raditude“ (2009), „Hurley“ (2010) und „Weezer (White Album)“ (2016) liefen 34 Minuten. Zwei unterboten diese Laufzeit sogar („Weezer (Green Album)“ (2001) und „Maladroit“ (2002)).

5. Bis auf die ersten beiden Alben, die für viele Fans die besten von Weezer darstellen, konnten sich alle in den Top 10 der US Charts platzieren. Zuletzt mit erfreulicher Tendenz: Die letzten vier Veröffentlichungen von Weezer erreichten die Plätze 7, 6, 5 bzw. 4. Ob „Pacific Daydream“ mal wieder die Top 3 knackt? Das gelang bisher nur „Maladroit“ (2002) und „Make Believe“ (2005).   




6. Weezer sind eine Album- und keine Singles-Band. Der letzte Sprung in die US-Charts liegt bereits 8 Jahre zurück („(If You're Wondering If I Want You To) I Want You To“ kam auf #81). „Beverly Hills“ war 2005 der einzige Top Ten-Hit in USA (#10) und U.K. (#9). „Feels Like Sommer“, die erste Auskopplung aus „Pacific Daydream“, kam allerdings auf Rang 2 der Billboard Alternative Charts, was ebenfalls zuletzt 2009 „(If You're Wondering If I Want You To) I Want You To“ gelungen war. Auf der B-Seite findet sich der Song in einer akustischen Version, die so klingt.




7. Letzte Woche wurde mit „Happy Hour“ - neben den Promo-Singles „Mexican Fender“ und „Beach Boys“ -  die zweite Single veröffentlicht, zu der es auch einen schönen Merchandise-Artikel gibt: das Happy Hour Pint Glas. 






8. Apropos Merchandise: Hier können sich vor allem LP-Fans freuen und auf transparent pink Vinyl (limited 1000) und white with black splatter Vinyl (limited 2000) hoffen.

9. Wenn einem der Song „Weekend Woman“ bekannt vorkommt, mag das daran liegen, dass der Song „Time Of The Season“ von The Zombies anfangs zitiert wird und in der Strophe die Melodie von „Burning Sun“, einem Outtake vom grünen Album, recycelt wird. 

10. Die Kritiker sehen in „Pacific Daydream“, welches sich bei uns das Label "Pop" eher verdient als "Alternative Rock", bestenfalls ein mittelprächtiges Album von Weezer, denn Metacritic steht aktuell bei 64/100 Punkten, auch wenn der Durchschnitt von einem Verriss bei Exclaim gesenkt wird: 

Of the 10 tracks here, only the breezy, love-struck "Weekend Woman" has a trace the power-pop magic Weezer are capable of. The lyrics add up to little more than cheeseball pickup lines — "You don't have to die to go to heaven" — but its sun-kissed chorus melody casts the rest of the songs in an unflattering light. Weezer have had their share of ups and downs over the years, but Pacific Daydream finds them at their most clunky yet.




















Die erste Vorladung (IV)

Personalien:
Obwohl The Dayoffs in New York beheimatet sind, stammt das Duo aus ganz anderen Winkeln der Welt: Vladimir Komarov, Musiker, Produzent, DJ und Journalist, kommt aus Russland und der Musiker und Sound Engineer Atsuo Matsumoto aus Japan.

Tathergang:
Selbstverständlich lernten sich die beiden Soundtüftler in einem Studio kennen, und zwar 2012 im New Yorker Stratosphere Sound Studio. Ähnliche Aufnahmetechniken und gleicher Musikgeschmack führten dazu, dass Komarov und Matsumoto The Dayoffs gründeten und zwei Jahre am Debütalbum arbeiteten.  

Plädoyer:
Man hat nur 30 Minuten Zeit, um Einflüsse und Referenzen auf „The Dayoffs“ zu finden und häufig sind die 11 Songs zu schnell vorbei, als das man Titel den frühen, gitarrenschrammelnden Boo Radleys oder den rockigen Ash zuschreiben könnte. Was beide Bands verbindet, sind die tollen Melodien, die sie immer wieder aus dem Hut zauberten. Und in diesem Punkt stehen The Dayoffs ihren Vorbildern nicht nach: „Love Love Love“, „Two Actors In A Cage“ und „State Of Madness“ seien als Beispiele genannt. Den größten Gegensatz auf „The Dayoffs“ bilden das punkrockige „I Can’t Believe I’m Dead“ mit Gastsänger Sergey Kiselyov und das von Keyboard-Klängen geprägte „A Million Days“. 
„The Dayoffs“ ist ab dem 10. November erhältlich und wird über das deutsche Indielabel Emerald & Doreen Recordings veröffentlicht - hoffentlich auch als LP. 

Zeugen:

At one moment I Can’t Believe I’m Dead is a howling banshee of a song wandering into Iggy Pop realms of intense, punked out insanity, Love Love Love plays to an 80’s post-punk gallery and Two Actors In a Cage is perfect for the modern underground pop set. And yet despite the fact that these songs seem custom built for a variety of audiences, they make perfect sonic bedfellows.The album is a wonderful tapestry of dream pop soundscaping, introverted shoegazing, the occasional grunge work out, darkly detached and emotive vocals, and razor wire riffs bound together by meshes of wild and warped guitar. The word here is texture, like an exotic hand made Persian rug, musical lines are warped and wefted to wonderful effect and despite the riot of colour, nothing is wasted, no one thread obscures another, the complex beauty is apparent for all to see.(Dancing About Architecture)


Their music is elastic with some pretty catchy riffs, multilayered in each track with some solid pop elements that, taken all together, develop their colorful and acute style. They’re young and make music to sing their hearts. That alone is quite attractive, and if you add their musical and sound engineering education then you have a rich and fresh, good alternative rock debut LP.These fuzzy guitars with the pop riffing along with their “naive” vocals may work as a passport to bigger stages, airplay, and a wider audience. The Dayoffs seem to gravitate toward Teenage Fanclub or Starsailor with that positive energy taking over the melodic jackets in their songs.(Noise Journal)


If you like your music punky and raw then you'll enjoy much of this debut from The Dayoffs. Their self-titled breakthrough boasts an opening four powerful punky numbers that screech along nicely, though they do have a habit of merging together. Thankfully the Oasis-like track five 'Nobody Knows Her' cuts back the punkiness to make for a far more listenable piece to me, and it feels like an entirely different band or album. 'Two Actors in A Cage' continues the more enjoyable stripped-back indie feel. Continuing in the vibe of Weezer through songs like 'A Million Days' and 'Next To Nothing' things start to get a little samey until the harmonica-introduced and perkier 'State of Madness' lifts things up much more with its quirky and poppier aesthetic and feels more like a single. (KPBS Magazine)


Indizien und Beweismittel:







Urteile:
Nun sind die werten Richter gefragt...




















Die erste Vorladung (III)

Personalien:
Gerade einmal 22 Jahre ist die aus Memphis, Tennessee, stammende Julien Rose Baker alt. 

Tathergang:
Eine mit einem Freund aufgenommene und via Bandcamp veröffentlichte EP führte dazu, dass ein  Indielabel aufmerksam wurde, die Aufnahmen mastern und um 2 Songs ergänzen ließ und als „Sprained Ankle" veröffentlichte. Ende 2015 tauchte das Debüt von Julien Baker dann in vielen Bestenlisten, u.a. der New York Times, auf. Seitdem spielte sie im Vorprogramm von Death Cab for Cutie, Conor Oberst, The Decemberists oder Belle & Sebastian und wurde von Matador Records unter Vertrag genommen.
Dort erscheint nun das heute veröffentlichte „Turn Out The Lights“, welches Julien Baker, die alleine für Songwriting und Produktion zuständig war, in den Ardent Studios in Memphis aufnahm und von Craig Silvey (The National, Florence & the Machine, Arcade Fire) abmischen ließ. 

Plädoyer:
„Turn Out The Lights“ dokumentiert Bakers Weiterentwicklung und nutzt die Möglichkeiten eines modernen Studios, ohne das intime, zerbrechliche Flair zu zerstören: Denn nicht mehr nur Stimme und Gitarre prägen die Songs, da sich das Piano in den Vordergrund schiebt und Streicher sowie Holzbläser die diversen Tonspuren füllen, ohne das Album überladen oder bombastisch wirken zu lassen. Besonders gelungen sind die Momente, wenn die beschauliche Stimmung, wie am Ende vom Titelsong bzw. bei „Sour Breath“, bewusst gebrochen wird.
Ende 2017 wird auch das zweite Album von Julien Baker in vielen Bestenlisten auftauchen.


Zeugen:

Schon der Opener fängt mit Klavier und Geige dramatischer an als „Sprained Ankle“ aufhört. In „Televangelist“ und „Everything That Helps You Sleep“ muss die Gitarre sogar ganz dem Klavier weichen.“Die neue Vielfalt steht Ms. Baker ebenfalls prima und findet im finalen „Claws In Your Back“ seinen Höhepunkt. Wie sich hier, abermals zu einem viereinhalb minütigen Crescendo, ihre Stimme über Klavier und Streicher in die Höhe schraubt, ist Gänsehautmoment pur – und nur einer von vielen auf „Turn Out The Lights“.Trotz der voluminöseren Produktion und einem größer gedachten Songwriting ist Julien Baker noch besser geworden als auf ihrem bereits hervorragenden Debüt „Sprained Ankle“. Ein dramatischeres, in seiner Schönheit theatralischeres Singer/Songwriter-Album als „Turn Out The Lights“ hat es und wird es in diesem Jahr nicht mehr geben.(musikblog)


Auch in musikalischer Hinsicht öffnet sich Baker für Piano, Holzbläser und Streicher, die ihre schüchtern gezupfte E-Gitarre unterstützen. Beide Wandlungsprozesse verdeutlicht »Hurt Less«. Hier drückt Julien Baker zu einer verspielten Klaviermelodie zumindest dadurch eine neu erlangte Wertschätzung ihres eigenen Lebens aus, dass sie mittlerweile simple Sicherheitsmaßnahmen wie den Anschnallgurt nutzt und Wege findet, den Daseinsschmerz durch das Zusammensein mit lieben Menschen geringer werden zu lassen. Die Betonung liegt natürlich auf »geringer«, denn auch »Turn Out The Lights« bleibt in jeder Sekunde fragil wie eine Seifenblase — und an seinen besten Stellen ebenso wunderschön schillernd.(intro)


Indizien und Beweismittel:





Ortstermine:
14.11.17 Heimathafen Neukölln, Berlin
15.11.17 Uebel & Gefährlich, Hamburg
16.11.17 New Fall Festival, Düsseldorf

Urteile:
Nun sind die werten Richter gefragt...




















10. R.E.M. - Automatic For The People (25th Anniversary) (10.11.)





9. Klez.E - November (live) (2LP) (10.11.)





8. Kakkmaddafakka - Hus (27.10.)





7. Selig - Kashmir Karma (03.11.)





6. Gisbert zu Knyphausen - Das Licht dieser Welt (27.10.)





5. The Mary Onettes - The Mary Onettes (Limited Edition) (10.11.)





4. Sufjan Stevens - The Greatest Gift (Limited Colored Edition) (24.11.)





3. Shed Seven - Instant Pleasures (Red Vinyl) (10.11.)





2. Morrissey - Low In High School (6 x 7'' Clear Vinyl Boxset) (17.11.)





1. Noel Gallagher's High Flying Birds - Who Built The Moon? (White Vinyl) (24.11.)





























Fink wandelte musikalisch schon lange zwischen zwei Welten. Sozialisiert wurde er u. a. durch The Cure und The Smiths, Mitte der 90er Jahre widmete er sich erst einmal der elektronischen Musik. Seit 2006 ist er als Singer/Songwriter unterwegs, gerne verstärkt durch seine kleine Band. "Hard believer" vereinte die solide Singer/Songwriter-Basis mit elektronischen Einwürfen. Dem Konzept bleibt Fink auch auf dem von Flood produzierten Nachfolger "Resurgam" treu.

Ohne vordergründig nach Blues zu klingen bzw. auf viele typische Elemente des Genres verzichtend, erschafft Fink eine mal mehr und mal weniger subtile aber trotzdem allgegenwärtige knochentrockene Blues-Atmosphäre. Wie groß der Beitrag seiner Stimme ist lässt sich ermessen, wenn man sich die teilweise anstrengend langweiligen Instrumental-Tracks einiger Titel anhört. 

Starke Tracks wie der Titelsong, "Cracks appear", "The determined cut" und "Covering your tracks" täuschen leider nicht darüber hinweg, das "Resurgam" durchaus ein paar weitere Ideen vertragen hätte. 

"This isn't a mistake":


"Not everything was better in the past":


Fink auf Tour:
  • 26.10. Stuttgart
  • 12.11. Köln
  • 13.11. Frankfurt
  • 26.11. Bremen
  • 27.11. Hamburg
  • 28.11. Erlangen
  • 29.11. Leipzig
  • 01.12. Berlin
Nordbuzz.de:
„Resurgam“ ist ein Gegeneinander von Klängen, die sich am Ende eines Songs durch ihre Wiederauferstehung in ein Füreinander verwandeln. Jeder Ton schmeichelt dem anderen, auch wenn es zuerst nicht so klingen mag. Über alledem wacht Greenalls Stimme.

















Die erste Vorladung (II)

Personalien:
Hinter Lilly Among Clouds steckt die aus Würzburg stammende Elisabeth „Lilly“ Brüchner. 

Tathergang:
2014 erhielt die Musikerin, die zunächst jahrelang als Lilly Among Thorns unterwegs war, den Preis für junge Kultur der Stadt Würzburg, den zwei Jahre zuvor Andreas Kümmert und Hannes Wittmer (Spaceman Spiff, OTAGO) abgeräumt hatten. Im September 2015 erschien ihre erste EP „Blood & History“, von deren fünf Liedern sich auch vier auf dem Debütalbum „Aerial Perspective“ wiederfinden.

Plädoyer:
Mit tiefer, an Lana del Rey, Florence + The Machine oder Leslie Clio erinnernder Stimme singt die Würzburgerin, die nie eine Gesangsausbildung hatte, auf elf selbstkomponierten Liedern gegen akustische Gitarre, Piano und Streicher (im Idealfall) oder bombastische Synthesizer und elektronische Beats zwischen Dubstep und Formatradio (im schlimmsten Fall) an. Manchmal ist weniger eben doch mehr. 

Zeugen:

Düster ist die Grundstimmung des Longplayers, kein Wunder, denn zwischen den Wolken blitzt nur manchmal die Sonne durch. Lillys Stimme erinnert an Marina And The Diamonds, mal stark und vorwurfsvoll, mal leise und traurig, aber niemals gebrochen.„Listen To Your Mama“ sticht aus den 11 Songs besonders hervor. Die schnelle Nummer mit den munteren Streichern geht sofort ins Ohr, ich möchte mitsingen und dazu unter der Diskokugel tanzen. (…)„Aerial Perspective“ ist ein Album, das abwechslungsreich und perfekt produziert ist. Mit so einer Platte kann man richtig berühmt werden. Also Lilly auf, auf – von Würzburg in die weite Welt des Pop!(musikblog)


Auf Aerial Perspective finden sich schwere, melancholische Balladen wie Long Distance Relationship, Awake und Blood & History – lillys Markenzeichen. Doch wie die Sonne durch die Wolken, so brechen sich auch manche Songs des Album ihren Weg frei zum Licht. Remember Me und Listen To Your Mama klingen fast euphorisch.(funklust)


Die eingeschlagene Marschrichtung lautet durchweg: Intimität durch Bombast. Auch wenn man es Lilly Among Clouds zugute halten muss, dass sie dies gnadenlos durchzieht, scheitert dieses mutige Spiel mit dem Klangmonster an vereinzelten Stellen. "Listen to your mama" dringt zwar schnell ins Ohr, ist mit seinem quietschenden Geigen-Sample letztlich aber doch ein bisschen arg klebrig. Auch das etwas gitarrenlastigere "Keep" hat in der Plugin-Hölle zu kämpfen. Der röhrende Synthie und das kitschige Elektro-Drumpad wären auf der letzten Chvrches-Platte besser aufgehoben gewesen. Glücklicherweise zeigt die junge Solokünstlerin im bezaubernden "Like a bombshell", welches von einer triefenden Akustikgitarre getragen wird, direkt danach, dass sie es viel besser kann. Das ausgereifte Songwriting kommt in der anschließenden Single "Your hands are like home" gut zum Vorschein, welche überdies mit einem überzeugenden Handclap-Finale ausgestattet ist und Hit-Charakter besitzt. Hier lässt sich erkennen, dass hinter der dicken Soundmasche Charakter steckt. Und zwar der von einer Frau aus einem kleinen Dorf, die auf sich aufmerksam macht. Mit Musik.(Plattentests)


Indizien und Beweismittel:









Ortstermine:
25.10.2017 Wawern, Synagoge
26.10.2017 Augsburg, Soho Stage
27.10.2017 Regensburg, W1
13.11.2017 Bremen,Lila Eule
14.11.2017 Berlin, Kantine am Berghain
15.11.2017 Hamburg, Prinzenbar
16.11.2017 Bochum, Bahnhof Langendreer
17.11.2017 Frankfurt, Sankt Peter Café
18.11.2017 Schorndorf, Manufaktur
19.11.2017 München, Kranhalle
31.01.2018 Bielefeld, Bunker Ulmenwald
04.02.2018 Münster, Pension Schmidt

Urteile:
Nun sind die werten Richter gefragt...


















Die erste Vorladung (I)

Personalien: 
Nicht aus Luxemburg, sondern aus Los Angeles stammen The Luxembourg Signal. Die Band wurde seit ihrem Debütalbum von einem Quintett, bestehend aus Beth Arzy & Betsy Moyer (Gesang), Johnny Joyner (Gitarre), Brian Espinosa (Schlagzeug) und Ginny Pitchford (Keyboards), Dank Kelly Davis (Gitarre) and Daniel Kumiega (Bass).zu einem Septett erweitert.  

Tathergang:
The Luxembourg Signal debütierten 2014 mit ihrer Single „Distant Drive“ und dem dazugehörigen Album „The Luxembourg Signal“ auf dem Label Shelflife. Jedoch waren einige der Musiker gar nicht so unbescholten und sammelten zuvor erste Meriten bei Aberdeen (Beth Arzy, Johnny Joyner) oder den Trembling Blue Stars (Beth Arzy). Damit ist die musikalische Richtung der Band tendenziell auch schon ganz gut beschrieben und ein Auftritt beim Indietracks Festival 2015, bei dem sie viele neue Fans gewinnen konnten, nur die logische Konsequenz. 
Gemeinsam mit Mark Rains ging die Band zurück ins Studio, um „Blue Field“ aufzunehmen. „Laura Palmer“ wurde im Juni als erste Single aus dem Album veröffentlicht. 

Plädoyer:
„Blue Field“ ist etwas ausgefeilter und düsterer geraten als das Debütalbum. Die Koordinaten Indie-/Dreampop, Sarah Records und Trembling Blue Stars dürfen aber weiterhin gelten, vor allem, da auf „Fall Feeling“ Bobby Wratten (Field Mice, Trembling Blue Stars) als Gastsänger zu hören ist. 
In Europa sind The Luxembourg Signal beim Augsburger Indie-Label Kleine Untergrund Schallplatten untergekommen. Die LP kann man (pink smoke vinyl version/milky clear vinyl version) für kleines Geld hier bestellen.

Zeugen:

Opener ‘There’s Nothing More Beautiful Than A Well-Made Machine’ is a mouthful that is perfectly nestled into a stomping ‘80s dance vibe – think of Ultravox’s ‘All Stood Still’. ‘Antarctica’ glistens with guitars, piano, and rolling drum lines, Arzy and Moyer coming on like a 21st century Bananarama – not a bad thing at all.The title track is an absolute killer and rightly released as a single, combining a Lush-ious pop backbeat with an earworm melody that hooks you in from first note to last. The textbook definition of “dancefloor filler” – if the kids still go to clubs to dance anymore. Brilliant!Elsewhere, ‘Are You Numb?’ has an eerie Gothic vibe, ‘Fall Feeling’ is a romantic cuddle-up (with guest vocals from the good ol’ Trembling Blue Stars days courtesy pseudo-mentor Bobby Wratten), and the timely ‘Laura Palmer’ is here for everyone who missed out on the early single, particularly all you Twin Peaks fans. ‘What You’re Asking For’ ends on a dreamy note, like floating through meringue, accompanied by angels on synthy wings. No sophomore jinx, here, Blue Field is a winner from start to finish.(Soundblab)


The band responds by backing them with echoing guitars, cloudbursts of keyboard, and a thundering rhythm section. The approach works really well for them, and unlike a lot of bands that sound bloated when they pump up their sound, the Luxembourg Signal come off really well in the bargain. The bandmembers have a strong sense of when to bury the listener in fuzzy waves of sound and when to scale back; they are able to marshall their instruments into hypnotic walls of sound; and they never sacrifice melody for noise. Tracks like the loping "Are You Numb?" and the subdued "Antarctica" prove that the band has a mastery of this hybrid indie pop/dream pop approach, and the rest of the album creates a mood that switches between sweet melancholy and small-scale epicness in ways that most old shoegazers and dream poppers wish they could still manage.(All Music)

Indizien und Beweismittel:



Urteile:
Nun sind die werten Richter gefragt...
























Die norwegische Indiepop-Band mit dem einprägsamen Namen legt ihr fünftes Album vor. Weiterhin wehren sich die Herren mit freudigem Indiepop gegen die depressive Stimmung, die man Menschen ihrer Heimatstadt Bergen unterstellen muss. Mit ihrem vierten Album gehen Kakkmaddafakka noch einen Schritt weiter in ihrer Unabhängigkeit, indem sie das Album komplett alleine aufnahmen. Während auf "Six months is a long time" im Jahr 2013 noch die Indiepop-Klänge überwogen, schlich sich mit "KMF" im letzten Jahr ein größerer Indierock-Anteil ein. Dieser gewinnt auch auf "Hus" noch etwas mehr an Bedeutung. So liefern die Norweger ein nettes Indiepoprock-Album mit stellenwiese nachdenklichen Texten. Wirklich prägnante Momente fehlen leider, aber Titel wie "Holding me back", "Don Juan", "Summer melancholy" und "Hillside" fügen sich nahtlos in das recht homogene Gesamtwerk der Band ein. 

Das Cover zeigt das Haus, in welchem die zehn Songs entstanden. Und ein Albumtitel war auf diese Weise auch schnell gefunden.

Das Video zu "Neighbourhood":


"All I want to hear (ÅÅÅ)":


Kakkmaddafakka wird 2018 fleißig durch Deutschland touren:
  • 17.01. Marburg
  • 18.01. Stuttgart
  • 19.01. München
  • 30.01. Münster
  • 31.01. Hamburg
  • 01.02. Hannover
  • 02.02. Berlin
  • 03.02. Köln
  • 06.02. Erlangen
  • 07.02. Heidelberg
  • 09.02. Wiesbaden
  • 10.02. Leipzig
Sommerliche Festivalbühnen sind diese Auftrittsorte trotz des Klimawandels im nächsten Jahr bestimmt noch nicht, aber ansonsten teile ich die Einschätzung des Musikblogs:
Vorm geistigen Auge sieht man das Sextett auf sommerlichen Festivalbühnen zu diesem Song die Mähne schwingen und fröhliche Mädchen mit Blumenkränzen in der Nachmittagssonne munter mitwippen und vielleicht sogar tanzen. Es ist einer genau dieser Kakkmaddafakka-Songs. Trotzdem fragt man sich, ob man tatsächlich vier Alben voll davon braucht.


















Für The Surfing Magazines haben sich Mitglieder von The Wave Pictures und Slow Club zusammengetan. Das gleichnamige Debüt der Londoner Band klingt so, als hätten sich Freunde zu einer Jam-Session im Keller verschanzt, nachdem sie einen Tarantino-Film geschaut hatten. 

Surf Rock ist mir meist zu "retro" und klischeebeladen. Doch bereits nach wenigen Titeln hatten mich The Surfing Magazines konditioniert und mit jedem Durchlauf konnte ich dem Album mehr abgewinnen. Lässig und trocken fühlte ich mich gut unterhalten, nicht selten an die Arctic Monkeys erinnert und wirklich auch merklich in meiner Stimmung beeinflusst. Ich stelle mich mir gerade mit Zigarette im Mundwinkel und Surfbrett unter dem Arm vor. Vielleicht müsste ich das Album über die Zuglautsprecher laufen lassen, damit die anderen Passagiere hier im ICE mir beides durchgehen lassen würden. Aber spätestens nach den Titeln "Peeping dom" (ich empfehle hier tatsächlich einen Instrumental-Titel), "New day", "Goose feather bed", "Lines and shadows" und "A fran escaped" hätten die Herren und die beiden Damen hier im Wagen sicherlich Verständnis für mein Benehmen.

Als ich eben nach anderen Stimmen zu diesem Album suchte, stieß ich auf Polyprisma. Dort findet sich bezeichnenderweise ebenfalls der Tarantino-Hinweis. Daher zitiere ich diese Quelle gerne:
Ja, der Musik haftet schon ein bisschen das Gefühl von Kitsch an, aber gerade das macht sehr viel vom Reiz der Musik aus. Die Spannung zwischen dem Kitschigen und dem irgendwie angestaubten, leicht ranzig-dreckigen funktioniert gut und macht Spaß. The Surfing Magazines klingt auf seine Art sehr individuell und schräg, aber gleichzeitig auch sehr frisch und vital oldschool.
Das Video zu "New day":


"Lines and shadows":




















10 Fakten zum neuen Album von Benjamin Clementine:

1. Am Tag vor der Inauguration von Donald Trump wurde „Hallelujah Money“ veröffentlicht, das Comeback der Gorillaz und die ersten neuen Töne von Gastsänger und Mitkomponist Benjamin Clementine seit zwei Jahren.

2. Am 30. Mai veröffentlichte der 28-jährige Engländer mit „Phantom Of Aleppoville“ seinen ersten neuen Song. Textlich wurde er von den Schriften des britischen Psychoanalytikers Donald Winnicott beeinflusst, der sich stark mit Mobbing von Kindern, häuslicher Gewalt dem Vergleich psychologischer Auswirkungen bei Kriegsflüchtlingen auseinandersetzt.   

3. Das Video zu „Phantom Of Aleppoville“ stammt vom Fashion-Fotografen Craig McDean und der Regisseurin Masha Vasyukova:




4. Nach „God Save The Jungle“, das am 26. Juni erschienen war und thematisch ebenfalls in der Realität eines französischen Flüchtlingscamps angesiedelt war, erschien am 23. August die erste offizielle Single: „Jupiter“. Ein Video gab es nicht, der Song platzierte sich auf Rang 136 in Frankreich. „Cornerstone“ bleibt somit weiterhin die Single mit der höchsten Chartposition: Platz 93, ebenfalls in Frankreich. In seiner britischen Heimat konnte sich keine Single in den Hitlisten platzieren. 

5. Seit dem 29. September steht „I Tell A Fly“ in den Plattenläden. Benjamin Clementine hat die 11 Songs, die 45 Minuten laufen, komponiert und produziert, sowie größtenteils allein aufgenommen. Aufgenommen wurde sein zweites Album in drei Londoner Studios (RAK Studios, Abbey Road Studios, Studio 13).

6. Nachdem „At Least For Now“ (2015) mit dem Mercury Prize ausgezeichnet worden war, konnte es für zwei Wochen Einzug in die UK Charts finden und Platz 37 erreichen. „I Tell A Fly“ sucht man in den britischen Hitlisten bisher vergeblich.

7. Selbst in Frankreich, das eine besondere Beziehung zu Benjamin Clementine pflegt, konnten die Erfolge von „At Least For Now“, das Platz 7 erreichte, nicht bestätigt werden: Rang 39. Und in Deutschland? „At Least For Now“ war zwei Wochen in den Hitlisten und kam auf Platz 60, „I Tell A Fly“ stand nur eine Woche auf Platz 68.

8. Während sich Vinyl-Freunde über die Doppel-LP (180g) im Gatefold-Cover freuen, reibt sich Benjamin Clementine die Hände ob der guten Plattenkritiken. Bei Metacritic steht „I Tell A Fly“ (81/100) noch besser dar als „At Least For Now“ (75/100).

9. Auch in Deutschland sind die Kritiken für das ambitionierte „I Tell A Fly“, das Soul, Musical, Jazz-Improvisationen, moderne Klassik, Chanson und Kammerpop durchstreift, äußerst erfreulich für den Künstler. Beispiele gefällig?


I TELL A FLY ist eine radikale Weiterentwicklung des Debüts AT LEAST FOR NOW, auf dem der Londoner Brit-Chansons über sein Innenleben sang. Auf der neuen Platte spiegeln sich in den von Tieren bevölkerten Geschichten die Krisen unserer Zeit: Flüch­tende und Migranten, Syrien und der „Dschungel von Calais“, Paris, Amerika und die Boote im Mittelmeer. Das Songwriting ist fokussierter und von stärkerer literarischer Spannkraft, mit der Clementine seine jahrelange Lektüre der großen Meister kanalisiert: Hemingway, Blake, Wilde, Orwell. Jedes Wort ist zehnfach abgewogen und feingeschliffen. Zwischen den Zeilen tut sich eine surreale, finstere Welt auf. (…)
Clementines Stimme ist wieder eine Wucht: oszillierend zwischen fragilem Falsett und bebendem Tremolo, die Töne biegend, unverwechselbar in der Dynamik – bis auf eine ferne Verwandtschaft zur dunklen Thea­tralik von Nina Simone oder Antony Hegarty. Auf dem Debütalbum war diese Stimme – vielmehr noch als das Piano – sein wahres, großes Instrument. Auf I TELL A FLY ist die Musik mitgewachsen.(musikexpress)


Sein Album ist fordernd, expressiv und erzählt vom Scheitern am stinknormalen Leben, von stinknormalen Menschen mit stinknormalen Jobs.Das äußert sich vor allem in der Musik und den wechselnden Klangfarben der Stimme. "I Tell A Fly" ist kein Pop-Album, das auf Effekthascherei aus ist, schreit nicht nach Aufmerksamkeit, bekommt sie aber durch seine Komplexität trotzdem. Clementine spielt das Klavier, das oft einziges Element in den Songs bleibt, bevor seine Stimme einsetzt. Dann tauchen plötzlich weitere manipulierte Stimmen auf, die Unverständliches erzählen, dann an Opernaufführungen erinnernde Chöre, dann Elemente aus Jazz, dann ein Cembalo und immer wieder das Surren von Synth-Tönen, die den Kopf umkreisen wie Miniatur-UFOs kurz vor der Landung. (…)
Benjamin Clementine vertont das weltweite Wandern von Menschen, die sich an einem Ort nicht mehr wohlfühlen, weil sie alleingelassen wurden oder sich alleine fühlen; sein Album macht Flucht und Einsamkeit nachvollziehbar. Zumindest Clementine hat auf "I Tell A Fly" seinen Rückzugsort gefunden. Ob man selbst nun alleine ist oder nicht: In diesen Ort einzutauchen, lohnt sich in jedem Fall.(mittelbayerische)


10. Fünf Konzerthäuser und Philharmonien besucht Benjamin Clementine in Deutschland. Der erste Auftritt ist ausverkauft - für die restlichen Konzerte gibt es noch Tickets:

18.11.17 Hamburg, Elbphilharmonie
19.11.17 München Philharmonie
20.11.17 Köln, Philharmonie
21.11.17 Berlin, Philharmonie
22.11.17 Dortmund, Konzerthaus

























Dem Erfolg der 90er Jahre der Smashing Pumpkins lief Billy Corgan schon lange hinterher. Seine musikalischen Aktivitäten (ich spreche nicht einmal von seinem Wrestling-Kram) wirkten irgendwann so ziellos und verzweifelt, dass ich mir schon Sorgen um eines der Idole meiner musikalischen Prägungsphase machte.

Doch dann wurde aus dem Smashing Pumpkins-Mastermind Billy Corgan der Solo-Musiker William Patrick Corgan. Unter den Fittichen von Rick Rubin entstand ein reduziertes Singer/Songwriter-Album. Was bei Johnny Cash klappte, scheint auch für Corgan ein Jungbrunnen zu sein. Zu Smashing Pumpkins-Zeiten waren die ruhigen Titel für mich eher Zeiträume zum Luft holen zwischen den Gitarren-getriebenen Hits. 

Auf Corgans zweitem Soloalbum "Ogilala" gibt es nur ruhige Songs, aber viele wissen mich zu überzeugen, allen voran "Aeronaut" aber auch "The Spaniards", "The long goodbye" und "Archer". Ein paar Streicher, ein Piano, Corgans Stimme und einige schöne Melodien... mehr braucht es nicht, um mich wieder an ihn und seine musikalischen Fähigkeiten glauben zu lassen. 

Das Album ist auch der Soundtrack zum Stummfilm "Pillbox", der im Oktober in vier Kinos präsentiert wurde.

Intro.de:
Corgan singt noch immer, als scheitere er allmorgendlich an den Schnürsenkeln, jubelt uns aber zugleich sein stärkstes Material seit Jahren unter – nichts, was nach der mauen letzten Pumpkins-Platte »Monuments To An Elegy« zu erwarten gewesen wäre. Erst, als – Rick Rubin sei Dank – dann noch Streicher durchs Bild wehen, fängt die Chose an zu kleben. Solange dabei aber die Klasse der balladesken Zuckerstücke aus den Sternstunden der 1990er aufblitzt, ist Kitsch unbedingt in Kauf zu nehmen.

Das Video zu "The Spaniards":


"Aeronaut":




















Die strahlendsten Punkte am Firmament der Stars-Alben sind - und da dulden Sternenforscher keinen Widerspruch und verweisen auf die aktuellen Forschungsergebnisse bei Metacritic - „Heart“ (2003) und „Set Yourself On Fire“ (2004). Zwischendurch flackerten zwar immer wieder Singles hell auf („Take Me To The Riot“ oder „Fixed“), zogen die dazugehörigen Platten aber irgendwie immer kometenhaft vorbei und aus dem Gedächtnis. Auch auf ihrem achten Album wandelt das kanadische Quintett auf bewährten Bahnen und kreist um sich selbst. 

„There Is No Love In Fluorescent Light“ setzt natürlich wieder auf die größte Qualität der Band, nämlich den schönen Wechselgesang zwischen Torquil Campbell und Amy Millan, der in „Fluorescent Light“ und „California, I Love That Name“ besonders gut zur Geltung kommt. Wir gewohnt erklingen elektronischer Indiepop mit 80er Jahre-Touch („Alone“, „Real Thing“), bei denen die Gitarren aber mehr Raum erhalten („Privilege“) als auf „No One Is Lost“ (2014), sowie dramatische Balladen („The Gift Of Love“, „Wanderers“). 

Am Ende festigt sich nach 50 Minuten die Hoffnung, dass „There Is No Love In Fluorescent Light“ nicht, anders als seine direkten Vorgänger, wie eine Sternschnuppe vorbei rauscht und nicht so schnell verglüht.  






Millan’s confident vocals on “Hope Avenue” make it sound like she could be a popstar in the vein of Robyn. Campbell gets a requisite U2-style burner on “Alone,” and it’s pretty glorious. The trim, popstep-inflected productions roll on through the piano-caressed “We Called It Love,” with big haymakers from Campbell (“The Maze”) and cosseting enchantments from Millan (“California, I Love that Name”) coming all the way through the end.It’s surely significant that, for the first time, Stars turned over some control to an outsider: producer Peter Katis, who has worked often with the National. For a band like Stars, whose lifeblood and liability has always been bombast, having someone around to arch an eyebrow at them now and then must go a long way. There Is No Love in Fluorescent Light sounds like a band who defied the notion of growing up by realizing that it did anyway, and that it’s strong enough to carry on.(Pitchfork)




The album's core shows the band refining their music, mixing their recent dance-oriented work with the orchestral pop of previous years. Millan shines on "Real Thing," her self-described "pop song pepper spray" that puts possessive men in their place. Campbell sings of isolation on the celebratory pop of "Alone," delivering one of the record's best lines: "I've got the keys and I've got the car, don't make me need you when I've come this far alone." "California, I Love That Name" is a moment of sheer beauty, while "The Maze" begins with sinister instrumentation before Campbell affirms, "I fell into a dream!" There's a sense of bombast to the album that jumps out amongst the gentle tracks, the band staying true to "[making] the small things big and the big things a chorus," as Campbell describes in the album's press release. There Is No Love in Fluorescent Light is the sound of a band that know themselves. Stars speak to the truths we grapple with, and the internal nature of our emotional experiences. It's a gift to hear this realized.(Exclaim)





























Es ist schwer nachvollziehbar, dass Annie Clark als St. Vincent trotz ihrer Wandlungsfähigkeit und Vielseitigkeit bereits seit zehn Jahren Alben veröffentlicht, ohne den großen Durchbruch zu schaffen. Vielleicht macht sie es ihren und potentiellen Fans einfach schwer, sie ins Herz zu schließen. Und wenn man das Cover ihres fünften Albums "Masseduction" betrachtet könnte man den Eindruck gewinnen, als sei ihr die tatsächliche Zuneigung ihrer Zuhörer auch gar nicht so wichtig. Es wird sich zeigen, ob sich ihre neuen Songs zur Verführung von Massen eignen. 

Nach ihren drei ersten Alben hatte ich St. Vincent als passable Indierockerin eingeordnet. Doch dann kam mit "Love this giant" die Zusammenarbeit mit David Byrne. Die beiden teilten offensichtlich nicht nur die gleiche Heimatstadt New York sondern hatten auch merklich Spaß daran, gemeinsam tolle Songs zu erschaffen. Diese Zusammenarbeit wirkte sich auch auf das nachfolgende Solo-Werk "St. Vincent" aus. Ihre beeindruckenden Fähigkeiten an der Gitarre rückte Anne Clark in den Hintergrund. Gekonnt und auch damals schon mit einem ironischen Unterton jonglierte sie mit neuen musikalischen Einflüssen. 

Mit "Masseduction" treibt sie diese Entwicklung nun auf die Spitze: Das ehemalige Polyphonic Spree-Mitglied zerhäckselt alle Erwartungen und fügt sie mit Electro und Pop wieder zusammen. Sie sammelte während ihrer letzten Tour und über eine lange Zeit Text- und Soundschnipsel als Ideen und entsprechend Collagen-artig ist das Album geworden. Einige Gäste (z. B. Kamasi Washington  am Sax) sorgten für zusätzliche Facetten.

So beeindruckend ich die Idee und Teile der Umsetzung finde, mit fehlt auf "Masseduction" ein roter Faden und echte Hits. "Sugarboy", "Los Ageless" und "Smoking section" gefallen mir trotzdem und wenn mich auch das Album nicht umhaut, mag ich St. Vincent nun noch lieber.

"St. Vincent" wurde mit einem Grammy in der Kategorie "Best Alternative Music Album" ausgezeichnet. "Alternative" oder "Indie" ist Annie Clark weiterhin, aber in einer sehr poppigen Variante. 

Das bunte Video zu "Los ageless":



"New York":


Am 26.10. wird St. Vincent in Berlin auftreten. Den Gig im Rahmen ihrer letzten Tour fand ich sehr erfrischend. Ich kann mir vorstellen, dass sie das Konzept des aktuellen Albums bei ihren anstehenden Auftritten eindrucksvoll in Szene setzen wird. 

Der BR meint zum dort gekürten "Album der Woche":
Selbsttherapie, unterlegt mit einer Mischung aus Electronica und Indie-Rock, aus sphärischen Beats und kantigen Gitarrenriffs, die St. Vincent permanent verfremdet. Gleichzeitig flirtet sie mit Funk und Orchester-Pop, erinnert an Prince oder Kate Bush, und steht doch allein auf weiter Flur. Als ehrgeizige Musikerin mit selbstdesignter Gitarre.
musicOMH beschränkt den Lobgesang nicht auf eine Woche, sondern stellt St. Vincent in eine Reihe mit David Bowie und Prince:

“It’s not the end, it’s not the end” runs the final line of Smoking Section and we can only hope that’s the truth – for MASSEDUCTION is nothing less than an absolutely towering achievement. A year after we all mourned the loss of creative geniuses like David Bowie and Prince, we should be thankful that one of their spiritual successors in Annie Clark is on fine form.
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