Was haben die Jahre 2005, 2006 und 2008 gemeinsam? William Fitzsimmons beging mit „Until When We Are Ghosts“, „Goodnight“ und „The Sparrow A...

William Fitzsimmons - The Sparrow And The Crow




Was haben die Jahre 2005, 2006 und 2008 gemeinsam? William Fitzsimmons beging mit „Until When We Are Ghosts“, „Goodnight“ und „The Sparrow And The Crow“ jeweils eine „Straftat“ in den Bereichen Folk und Singer/Songwriter, die den Plattenrichtern nicht auffielen.

Nun rückt das Haldern-Festival langsam näher, die kürzliche Bestätigung von William Fitzsimmons darf daher als Vorladung verstanden werden, so dass wir nun zur Verhandlung schreiten können.


Personalien:
William Fitzsimmons wurde in Pittsburgh, Pennsylvania als jüngstes Kind zweier blinder Eltern geboren. So ist es nicht verwunderlich, dass die Sinneswahrnehmung im Hause Fitzsimmons autitiv und nicht visuell geprägt war.


Tathergang:
Da sowohl seine Mutter als auch sein Vater Musiker waren, fand William schon in frühen Jahren zur Musik und wurde mit den Platten von James Taylor, Joni Mitchell, Bob Dylan und Simon & Garfunkel beschallt. In der Schulzeit lernte er Piano und Posaune zu spielen, brachte sich selbst das Gitarrenspiel bei und ist mittlerweile auch im Umgang mit Banjo, Ukulele, Mandoline, Melodika und vermutlich vielen weiteren Instrumenten bewandert.
Im Alleingang spielte der gelernte Psychotherapeut die Alben „Until When We Are Ghosts“ und „Goodnight“ ein, deren elektronisch versetzte Folkmusik sowohl über MySpace Verbreitung und den Weg in TV-Serien („Grey’s Anatomy“) fand, als auch das Interesse eines Labels (Mercer Street) weckte.
The Sparrow And The Crow“ ist sein erstes Album, das in mit Hilfe eines Produzenten (Marshall Altman) in einem professionellen Studio (Galt Line Studios in Los Angeles) entstand.


Plädoyer:
Schon rein äußerlich betrachtet muss man bei William Fitzsimmons an Dan Beam von Iron & Wine denken - ob es wohl am Bart liegt? Auch musikalisch ist die Nähe zu ihm sehr groß, hinzu kommen noch ein Schlenker in Richtung Sufjan Stevens, eine Abzweigung über Bright Eyes und eine Verbeugung vor Elliott Smith und Nick Drake.
Auch auf „The Sparrow And The Crow“ singt der Multiinstrumentalist traurig-melancholische Lieder zu Piano oder Gitarre, in denen er die Trennung von seiner Ex-Frau aufgreift und zu verarbeiten sucht. Begleitet wird er dabei gelegentlich von weiblichen Backroundsängerinnen, elektronischen Spielereien finden sich deutlich weniger als auf den Vorgängeralben.


Zeugen:

William Fitzsimmons zieht den Hörer ein in eine melancholische, doch wunderschöne und gefühlvolle Klangwelt. Die folkigen, zum Teil leicht verspielten Songs werden getragen von ruhigen, eingängigen Akkustikgitarren, Klavier und der unheimlich eindringlichen, samtigen Stimme des Singer/Songwriters William Fitzsimmons. Seine Musik erinnert an Iron & Wine, Elliott Smith und wird auch Freunden von Amanda Rogers gefallen. Die feinfühligen Lyrics bewegen sich in der traurigen, bittersüßen Sphäre von Liebe, Trennungsschmerz und dem doch hoffnungsvollen positiven Blick nach vorn: „We’ll love again, just not each other“. (...)
Fitzsimmons kombiniert träumerische Melodien mit leicht ironisch schmerzhaften Texten, so wird das Tragische kunstvoll zur Schönheit empor gehoben. Er arrangiert seine Songs mit viel Feingefühl und nähert sich mit „The Sparrow and the Crow“ der Perfektion in Sachen Singer/Songwritertum. Zwischen den Melodien und den Lyrics bildet sich ein Raum, den jeder nur selbst mit den eigenen Empfindungen füllen kann.
(getaddicted.org)



Indizien und Beweismittel:




„If You Would Come Back Home“ Video





„It’s Not True“ Video (aus „Goodnight“)


Urteile:
Nun sind die werten Richter gefragt. Das Hinzuziehen der beiden älteren Platten und eine In-Augenscheinnahme beim Haldern Festival ist zu empfehlen.

2 Kommentare:

  1. man man, den hättet ihr aber mitkriegen müssen, schließlich stand werbung für sein album "good night" ganz dick auf den lageplan und running order fetzen auf dem letzten haldern ;)

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  2. Nicht die Klasse eines Bon Iver, aber dennoch eine überzeugende Singer/Songwriter Platte. Ich werde mir Fitzsimmons nach den Maccabees und anstatt Grizzly Bear ansehen.

    6,5 Punkte

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