Passend mit einer Vorstellung aus Schweden verabschiede ich mich in den Urlaub: Aus Uppsala zu kommen ist genau so, wie nach Tohuwabohu zu r...

Jeniferever - Spring Tides




Passend mit einer Vorstellung aus Schweden verabschiede ich mich in den Urlaub:

Aus Uppsala zu kommen ist genau so, wie nach Tohuwabohu zu reisen oder nach Kinkerlitzchen zu fahren. Aber genau das tun Kristofer Jönson (Gesang, Gitarre), Martin Sandström (Gitarre), Olle Bilius (Bass, Keyboards) und Fredrick Aspelin (Schlagzeug), die seit 1996 als Jeniferever gemeinsam musizieren. Bisher stehen 3 Singles, 4 EPs und ein Longplayer („Choose A Bright Morning“) zu Buche, deren Inhalte als Mischung aus Ambient-Indie-Rock, Post-Rock und Shoegaze beschrieben und mit mit Adjektiven wie üppig, melodiös, eisig, wundervoll, schillernd, traumhaft, erhaben, elektrisierend und atmosphärisch bedacht werden.

Plätschert der Opener „Green Meadow Island“ erst noch ein wenig vor sich hin, so kommt es nach rund 3 Minuten zur ersten Gitarrenlärm-Eruption, an der Mogwai ihre helle Freude hätten. Nicht nur das schöne Piano-Intro des ruhigeren „St. Gallen“ erinnert an Sigur Rós und bei „Ox-Eye“ meint man Robert Smith zu einem Selldichein von My Bloody Valentine und Aereogramme singen zu hören. Überhaupt The Cure: Einige Titel, darunter „Lives Apart“ und „The Hourglass“, könnten auch „Disintegration“ und „Bloodflowers“ entnommen sein und nicht nur das epische „Nangijala“ hätte „4:13 Dream“ gut getan.
„Spring Tides“ bietet in einer Stunde Spielzeit 10 Songs, von denen nur „Sparrow Hills“ unter der 5-Minuten-Marke verbleibt.


Atmosphärisch gehaltene Klangflächen treffen auf einen dezenten Elektronik-Einschlag, der nicht unwesentlich zur Grund-Melancholie dieser zehn Songs beiträgt. Dabei wird stets mit neuartigen Gitarrensounds experimentiert, ohne "Spring Tides" dabei jedoch zu überladen. Ein Song wie der Opener "Green Meadow Island" hat episches Format und ist feinfühlig wie selten zuvor gehört. Man möchte gerne sagen, dass dieser positiv aus der Menge ragt, fest steht jedoch, dass alle Songs dieses Albums aus Höhepunkten bestehen und auch solche sind.
Man sagt Jeniferever nach, besonders im Lager von Sigur Ros erfolgreich auf Fan-Fang gehen zu können. Falsch läge man damit keinesfalls. "Spring Tides" ist ein artistisches wie musikalisches Meisterwerk, mit dem die Band ohne Frage alles richtig gemacht hat.
(sweetjanemusic.com)



„Alvik“ (2006) sehen:





„Green Meadow Island“ (2009) hören: hier


Jeniferever auf der Bühne sehen und hören:

01.04.09 Münster, Amp
02.04.09 Gießen, MUK
03.04.09 Böblingen, CasaNostra (mit Giardini di Miro)
04.04.09 Berlin, Lido (mit Mono)
06.04.09 Dresden, Beatpol (mit Mono)
07.04.09 Leipzig, Cafe Mule
02.05.09 Regensburg, W1
03.05.09 Berlin, NBI
04.05.09 Hamburg, Nachtasyl
22.05.09 Berlin, Magnet Club
23.05.09 Beeskow, Treibstoff
24.05.09 Leipzig, UT Connewitz
26.05.09 Münster, Gleis 22
27.05.09 Hamburg, Prinzenbar

4 Kommentare:

  1. Tolle Platte! Viel Spaß in Schweden, Dirk.

    AntwortenLöschen
  2. Auch 6 Monate später noch eine tolle Platte: 8 Punkte.

    AntwortenLöschen
  3. Beim Konzert habe ich gleich beide Alben der Band gekauft.
    Das muss ja seinen Grund haben, daher:

    7,5 Punkte

    AntwortenLöschen