Da sind wir auch schon beim zweiten Teil des Beth-Doppelschlags: The Beths sind ein Indiepop-Quartett aus Neuseeland, das 2014 gegründet wurde und seit nunmehr sieben Jahren in folgender Besetzung musiziert: Elizabeth Stokes (Gesang, Gitarre), Jonathan Pearce (Gitarre), Benjamin Sinclair (Bass) und Tristan Deck (Schlagzeug). Im Verlauf von drei Alben konnten sich The Beths in den Hitlisten ihrer Heimat immer weiter nach oben arbeiten: Das Debütalbum „Future Me Hates Me“ (2018) kam auf Platz 19, danach erklomm „Jump Rope Gazers“ 2020 den 2. Platz und „Expert In A Dying Field“ (2022) erreichte schließlich die Spitze der Charts. Bei Platten vor Gericht ging es nicht stetig aufwärts, sondern auf und ab:
„Future Me Hates Me“ (7,500 Punkte, #28)
„Jump Rope Gazers“ (7,000 Punkte, #113)
„Expert In A Dying Field“ (7,250 Punkte, #87)
„Straight Line Was A Lie“ bietet unterhaltsamen, mitreißenden, eingängigen Powerpop mit schönem mehrstimmigen Gesang. Und damit ist nicht nur der das Album eröffnende Titelsong gemeint. Auf und ab geht es übrigens auch im Song „Mosquitoes“, der als zerbrechliche, akustische Folkballade beginnt, sich zum gitarrigen Indierock-Song steigert, um die Metamorphose dann noch einmal zu durchlaufen. The Beths zeigen sich im Verlauf von einer knappen Dreiviertelstunde vielfältig aber konsistent: „No Joy“ ist Garagenrock und bereitet doch Spaß, „Take“ kratzt am Post-Punk, „Metal“ entspricht glücklicherweise nicht seinem Titel sondern ist luftiger Janglepop, „Roundabout“ bezaubert durch seinen Streicher-Einsatz und „Mother, Pray For Me“ steht stellvertretend für die ruhigen, melancholischen Momente des Albums.
Ihr viertes Album „Straight Line Was A Lie“ veröffentlichen The Beths erstmals über ANTI- Records, und zwar in vielen bunten LP-Varianten: Blue Sky Vinyl, Lime Sherbet Vinyl, Ducky Yellow Vinyl, Lemon Blue Horizon Vinyl, Clean Slate Vinyl, Smoky Lilac Vinyl, Surf Blue Vinyl, Gummy Blue Shark Vinyl und Sapphire Vinyl. Eine Version mehr und deren Anzahl hätte der der Lieder (10) entsprochen.
Mit THE BETHS' „Straight Line Was A Lie“ reflektiert die Singer/Songwriterin Elizabeth Stokes in erster Linie sich und ihre (durchaus schwerwiegenden) Probleme selbst, wobei ihr die Band tatkräftig unter die Arme greift und mit einer gelungenen Mischung aus Indie-Pop und Alternative Rock mit oft melancholischem Hintergrund, dem aber auch druckvoll E-Gitarren oder 70ties-Orgeln gegenüberstehen, die Grundstimmung deutlich auflockert. So gesehen nachdenkliche Liebesgrüße aus dem Herzen Neuseelands.
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