Múm - History Of Silence


Zwölf Jahre Stille unterbrechen Múm nun mit ihrem siebten Studioalbum „History Of Silence“. Wie seine beiden Vorgänger „Sing Along To Songs You Don't Know“ (2009) und „Smilewound“ (2013) ist auch dieses Album der Isländer über das Berliner Label Morr Music erschienen, und zwar als CD, Kassette und LP (black Vinyl, clear Vinyl). More Music hätten sich vermutlich die Fans von Múm nach dieser langen Zeit gewünscht, aber es sind lediglich 8 Songs in knapp 34 Minuten geworden. Wenn diese gute halbe Stunde aber so zauberhaft gestrickt ist, wie auf „History Of Silence“, dann kann man darüber gut hinweg sehen und hören.

Im Verlauf von über zwei Jahren werkelten Múm an dieser fragil wirkenden Mixtur aus Kammerpop und Folktronica. Die elektronischen Beats knistern zu den akustischen Klängen von Piano und Streichern, dazu gesellt sich der sanft gehauchte, oftmals mehrstimmige Gesang. Die Aufnahmen begann im Sudestudio in Süditalien und wurden in Reykjavík, Berlin, Athen, Helsinki, New York und Prag fortgeführt. In Akureyri nahm das Sinfonia Nord Orchestra unter Leitung von Ingi Garðar Erlendsson dann die Streichinstrumente auf.     

More Shows wären auch toll gewesen, aber leider spielen Múm in Deutschland nur in der Stadt ihres Labels:
27.1..25 Berlin, Lido


Auf den acht neuen Tracks tun Múm das, was sie besonders gut können, sie driften mühelos von einer Idee zur nächsten, scheinen sich zu zerfransen und kommen am Ende manchmal bei einem richtiggehenden Popsong an, einem melancholischen Herzerwärmer wie „Miss You Dance“ oder einer Etüde wie „Avignon“ (mit Piano und Streichern).
In „Our Love Is Distorting“ kommt dann auch Feedback zum Einsatz, in homöopathischen Dosen wohlgemerkt. Múm schaffen es, über die komplette HISTORY OF SILENCE eine Balance zu finden zwischen Kontemplation, Wohlklang und digitaler Verzerrung.


 


 





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