Saint Etienne - International


Was haben The Smiths, Kent und Saint Etienne gemeinsam? Richtig, sie stehen bei last.fm unter den Top 30 meinen am häufigsten gehörten Bands/Künstlern, ohne dass ich sie bisher live sehen konnte. Bei Morrissey & Marr ist wohl ausgeschlossen, dass dies noch passieren kann (es sei denn, jemand erfindet eine Zeitmaschine), bei Kent besteht die Hoffnung, dass sie in ein paar Jahren noch einmal auftreten (also zumindest in Schweden) und bei Saint Etienne müsste es jetzt auch ganz schnell mit einem Konzerterlebnis gehen. 

Denn Sarah Cracknell, Bob Stanley und Pete Wiggs haben bekannt gegeben, dass „International“ ihr zwölftes und letztes Album sein wird. Gut, dass sie sich nicht mit dem einschläfernden Ambient-Album „The Night“ (2024) verabschieden, noch besser wäre es aber, wenn sie den Albumtitel wörtlich nehmen würden und international noch ein paar Konzerte spielen würden!

Zum Abschied haben sich Saint Etienne einige prominente Mitstreiter ins Studio eingeladen: Vince Clarke („Two Lovers“), Erol Alkan („Sweet Melodies“), Paul Hartnoll von Orbital („Take Me To The Pilot“), Nick Heyward („The Go Betweens“) und Tom Rowlands von The Chemical Brothers sowie Tim Powell (Kylie Minogue, Pet Shop Boys, Sugababes, Girls Aloud) als Produzenten. 

„International“ ist als CD, Kassette und LP (orange Vinyl, red, white & green Vinyl, black Vinyl) erhältlich.

Frau Dr. shgz. drp. Kerstin Kratochwill findet zum Abschied folgende Worte: 

Saint Etienne kreieren seit Anbeginn einen ganz eigenen Cocktail, der Bestandteile von Indie- und French-Pop, Sixties-Girl-Group und Soundtrack oder Downbeat und Dub zu einem süchtigmachenden Getränk zusammenmixt. Wer an der Bar der Musik einen 'Saint-Etienne' bestellt, bekommt immer ein edles wie exquisites Getränk, das den Alltag schimmern lässt.
Es passt also, dass "International" mit einem Opener namens "Glad" beginnt, ein Track, der davon handelt, sich an alltäglichen Dingen wie Natur zu erfreuen, auch wenn einen das Leben gerade herunterzieht. Und so sind auch die nachfolgenden Songs von einer tröstenden wie versöhnlichen Atmosphäre geprägt, durchbrochen von feiernden Sounds, die dazu gemacht sind, den Alltag glamouröser anzustreichen.
Dazu gehört "Dancing Heart", ein pulsierender glitzernder Disco-Track, der ein wenig an Kylie Minogue erinnert, oder auch "Save It For A Rainy Day", Synthpop in Perfektion in allerschönster Pet Shop Boys Manier. Dazu kommen Trade-Mark-Lieder wie beispielsweise "Sweet Melodies", das geheimnisvoll startet und in ein süßes Bonbon von Song mündet, den keine andere Band so zuckrig schreiben kann ohne in Kitsch zu verfallen: Sixties-Seligkeit und Sophisti-Pop schmelzen hier wunderbar ineinander.
Der letzte Song des Albums heißt passenderweise "The Last Time", eine herzliche wie herzergreifende Hymne mit zartschmelzender Melancholie und zärtlicher Wärme. Damit verabschiedet sich hier eine Indie-Pop-Legende auf eine erhabene und elegante Weise: Saint Etienne, wir trinken und tanzen mit Cocktails in der Hand und Coolness im Style auf euch!


 


 




2 Comments

  1. Coole Rubrik – Bands aus der persönlichen last.fm-Top 30, die man noch nicht live gesehen hat. Bei mir:

    Weeping Willows
    The Smiths
    Taylor Swift
    The Jesus And Mary Chain (es sei denn, das UNDRUGGED-Festival zählt)
    Pixies
    Saint Etienne

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  2. Was ist denn bei #4 und #5 passiert? Da komme ich zusammen auf > 10.

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