Conor O’Brien ist aus seinem Fiebertraum, der auch uns schlaflose Nächte bereitete und nur 6,75 Punkte für „Fever Dreams“ erbrachte, erwacht und findet zu gewohntem Stil und alter Form zurück. Zwar gibt es noch den ein oder anderen leichten Rückfall (etwa die in eine experimentelle Soundcollage mündende Minute des elegischen „Behind That Curtain“), aber so ist da vermutlich auf dem Weg der Genesung.
„That Golden Time“ wurde im Gegensatz zum Vorgänger wieder von Conor O’Brien nahezu im Alleingang in seinem Zuhause aufgenommen und selbst produziert. Lediglich für Instrumente, die er nicht selbst einspielen konnte, wie Violine, Bratsche, Cello, Bouzouki oder Pedal-Steel-Guitar, wurden am Ende der Aufnahmen Gastmusiker ins Studio geladen. Das sechste Album der Villagers setzt wieder verstärkt auf intimen Folkpop, der in „First Responder“, dem leichtfüßigen „The Lucky One“ und dem düster grollenden Titelsong seine Highlights findet. Elektronische Rhythmen und Spielereien nutzt O’Brien auf „Truly Alone“ und „Keepsake“. Mein persönlicher Lieblingssong ist „No Drama“, der in seinem Aufbau und dem verwendeten Arrangement tatsächlich sehr dramatisch ist.
Ein Album, das den Titel „That Golden Time“ trägt, muss selbstverständlich auch auf golden Vinyl veröffentlich werden, zudem gibt es black und clear Vinyl.
Villagers in Deutschland:
30.05.24 Hamburg, Christianskirche (Pop Salon)
01.06.24 Berlin, Passionskirche
02.06.24 Köln, Luxor
Für eine in Großaufnahmen mündende Intimität wie in „First Responder“ würden andere Singer/Songwriter trotzdem noch immer töten. Den unter Donner auslaufenden Refrain des Titeltracks könnte man nahtlos mit John Lennons „Uuhuuuuuh… You might say I’m a dreamer …“ weitersingen, und mit dieser Referenz ist im Grunde alles gesagt: betörende Harmonien und Eskapismen, once again.
7,5 Punkte
AntwortenLöschen7,5 Punkte
AntwortenLöschenAxel gibt 7.5
AntwortenLöschenNoch nicht wieder in goldenen Zeiten angekommen, aber in silbernen. 7,5 Punkte
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