Die erste Vorladung (II) Personalien: Die deutsch-italienische Musikerin Laura Carbone ist 37 Jahre alt, wurde in Sinsheim geboren, lebt in ...

Laura Carbone - The Cycle


Die erste Vorladung (II)

Personalien:
Die deutsch-italienische Musikerin Laura Carbone ist 37 Jahre alt, wurde in Sinsheim geboren, lebt in Berlin und startete ihre musikalische Karriere als Sängerin der Band Deine Jugend.

Tathergang:
Seit 2014 veröffentlicht Laura Carbone ihre Musik unter ihrem eigenen Namen und in englischer Sprache. Sie war bereits mit The Jeus And Mary Chain auf Tournee und kollaborierte mit The Pains Of Being Pure At Heart oder The Underground Youth.
The Cycle“ ist nach „Sirens“ (2014) und „Empty Sea“ (2018) ihr drittes Studioalbum und erscheint über das von ihr selbst gegründete Cosmic Dreaming als CD und Doppel-LP. Das Album wurde in Berlin und Los Angeles mit Mark Eric Lewis (Produktion, Gitarre, Orgel), Brodie Myles White (Bass, Gitarre, Synthesizer), Jeff Collier (Schlagzeug) und André Leo (Gitarre) aufgenommen und von Collin Dupuis (St. Vincent, The Black Keys, Lana Del Rey) abgemischt.
„The Cycle“ ist ein Konzeptalbum, das die emotionalen Turbulenzen und Triumphe sowie die transformativen Erfahrungen der Protagonistin im Verlauf eines Jahres erforscht. Passend dazu wurden im Vorfeld in jeder Jahreszeit eine dazu passende Single ausgekoppelt. 

Plädoyer:
Laura Carbone scheint nicht ganz von dieser Welt zu sein: sie lehrt das Tarot, erforscht wie Klangfrequenzen als „Sound Healing“ die körperliche Gesundheit und den inneren Frieden wieder herstellen können und führt ein Dasein als übersinnliches Medium.
Die 13 Songs von „The Cycle“ bieten hingegen jedoch größtenteils erdigen Gitarrenrock und verträumt-folkigen Americana.

Zeugen:

In die Sprache der Musik umgesetzt bedeutet dies einen filigranen Einstieg mit dem Opener „Mourning Each Day Away“, ehe das nachfolgende „Oh, Rosalie“ Tempo aufnimmt und ein wenig geheimnisvoll daherkommt. Dank „Silver Rain“ steht mitreißender Indie-Pop-Rock auf dem Programm, während „Lose My Love“ mit dezentem Noise im Ohr groovt und das mystische „Red Velvet Fruit“ mit dramatischen Klavierakkorden und dunklem Gesang einhergeht. Deutlich entspannter präsentiert sich das smoothe „Horses“, wohingegen „Run“ in die temperamentvollen Vollen geht und „I Miss The Soft Touch of Rain“ mit flirrendem Indie-Folk gefällt. „Tuesday“ übernimmt mit wabernden Klangkaskaden, die eine düstere Stimmung aufbauen, die sich mit dem zarten „Season Without Light“ in Wohlgefallen auflöst. „The Good“ wirkt ähnlich ätherisch, überhaupt zeigt sich die 36-jährige auf der Zielgeraden, die mit dem hochenergetischen „Phoenix Rise“ schließt, von ihrer sanften Seite.

„The Cycle“ erweist sich als das vielseitigste und vielleicht auch herausforderndste Album von Laura Carbone bisher. Das 13 Lieder umfassende Doppelalbum ist ein verschwenderischer Trip durch musikalische Höhen und Tiefen, der sich in abwechslungsreicher Stilistik von Folkpop über Country- und Gospelrock bis hin zu experimentellen Noise-Kaskaden entwickelt. Ein thematisch und musikalisch ausgereiftes Pop-Meisterwerk, welches zum guten Schluss noch von dem amerikanischen Tonmischer Collin Dupuis veredelt wurde, der auch schon Platten von Lana Del Rey und St. Vincent abgemischt hat.

Indizien und Beweismittel:


 


 


 


 


Ortstermine:
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Urteile:
Nun sind die werten Richter gefragt...


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