Die Band aus Hull konnte 2020 mit ihrem Debütalbum „ Bedroom “ direkt die Top 40 bei Platten vor Gericht knacken.  Seitdem gab es jedoch ei...

bdrmm - I Don’t Know


Die Band aus Hull konnte 2020 mit ihrem Debütalbum „Bedroom“ direkt die Top 40 bei Platten vor Gericht knacken. 

Seitdem gab es jedoch einige Veränderungen bei bdrmm:
 
- Das Lineup besteht aktuell aus dem Bandgründer Ryan Smith (Gesang), seinem Bruder Jordan (Bass) sowie Joe Vickers (Gitarre) und Conor Murray (Drums), da Danny Hull (Synthesizer) und der ursprüngliche Schlagzeuger Luke Irvin nicht mehr zur Gruppe gehören.

- Von Sonic Cathedral wechselte die Band zu Rock Action Records, dem Label von Mogwai, die bdrmm auch auf Tournee begleiteten. Das Label spendiert gleich vier unterschiedliche Versionen der LP von „I Don’t Know“: black Vinyl, translucent yellow Vinyl, translucent green Vinyl und white marble Vinyl. 

- Der zwischen Shoegaze, Krautrock und Dreampop gelegene Sound des Debüts hat sich etwas Richtung Electronic verschoben, so dass ich beim Synthie-Dance-Pop des Openers „Alps“ tatsächlich dachte, eine andere Band zu hören und erst einmal auf „Stop“ drückte. Zudem zieht die Band hier Einflüsse auch aus Ambient („Advertisement One“) im mogwaischen Sinne oder Trip-Hop („Be Careful“). „It’s Just A Bit Of Blood“ könnte von Radiohead stammen und lediglich „Pulling Stitches“ dürfte Shoegaze-Freunden ein Lächeln aufs Gesicht zaubern.


 


Das macht Spaß, so mit Augen zu und voller Aufmerksamkeit, aber das Quartett aus Hull ist auf seinem zweiten Album I DON’T KNOW mitunter sogar zu abwechslungsreich, schreckt nicht vor Klavier-Riffs und atonalen Electro-Beats zurück, aber eröffnet damit neue Blickwinkel für eine Stilrichtung, deren Reiz ja gerade die stilistische Eintönigkeit ist. Ein Dilemma, das bdrmm aber in bassig brummendes Wohlgefallen aufzulösen verstehen.


 


Fest steht jedoch, dass die Band gleich von Anfang an keine bloße Wiederholung ihrer Erfolgsformel verfolgen und stattdessen scharf auf Neues sind. Auch wenn dies einigen Shoegaze-Puristen und Indie-Fans streckenweise nicht schmecken mag.
Die sind mit dem folgenden Track “Be Careful” wieder zufriedengestellt, denn BDRMM kehren zu Post-Punk und melancholisch düsterem Indie-Rock zurück. Die Stars hier sind das bedächtig groovende Schlagzeug und die lässig drängende Bassline.
Im Laufe des Albums toben die Briten zeitweise in krachigem Noise-Rock, bevor es wieder in Richtung Dream-Pop und Vielschichtigkeit geht. Hinter jeder Ecke lauern kreative Wendungen und Plost-Twists. Die bleiben zwar alle im Rahmen atmosphärisch dichter Rock-Genres, decken dabei aber unheimlich viel Fläche ab und strecken spannendes und düsteres Songwriting vor.




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