Wie aus schlechten Lautsprechern, die keine Bässe preisgeben wollen, erklingt der Refrain von „ More Than Enough “ der Universal Togethernes...

Hot Chip - Freakout/Release


Wie aus schlechten Lautsprechern, die keine Bässe preisgeben wollen, erklingt der Refrain von „More Than Enough“ der Universal Togetherness Band und während man noch rätselt, was dieses Intro soll, setzen die Bässe und die Stimme von Alexis Taylor ein und man ist mitten drin im Opener sowie der ersten Single aus „Freakout/Release“. Aber nach „Down“, einem funky Disco Song, dem ein Sample des oben genannten Soul & Funk-Klassikers zugrunde liegt, geht es bergauf: Zwar zieht es auch „Eleanor“ auf die Tanzfläche, aber mit einer umgemein einschmeichelnden Melodie. 

Das achte Studioalbum von Hot Chip fährt mit dem Titelsong fort, eine von mehreren Zusammenarbeiten. In diesem Fall sind die belgischen Soulwax mit an Bord und vielleicht rücken die beiden Dewaele Brüder „Freakout/Release“ mit Gitarren und verzerrten Roboterstimmen ein wenig in Richtung Daft Punk. Ausflippen dürfen Fans, die eher die melancholischen Elektropop-Songs von Hot Chip schätzen, beim folgenden „Broken“ und dem das Album abschließenden „Out Of My Depth“. 

Entspannten Elektro-Soul mit 70ies Touch bietet „Hard To Be Funky“, für das sich Hot Chip die britische Sängerin Lou Hayter in ihr neu gebautes Studio einluden. Auf der Haben-Seite darf man danach wieder „Time“ und „Miss The Bliss“ verbuchen, beides eher klassische Hot Chip-Songs, bei denen Joe Goddard erstmals neben Alexis Taylor ans Mikro treten darf. Auch der kanadische Rapper Cadence Weapon durfte seinen Beitrag leisten und zwar beim ungewöhnlichsten (und vielleicht besten) Song des Albums: „The Evil That Men Do“ mäandert auf über fünf Minuten zwischen Indietronic, Gospel, Hip Hop sowie Psychedelic-Pop und thematisiert Rassismus und männliche Aggression gegenüber Frauen. 

„Freakout/Release“ bietet 11 Songs in 47:23 Minuten, lässt dabei aber leider das im Oktober 2020 mit Jarvis Cocker veröffentlichte „Straight To The Morning“ außen vor und ist als CD und Doppel-LP ab dem 19. August erhältlich. Die Schallplatte gib es als black Vinyl, orange Vinyl und brown Vinyl.

Hot Chip werden zwei Konzerte in Deutschland spielen:
01.10.22 Berlin, Tempodrom
02.10.22 Köln, Live Music Hall









3 Kommentare:

  1. Üblicherweise packen mich wenige Songs auf einem Hot Chip-Album. Dieses geht mehr "in die Breite". 7,5 Punkte

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  2. Besser als zuletzt und vor allem besser als die beiden ersten ausgekoppelten Singles. 7,5 Punkte

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