Die erste Vorladung (I) Personalien: Das Kölner Trio Acua besteht aus Patrick Braun (Gesang, Gitarre), Caroline Prinz-Holtorf (Schlagzeug) ...

Acua - Is There More Past Or More Future


Die erste Vorladung (I)

Personalien:
Das Kölner Trio Acua besteht aus Patrick Braun (Gesang, Gitarre), Caroline Prinz-Holtorf (Schlagzeug) und Igor Franjić (Bass, Synths). 

Tathergang:
Die 2018 gegründeten Acua veröffentlichten noch im gleichen Jahr die „AKWUAR“ EP, der zwei Jahre später das Debütalbum „Head Under Water“ folgen sollte. Trotz der Pandemie gelang es der Band, sich über die Landesgrenzen hinaus einen Namen zu machen und durch Kanada und Japan zu touren.

Plädoyer:
Für „Is There More Past Or More Future“ verlassen sie das Terrain der flüssigen Anspielungen im Albumtitel und werfen eine Frage auf, über die das hohe Gericht, das mittlerweile seit 20 Jahren tagt und zuvor bereits jahrelang Platten studierte, lieber nicht nachdenken möchte. Statt dessen sollte es darüber grübeln, wie der Kölsche Versuch, den Psychedelic Pop und Space Rock der 70er Jahre ins Jetzt zu transformieren, gelungen ist. 
In einer entsprechenden Playliste sollte sich irgendwo zwischen Tame Impala, Temples, Foxygen, Super Furry Animals und Pond auf jeden Fall ein gutes Plätzchen für Acua finden lassen.

Zeugen:

Als erstes denkt man im hübsch vertrödelten Opener womöglich an Tame Impalas verhallte Workouts, bevor "Something less affected" als noch größerer Hit diese Assoziation bekräftigt. Besonders warm schmiegt sich der summende Synthesizer ins Ohr, aber auch der Hippiechor-Breakdown hat Charme. Überhaupt fährt die Platte bis zum verträumten "What will they think about you" (?) nur auf verpeilte Weise eingängige Volltreffer auf. "Is there more past or more future" gibt sich dennoch zerrissen, die sonnige Akustik sucht nicht nur musikalisch, sondern auch textlich die Wolken. "Ghost train" leitet die abstraktere Albummitte ein, Patrick Braun fühlt sich "too deaf to feel any pain". "Don't sleep, stay high", hält er sich später zu postpunkigem Beat über Wasser. Plötzlich ist die Chose doch nicht mehr so einfach wie gedacht.
Bevor alles plötzlich an den Ohren vorbeiwirbelt, überlässt "Let's be quiet" den Instrumenten ein letztes Mal die lange Leine und ebnet den Weg für "Coexist", in dem Acua wieder zu einer kleinen Hymne ansetzen, die den angedeuteten Spannungsbogen komplettiert. (…)
Am Ende fließt ohnehin Sonnenschein durch die Klänge herein – und man hat keinerlei Fragen mehr.

Indizien und Beweismittel:








 


Ortstermine:
Aktuell keine geplant.

Urteile:
Nun sind die werten Richter gefragt…


2 Kommentare: