Simon Goff: Der britische Violinist, Musiker und Komponist stand bereits zweimal hier mit Platten vor Gericht. Und zwar dieses Jahr. Auch w...

Simon Goff & Katie Melua - Aerial Objects


Simon Goff: Der britische Violinist, Musiker und Komponist stand bereits zweimal hier mit Platten vor Gericht. Und zwar dieses Jahr. Auch wenn sein eigener Name nicht groß auf der Plattenhülle prangte, so war er dennoch in die Entstehung von Tara Nome Doyles „Værmin“ und Federico Albaneses „Before And Now Seems Infinite“ involviert. Simon Goff ist als Musiker, Toningenieur und Produzent in Konzertsälen und Aufnahmestudios anzutreffen und arbeitete zuvor beispielsweise mit Apparat, Hauschka oder Johann Johannsson zusammen, als Komponist war er für zahlreiche Tanz- und Theaterproduktionen zuständig und wurde für die Soundtracks zu „Joker“ und „Tschernobyl“ (mit Hildur Gudnadottir) mit Grammys ausgezeichnet. 

Katie Melua: Die georgisch-britische Singer/Songwriterin steht zum ersten mal hier vor Gericht, obwohl sie bereits acht Platten veröffentlichte, die alle in Deutschland in die Top Ten kamen. Ihre ersten beiden Alben kamen im vereinigten Königreich bis auf Platz 1, ihr größter Single-Erfolg trägt den Titel „Nine Million Bicycles“ (2005; #5). Nicht verheimlicht werden darf, dass Katie Melua im Guinness-Buch der Rekorde steht, da sie 2006 das tiefste Unterwasserkonzert gab, 303 Meter unter dem Meeresspiegel. 

„Aerial Objects“: Von Katie Meluas letztem Album gab es eine akustische Neueinspielung namens „Acoustic Album No. 8“ und Simon Goff war in die Interpretation von zwei Liedern („Remind Me To Forget“ und „Maybe I Dreamt It“) involviert. Aus dieser Zusammenarbeit ergab sich der gemeinsame Besuch einer Ausstellung in Berlin, an die sich ein gedanklicher Austausch über die emotionale Wirkung verschiedener Räume und Architekturen anschloss und letztendlich zu sechs gemeinsam erschaffenen musikalischen Räumlichkeiten führte, die Melua mit Texten und Stimme, Goff mit Streichern und Synthesizern füllten. Durch diese Klang-Kathedralen lässt es sich knapp 32 Minuten lang gut flanieren.
„Aerial Objects“ entstand in Vox-Ton Studios in Berlin und dem Hoxa HQ in London und ist seit dem 15. Juli digital oder als CD erhältlich. Nur die Schallplatte lässt noch bis Anfang September auf sich warten. 


 


„Aerial Objects“ von SIMON GOFF & KATIE MELUA funktioniert schon alleine deswegen als Album, als dass aus dem doch recht abstrakten Ansatz in der praktischen Umsetzung ein überraschend funktionales, zugängliches und Song-orientiertes Werk wurde. Wer möchte, kann neben persönlichen Impressionen auch eine anteilige stilistische Aufteilung heraushören, z.B. indem den eher streng sortierten Minimal-Klassischen Partien die urbane, artifizielle Umgebung und den eher flächig angelegten, elektronisch augmentierten Ambient-Klangwolken und Akustik-Elementen die natürlichen Landschaften zugeeignet werden. Stimmen muss das freilich nicht – und das offenbart eine andere Qualität dieses Albums: Dass es nämlich offen für eigene Interpretationen angelegt ist.




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