10 Fakten zum neuen Album von Interpol : 1. Nach dem Ausstieg von Carlos Dengler scheinen sich die verbliebenen drei Mitglieder von Interpol...

Interpol - The Other Side Of Make-Believe


10 Fakten zum neuen Album von Interpol:

1. Nach dem Ausstieg von Carlos Dengler scheinen sich die verbliebenen drei Mitglieder von Interpol auf einen Veröffentlichungs-Rhythmus von 4 jahren eingegroovt zu haben: „Interpol“ (2010), „El Pintor“ (2014), „Marauder“ (2018) und „The Other Side Of Make-Believe“ (2022) folgen diesem.

2. Dennoch ist das siebte Album von Interpol das erste, welches nicht in gemeinsamen, persönlichen Sitzungen komponiert und ausgearbeitet wurde: Während der COVID 19-Pandemie war Paul Banks in Edinburgh, Daniel Kessler in Spanien und Sam Fogarino in Athens, Georgia, die Songideen wurden per E-Mail hin und her geschickt.

3. Erst im Sommer 2021 fanden gemeinsame Treffen in den Catskill Mountains statt, abgeschlossen wurden die Aufnahmen im Herbst in den Battery Studios in London. Das Abmischen übernahm, wie zuvor bei „Interpol“ und „El Pintor“, Alan Moulder (Ride, The Killers, Editors, Foals), als Produzent fungierte zudem Mark Ellis a.k.a. Flood (U2, PJ Harvey, The Charlatans, Depeche Mode). 

4. Rund um die Veröffentlichung von „The Other Side Of Make-Believe“ am 15. Juli konnte man eine sechstägige Ausstellung in New York, Los Angeles, London, Mexico City oder Tokio besuchen. 


Schon im Song „Toni“, der das Album eröffnet, blickt Banks zu einem oszillierenden Klaviermotiv bang in die Zukunft, singt gegen den bedrohlichen Strudel an, in dem sich die Welt befindet: „The aim now is perfection always/ The aim now is fuckin’ leave it behind“, fordert er, bevor sich Gitarrist Daniel Kessler austoben darf. Nicht nur in den Texten herrscht allgemeine Aufregung. Zwar haben Interpol auch diesmal mit den mit knuffigen Gitarrenparts verzierten Nummern „Renegade Hearts“ und „Gran Hotel“ Songs im Repertoire, die schon beim ersten Anhören wie Indie-Rock-Klassiker klingen. Doch meist übersetzen sie die Nervosität des Zeitgeists in perfide verschobene Rhythmen, bei denen vor allem Drummer Sam Fogarino Höchstarbeit leistet und die Produzenten Flood und Alan Moulder das Beste aus dem Material herausholen.
„Into The Night“ ist so ein fieses, sperriges polyrhythmisches Ungetüm, bei dem die Gitarre gegen Bass und Schlagzeug anspielt und sich alle gemeinsam mit Banks’ Gesangslinie anlegen. Auch „Greenwich“ und „Go Easy (Palermo)“ klingen mit ihren stolpernden Rhythmusschichten eigentlich eher nach Progals nach Post-Rock. Und in „Something Changed“ blickt Banks zu einem zuckenden Beat mit einer Mischung aus Neugier und Panik wieder einmal in die Zukunft: „I want to see/ What kind of place they’d lay for me.“


5. „The Other Side Of Make-Believe“ bietet insgesamt 11 Songs in 45:43 Minuten. „Turn On The Bright Lights“ bleibt somit das längste (48:56 Minuten), „El Pintor“ das kürzeste Album (39:50 Minuten) von Interpol.  

6. Nur in den deutschen Charts war jedes Interpol Album erfolgreicher als sein Vorgänger: „Turn On The Bright Lights“ erreichte nicht die Top 100, „Antics“ kam nur auf Platz 47, danach wurden die Top 20 geknackt („Our Love To Admire“ (#16), „Interpol“ (#13) und „El Pintor“ (#11)) und erst „Marauder“ (#6) gelang der Sprung in die Top Ten. 


 


7. Am 7. April wurde mit „Toni“ die erste Single aus dem Album veröffentlicht. Der Clip des Regisseurs Van Alpert, der auch schon Musikvideos für Post Malone oder Machine Gun Kelly drehte, zeigt von der Band nur Paul Banks und erhielt wenige Tage später eine Fortsetzung:


 


8. „Something Changes“ kam am 12. April heraus. Mit „Fables“ und „Gran Hotel“ folgten im Mai und Juli zwei weitere Singles. „Gran Hotel“ erhielt ein Video von der Regisseurin und Fotografin Malia James (Red Hot Chili Peppers, Green Day):


 


9. „The Other Side Of Make-Believe“ ist als CD und LP erschienen. Und wie es sich für die typische Interpol-Optik gehört, gibt es die Schallplatte entweder auf black Vinyl oder in der limitierten Auflage als red Vinyl.

10. Da es noch keine Konzerttermin auf dem europäischen Festland zu vermelden gibt, stellt sich abschließend die Frage, wie „The Other Side Of Make-Believe“ bei der Plattenkritik ankommt. Durchwachsen, wie alle Alben seit den ersten beiden. Hier sind die Metascores von Metacritic: „Turn On The Bright Lights“ (81/100), „Antics“ (80/100), „Our Love To Admire“ (70/100), „Interpol“ (66/100), „El Pintor“ (77/100), „Marauder“ (73/100) und „The Other Side Of Make-Believe“ (73/100).

4 Kommentare:

  1. Meine Standardnote für Interpol Alben: 8 Punkte.

    AntwortenLöschen
  2. Anfangs war ich nicht begeistert, aber es wird zunehmend besser. Im Hinblick auf einen weiteren Anstieg: 7,5 Punkte

    AntwortenLöschen
  3. Hm, für mich irgendwie gepflegte Langeweile... 6 Punkte

    AntwortenLöschen