Mit „Night Network“ riss für die drei Jarmans eine Serie von vier Top Ten Album im Vereinigten Königreich. Nur Platz 19 konnte das achte Alb...

The Cribs - Night Network


Mit „Night Network“ riss für die drei Jarmans eine Serie von vier Top Ten Album im Vereinigten Königreich. Nur Platz 19 konnte das achte Album von The Cribs in ihrer Heimat erreichen, jenseits der Insel war die Band sowieso nie ein Thema für die Charts.

Vor den Aufnahmen stand das Fortbestehen des Trios auf Messers Schneide, da sich die Band vom Managment trennte, erstmals seit 2002 für über ein Jahr keine Konzerte spielte und keine neue Musik aufnahm. Erst ein Auftritt im Vorprogramm der Foo Fighters in Manchester und das Angebot von Dave Grohl in seinem Studio in Los Angeles ohne Druck neue Songs aufzunehmen, brachte neuen Schwung ins Bandgefüge. 

Im Frühjahr und Sommer 2019 nahmen The Cribs, die erstmals ein Album selbst produzierten, im Studio 606 zwölf neue Titel auf und konnten für „I Don’t Know Who I Am“ Lee Ranaldo von Sonic Youth als Gastgitarristen gewinnen. Lärm-Orgien oder Experimente darf hier aber niemand erwarten. Eher gediegenen Indierock, durch dessen triste britische Wolkendecke gelegentlich die kalifornische Sonne hindurch bricht. Die gebeutelten Fans von Weezer wären sicherlich mit einem solchen Album von Rivers Cuomo & Co. sehr zufrieden.  

„Night Network“ ist als CD, Kassette und LP (Swimming Pool Blue Vinyl) erhältlich und hat (im Gegensatz zu den enttäuschenden Chart Platzierungen) sehr gute Kritiken erhalten: Bei Metacritic steht „Night Network“ bei 83/100 Punkten und toppt damit die bisherige Höchstwertung für ein Album von The Cribs um 8 Punkte.


 


Der Garage-Rock, den The Cribs auch auf „Night Network“ kanalisieren, um sich auf alltagspoetische Art und Weise die eigenen Sorgen und Laster von der Seele zu schrammeln, lebt noch, nur fühlt er sich komisch an. (…)
The Cribs‘ „Night Network“ klingt nach England, nach ewiger Schulband und zugequalmter Studentenbude und nach einer Menge Gefühlen, die man auch immer noch fühlen darf.


 


Nirvanas NEVERMIND bedeutete damals in Wakefield für die Jarmans der Urknall, es schließt sich ein Kreis, wenn jemand wie Dave Grohl die Band aus der Krise befördert.
Was die Cribs bei ihm lernten: Erstens, Managements sind überwertet, die Band macht nun vieles selbst. Zweitens, druckvoller Indie- Rock lässt sich auch so produzieren, dass er nicht an allen Ecken ausfranst. NIGHT NETWORK klingt kompakter als die Platten aus der Albini-Zeit. Aber eben auch: souverän, gebremst – und dann und wann langweilig.




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