Skandal! Wo ist Peel Dream Magazine? ( Kerstin ) Wieder ein Skandal bei Platten vor Gericht! Erinnert ihr euch noch, als Ingo das Debütalbum...

Peel Dream Magazine - Agitprop Alterna


Skandal! Wo ist Peel Dream Magazine?

Wieder ein Skandal bei Platten vor Gericht! Erinnert ihr euch noch, als Ingo das Debütalbum von Mumford & Sons nicht pünktlich im Oktober 2009 vorstellte sondern erst einige Monate später? Was ließ der aufgebrachte Volker die Wände des Gerichtssaals wackeln als „Sigh No More“ dann auch noch 2010 in die Endauswertung mit aufgenommen werden sollte! Und dann der Skandal als Volker… Aber lassen wir das und verhindern einen weiteren Eklat, indem wir uns Peel Dream Magazine zuwenden. 

Die New Yorker Band vermengt verträumten, feinen Sound mit teils tief melodischen, teils wunderbar unharmonischen Tönen: Herausgekommen ist dabei eine charmante Hommage an den verspielten Twee von Acts wie My Bloody Valentine und den frühen Stereolab. Chaotisch-dröhnender Minimalismus trifft auf klassischen Indie-Pop-Shoegaze.
Mit dieser Begründung landete „Agitprop Alterna“ bei Tonspion auf Platz 9 der April Alben - da hatte sich Kerstin für ihr Album des Jahres wohl noch nicht stark genug gemacht.    

Über Tough Love Records kam das zweite Album von Joe Stevens’ Projekt Peel Dream Magazine in die deutschen Plattenläden (white Vinyl / transparent Vinyl), im November folgte zudem die „Moral Panics“ EP (yellow Vinyl). In der Band scheinen zwei Herzen zu schlagen, denn einerseits bewegt man sich in Tradition von Yo La Tengo und My Bloody Valentine zwischen Krautrock und Shoegaze, während andererseits zwischen Artpop und Dreampop im Sinne von Stereolab, The High Llamas oder Broadcast oszilliert wird. Beim Hören hat man immer irgendwie den Wunsch, eine Lavalampe einzuschalten.    


 


Die erste Single „Pill“ wirkt mitsamt Video wie eine My-Bloody-Valentine-Reinkarnation, die gemeinsame Sache mit Stereolab macht. Mastermind Joe Stevens fragt nach der allgemeinen, unersättlichen Kauflust und kritisiert deren negative Auswirkungen auf uns alle: „self-medication for the pain of doubt, want and need.” Hier funktioniert auch die Verquickung aus Avant- und Noisepop am besten.
Die restlichen Stücke wollen sich trotz aller Eingängigkeit nicht immer vollständig zu einer homogenen Emulsion verbinden. Der krautige Loungepop („Emotional Devotion Creator“, „It’s My Body“) schwimmt meistens schillernd an der Oberfläche, währenddessen sich die aufgeschichteten Gitarrenwände langsam am Boden („NYC Illuminati“) oder auf der Tanzfläche („Eyeballs“) absetzen wollen. Diese unterschiedlichen Lagen verleihen „Agitprop Alterna“ bisweilen den Charakter einer Compilation. Die beiden genannten Bands sind dabei mit Sicherheit nicht die schlechtesten Referenzen, mittlerweile allerdings auch nicht mehr die innovativsten.




4 Kommentare:

  1. 10! (Grad noch hingebogen, die Herrn Richter hier!)

    AntwortenLöschen
  2. Oh, die 6 Punkte-Platte hätte ich aber auf keinen Fall verpassen dürfen. ;-)

    Mumford & Sons-Gate bleibt der größere Skandal.

    AntwortenLöschen
  3. Die MBV-Lieder sind toll, mit Stereolab konnte ich aber leider nie so richtig etwas anfangen. Macht: 7,5 Punkte

    AntwortenLöschen