Anika Ostendorf positioniert das 3000 Seelen-Örtchen Dansweiler (das stets den Zusatz „bei Köln“ erhält) auf der Indiepop-Landkarte. Die in Livonia, Michigan geborene Musikerin wuchs in Dansweiler (bei Köln) auf und hat es mittlerweile über London nach Melbourne verschlagen.
Dort hat die 25-jährige über Milk! Records, das Label von Jen Cloher und Courtney Barnett, unter dem Namen Hachiku ihr Debütalbum „I’ll Probably Be Asleep“ veröffentlicht. Der verträumte LoFi-Bedroom-Pop der leider nur 8 Titel ist zwischen der Schrägheit von CocoRosie, der Betrübtheit von Aldous Harding, der Entrücktheit von Enya und der Niedlichkeit von Soko anzusiedeln.
Auch auf musikalischer Ebene macht es großen Spaß, der ungewöhnlichen Popvision von Hachiku zu folgen: Einige der Tracks wirken simpel wie Kinderlieder, erst nach und nach erkennt man, wie raffiniert sie komponiert sind. „Shark Attack“ zum Beispiel könnte man sich auch als französisches Chanson vorstellen, „Busy Being Boring“ verbindet Slacker-Schlafzimmer-Pop mit Modern Pop. Ein Extralob für die exquisiten Gitarren, die zwar nicht dominieren, aber den sehr angenehmen Sound prägen.
Als Wandlerin zwischen den Welten holt Ostendorf das echte Leben in die Unwirklichkeit der Traumwelt, verknüpft Entfremdung und Sehnsucht mit Erdigkeit und Leichtigkeit. Und dann noch „I’ll Probably Be Asleep“ als Titel drüber – eine mehr als runde Sache. Die EP war bereits gut, auf Albumlänge macht Hachiku so richtig Laune. Acht kurzweilige und zugleich komplett eigentümliche Songperlen zwischen Komplexität und befreitem Aufatmen suchen nach dem einen, einzigen Wundermoment. Davon gibt es gleich mehrere – tolles Debüt einer spannenden Künstlerin.
8 Punkte
AntwortenLöschenToll. 8 Punkte
AntwortenLöschenFür mich sind es leider nur 6 Punkte.
AntwortenLöschen7
AntwortenLöschen