Und noch ein Nachtrag eines Gastjurors. Felix schickte mit seinen Bewertungen dankenswerterweise auch einige Texte und Noten zu Alben mit, die bisher keine Vorladung für Platten vor Gericht erhalten hatten. Gleich drei Alben erhielten seine Höchstwertung von 9 Punkten: „Father Of The Bride“ von Vampire Weekend (zumindest diese Platte wurde hier bisher vorgestellt), „Gece“ von Altun Gün und jene Platte, mit der wir zwar bemustert wurden, bei der ich aber im Oktober weder wusste, an wen ich die Vorladung schicken soll, noch welchen Künstler ich in meiner iTunes Bibliothek einpflegen soll. „Erobique & Palminger präsentieren“: YVON „Yvon im Kreis der Liebe“ schrieb die Plattenfirma zum gemeinsamen Projekt von Carsten 'Erobique' Meyer, Jacques Palminger und Yvon Jansen. Felix fand folgende lobende Worte für die 11 Songs zwischen Easy Listening, Retrofuturismus-Pop und Chanson:
Wahrlich etwas für Liebhaber…. Oder für Fans von Erobique, wozu ich mich zweifelsohne zähle, obwohl ich seine Score-Komponistenkarriere für „Der Tatortreiniger“ total verpennt habe. Das Duo Palminger und Erobique haben mich schon mit ihrem Projekt „Songs for Joy“ (Achtung Phrase) restlos begeistert. Hierbei stach besonders der Song „Wann strahlst du?“ heraus (neben „Kathrin und Lars“, „Finsterwalde“ „Mauerseglerlied“ und und und). Yvon von „Wann strahlst du?“ hat jetzt ein ganzes Album mit den Texten von Palminger eingesungen. Wer keine Lieder über Schokoladenbrunnentattoos oder die Entstehung des Atlantiks oder den Traum vom ersten Menschen auf der Sonne braucht, kann hier gerne weitergehen. Ich hingegen bleibe stehen, angewurzelt und frage mich, warum es nicht mehr schrullig phantasievolle Musik dieses Kalibers gibt. „ Ich habe einen Feind, der lebt in Berlin, er heißt Marco“… so schreibt man spannende Songtexte.
YVON IM KREIS DER LIEBE wird von der Stimme der Protagonistin geprägt, Jansen singt klar, intoniert perfekt – alles wirkt leicht, wenn sie singt. Und das muss es auch, denn die Songs von Texter Palminger und Musiker Erobique machen es sich in der Softpop-Lounge bequem. Die Drums sanft und nah am Ohr, die Gitarre zurückhaltend akzentuiert, die Orgel omnipräsent, der Bass melodieverliebt – dazu immer wieder Flöten, wie zum Beispiel auf dem eleganten Soul-Stück „Nikotina Turner“.
Großartig auch „Marco“, das im „Senor Rossi“-Sound an die alte Zeichentrickserie „Marco“ erinnert – auch wenn es sich bei diesem „Marco“ um einen Typen in Berlin handelt, in den sich die Sängerin auf unangenehm heftige Weise verknallt hat. Gegen Ende schleicht sich gepflegte Langeweile ein, doch das Finale ist grandios: „Der erste Mensch auf der Sonne“ lädt die Menschheit ein, den Traum von der Reise dorthin nicht aufzugeben. Air trifft die Lassie Singers – auf einem guten Album ragt dieses Stück heraus.
(musikexpress)
5,5 Punkte
AntwortenLöschen5
AntwortenLöschenLieber den Soundtrack von "Herr Rossi..." hören müssen. 4 Punkte
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