Neulich als ich fast einen kleinen irischen Plattenladen ruinierte Was waren das für tolle Nachrichten, als ich zuerst laß, dass nac...

Hail The Ghost - Arrhythmia


Neulich als ich fast einen kleinen irischen Plattenladen ruinierte

Was waren das für tolle Nachrichten, als ich zuerst laß, dass nach vier Jahren Stille ein neues Album von Hail The Ghost angekündigt wurde und anschließend auch noch feststellte, dass - anders als beim Debütalbum - auch eine Veröffentlichung auf Vinyl geplant war. 

Als der Shop auf der Homepage der Band auch einen Tag vorm Erscheinen des Albums noch noch auf dem Stand von vor einigen Jahren war, nutzt ich einen Link für Vorbesteller, der zu einem kleinen irischen Plattenladen führte. Nachdem ich „Arrhythmia“ in den Warenkorb gelegt hatte, war ich entsetzt, dass zu den Kosten für die Schallplatte (25 €) noch stolze 18 € Versandgebühren hinzu kamen. Also schaute ich mich online noch ein wenig im Angebot des Plattenladens um, legte noch ein Album von James in den Warenkorb, da deren Platten in hiesigen Läden noch deutlich teuerer sind, und fand noch das ein oder andere Schnäppchen (u.a. Kaiser Chiefs, Richard Ashcroft, Snow Patrol), um die hohen, jedoch gleich bleibenden Versandkosten auf mehrere Alben verteilen zu können. Knapp 150 € ausgegeben, um das neue Album von Hail The Ghost zu erhalten und Versandkosten „zu sparen“! 

Vier Tage später meldete sich ein Mitarbeiter (oder der Besitzer) des Plattenladens mit einer ungewöhnlichen Bitte: Offensichtlich hatten sie noch nie ein Plattenpaket nach Deutschland geschickt und so stellte sich auf der Post heraus, dass die tatsächlichen Versandgebühren für mein Paket 59 € betrugen. Also wurde ich per E-Mail gebeten, mich freiwillig noch an den deutlich höheren Versandkosten zu beteiligen, da man ansonsten Verlust mit meiner Bestellung machen würde. 
Selbstverständlich kam ich dieser Bitte nach - erst Recht, weil mir der kleine Plattenladen mit „Arrhythmia“ eines der besten Alben des Jahres zukommen ließ!

Würde „Arrhythmia“ von The National und nicht von Hail The Ghost stammen, dann würde die Platte in zahlreichen Medien besprochen und anschließend in vielen Jahresbestenlisten auftauchen, zudem würde das Album dafür sorgen, dass der kleine irische Plattenladen die Versandgebühren in viele Länder kennen würde und hoffentlich bis dahin den Bestellvorgang auf ihrer Homepage optimiert hätte. So muss ich aber nun das Loblied auf „Arrhythmia“ singen und möchte dies mit dem Verweis auf meine beiden Lieblingslieder tun: Zu Beginn des Albums erklingt „Swarms“, eine Ballade, für die Matt Berninger & Co. töten würden. Der Song kommt ohne großen Refrain aus, spitzt sich aber hinsichtlich einer abschließenden Coda zu, dazu erklingt die ganze Zeit über ein ungewöhnliches Sirren, werden dezente Piano- und Bläsertupfer gesetzt und zeigen sich Schlagzeug und Gitarre äußerst kreativ und variable. Für das abschließende „Home“ haben sich die Iren die Dynamik der Isländer von Sigur Rós abgeschaut und deren „Popplagið“-Krach-Inferno auf knapp 5 Minuten eingedampft. 

Mit ihrem Debüt „Forsaken“ kamen Kieran O’Reilly (Gesang, Schlagzeug, Gitarre), Eamonn Young (Gitarre) und Ian Corr (Piano, Keyboards) vor vier Jahren auf Platz 2 bei Platten vor Gericht. Für „Arrhythmia“ wünsche ich mir ein ähnlich tolles Abschneiden, damit sich der Bekanntheitsgrad von Hail The Ghost endlich etwas steigert, denn das Trio hat erst rund 900 Likes bei Facebook und das Video zur ersten Single „Sweet Samurai“ wurde auch nur bescheidene 1.450 Mal bei YouTube aufgerufen: 




“Music can affect and music can absolutely dictate how you’re going to feel in the morning, in a day, or in a moment,” intones a voice in the opening track, Prologue, introducing a smart collection of intelligent and sensitive rock for their second album and follow up to Forsaken in 2015.
The highly accomplished trio’s musicianship is topped off with fine vocals from Kieran O’Reilly, who is best known for his role as a Garda detective in Love/Hate and History Channel series Vikings. Ian Corr features on piano and keys and Eamon Young completes a highly effective line-up on guitar, who are well able to tackle a range of moods, sounds and textures.
Sweet Samurai is a finely crafted slow-burning pop rock song that The National would be proud to call their own, while Home displays a keen grasp on song dynamics to create a sense of drama and excitement.
(The Irish Times)



7 Kommentare:

  1. Sofort blind bestellt!
    Mit Bezug auf Order Number #00022 scheinen leider immer noch nicht viele Menschen auf die Band aufmerksam geworden zu sein. Wahrscheinlich würde es reichen, wenn sich Jeder, der - wie ich - vom diesjährigen The National Album enttäuscht war, ein Exemplar zulegen würde ;-)

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  2. Number #00023 kommt von mir. Wirklich schön.

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  3. Das beste The National- und The Slow Show-Album des Jahres. Mindestens 8,5 Punkte. Ach komm', wir machen direkt 9 Punkte.

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  4. Leider auf der zweiten Seite ne Riesenmacke im Vinyl....Verdammt

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  5. Großartige Platte. Platz 4 in meinen Jahres-Charts, vielleicht hätte das Album noch etwas besser abgeschnitten, wenn sie nicht so spät im Jahr erschienen wäre.

    8,5 Punkte

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