Ich schaue regelmäßig bei Super Deluxe Edition vorbei und finde dort eine herrliche Sammlung aus überteuerten bis kuriosen Wiederveröffentlichungen und Box-Sets, die leider auch immer wieder den Weg in meinen Plattenschrank finden. Der ambitionierte Macher der Seite, Paul Sinclair, sang im Oktober ein Loblied auf „Lost Girls“, das fünfte Album von Bat For Lashes, das bisher hier noch nicht vor Gericht gestellt wurde.
Als Einflüsse für die 10 Songs nannte Natasha Khan die Musik und Filme der 80er Jahre, insbesondere Künstler wie Bananarama, Cyndi Lauper, The Blue Nile sowie den Komponisten John Williams. Die Label Pop und Synth-Pop können bei „Lost Girls“ also problemlos gesetzt werden.
Paul Sinclair nennt in seiner Lobhudelei zudem The Cure, Black Box Recorder, Men Without Hats, Colonel Abrams und Tears For Fears und schließt mit folgenden Worten:
Anyone can shove a few synths arpeggios on tracks and wear an 80s revival badge, but Lost Girls works because it’s a wonderful cocktail of great songs, effortless melodies and Khan’s amazing voice – that can apparently do anything. Its brilliant pop textures, borrowed from the past, do not flood the creative engine and the individualistic spirit that is Natasha Khan and Bat For Lashes shines through. The whole thing is a triumph. Highly recommended.
(Super Deluxe Edition)
Die Plattenkäufer im Vereinigten Königreich waren von „Lost Girls“ offensichtlich nicht so angetan. Zum ersten Mal seit ihrem Debütalbum „Fur And Gold“ verfehlte Bat For Lashes die Top Ten (#13).
Und in welchen Formaten gibt es „Lost Girls“? Neben CD, LP (black Vinyl) und Kassette können die limitierte „Sunrise Edition“ LP (crystal clear vinyl with splatter effect) sowie ein opulentes Box-Set käuflich erworben werden.
In "The Hunger" verbindet sie diesen mit ihrem so eigenen Gesang, Kirchenorgeln, treibenden Percussions und einer "Disintegration"-Gitarre. Kurz scheint der Song komplett vom The Cure-Meisterwerk entrissen, doch in seinem Umfeld wirkt er nie wie eine plumpe Kopie. Denn in seiner Dynamik erinnert er wiederum viel mehr an Kate Bushs "Hounds Of Love", um dann im Basslauf wieder den Weg über Peter Gabriels "So", im speziellen "Red Rain" zu gehen. Aus diesen einzelnen brillanten Versatzstücken erschafft sie eine eigenen harmonische Welt. (…)
Wenn sie sich dann nahezu komplett zurückzieht zeigt sich der Filmmusik-Charakter des Album. Im mit einem Beat, der an Princes "Batdance" gemahnt unterlegten Funk-Disco-Stück "Feel For You" bleibt von ihr nicht mehr als ein "Oh, I love ya / I feel for you / Ah-ah-ah-ah, oh". Ein Song, der nahezu danach schreit, ihn auf ein einem BMX-Rad zu hören.
In "Vampires" verstummt sie komplett, gibt einem aus der Zeit gefallenem Saxofon ihren Platz. Nun wieder ganz Gothic, Rüschenhemd, und "Der Kleine Vampir" klingt das Lied, als hätten Siouxsie Sioux und Robert Smith Mitte der 1980er einen leicht angekitschten Hochzeitssong für Andrew Eldritch geschrieben.
(laut)
7,5 Punkte, weil es so schön an die Chromatics erinnert (um noch eine weitere Referenzband hinzuzufügen).
AntwortenLöschenIhre Stimme funktioniert auch vor 80er Hintergrund. 7,5 Punkte
AntwortenLöschenIn den 80ern gab es aber schon mehr packende Melodien als hier.
AntwortenLöschen6,5 Punkte