Beim Albumtitel bedienen sich Trailer Trash Tracys bei der griechischen Mythologie und für einen Songnamen greifen sie auf einen Roman des deutschen Schriftstellers Jean Paul aus dem 18. Jahrhundert zurück („Siebenkäs“). Musikalisch könnten sie bei Cocteau Twins, Everything But The Girl, Stereolab, Goldfrapp und (leider auch) den Calypso-Klängen, die sie auf Märkten in ihrer Heimatstadt London gehört haben, zugegriffen haben.
Susanne Aztoria und Jimmy Lee haben die Band bereits 2011 gegründet und mit „Ester“ folgte bereits ein Jahr später das Debütalbum auf Domino Records. Die weiteren Bandmitglieder wechselten in den letzten fünf Jahren, geblieben ist der Hang zu entrücktem Dreampop, soften Soundtracks der 50er und 60er Jahre sowie tropischem Synthpop mit 80s Touch.
Genau an dieser Stelle sollten die Trailer Trash Tracys für ihr nächstes Album einsetzen, denn Songs wie „Casadora“ oder „Kalesa“ und der zarte und mehrfach geschichtete Gesang von Susanne Aztoria können mich durchaus überzeugen, aber die Marimbas, Bongos und Steel Pans gehören dringend aus ihrem Sounduniversum entfernt.
Aber auch ohne Popcorn und große Leinwand geht beim Durchlaufen der zehn Songs sofort das Kopfkino los. Sphärische Melodien, die mal Beach House und mal Tahiti 80 grüßen, bandeln mit dem entrückt-verhallten Gesang von Aztoria an – bis wirklich jeder in die eigenwillige Traumwelt der Trailer Trash Tracys hineingesäuselt wurde.In dieser werden vornehmlich Synthies, Gitarren und Percussion so eingesetzt, dass der Eindruck entsteht, die vertonten asiatischen Tropen würden gleich neben einem düsteren Londoner Elektro-Club beheimatet sein. Hätte ein Kinofilm so viel Wandelbarkeit, er würde mit Preisen überschüttet werden.(musikexpress)
Trailer Trash Tracys in Deutschland:
04.10.2017 Blue Shell, Köln
05.10.2017 Hamburg, Nochtwache
07.10.2017 Berlin, Auster Club
09.10.2017 München, Milla
4 Punkte
AntwortenLöschenZu seicht und ätherisch für mich. 5,5 Punkte
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